Tibetische Kultur: Ihre Beiträge für die Welt

Einleitung

Wir haben uns heute zu dieser Konferenz versammelt, um über den Beitrag der tibetischen Kultur zur globalen Verständigung zu sprechen. Die tibetische Kultur ist natürlich ein sehr umfassendes Thema mit vielen Facetten. Es umfasst die spirituellen Traditionen des Buddhismus und des Bön, Medizin, das Erstellen von Kalendern, Astrologie, Kunst, Architektur, Musik, Tanz, die tibetische Sprache und Literatur. Keine dieser Facetten entstand jedoch auf isolierte Weise. Jede entwickelte sich vielmehr im Dialog mit zahlreichen anderen Zivilisationen. Tibet war ein Knotenpunkt, in dem sich Ideen aus Zhang-Zhung, Indien, China, Griechenland, Persien, Khotan und den Gebieten der Turkvölker trafen. Die Tibeter haben keine dieser Traditionen blind übernommen – weder einzeln noch in Kombination miteinander. Sie setzten sich vielmehr mit allem ausländischen Material kritisch auseinander und entwickelten ihre eigenen, einzigartigen Systeme, indem sie die verschiedenen Vorstellungen verarbeiteten und mit ihren eigenen, einheimischen Gewohnheiten verbanden.

Die tibetische Kultur, die in Abhängigkeit von vielen anderen Zivilisationen entstand, blieb außerdem nicht statisch, isoliert von der Interaktion mit anderen in der Nähe lebenden Völkern. Vielmehr verbreiteten sich die tibetische Sprache und Kultur. Sie interagierten mit zahlreichen anderen Zivilisationen und trugen im Laufe der Jahre signifikant zur globalen Verständigung bei. Bevor wir dieses interkulturelle Phänomen in unserer gegenwärtigen Zeit untersuchen, wollen wir uns einen Überblick über seine Geschichte verschaffen.

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