Wir haben über die verschiedenen Arten des Begreifens gesprochen und gesehen, dass wir etwas, entweder durch gültige einfache Wahrnehmung oder durch gültige schlussfolgernde Wahrnehmung, korrekt und entschieden begreifen können. Beides könnte konzeptuell, aber nur die einfache Wahrnehmung könnte auch nichtkonzeptuell sein.
Wir müssen verstehen, was konzeptuell bedeutet, da wir im Buddhismus die ganze Zeit darüber hören – konzeptuelle Wahrnehmung und nichtkonzeptuelle Wahrnehmung – während wir die nichtkonzeptuelle anstreben. Nun, wir sollten wissen, was es bedeutet.
Begreifen in konzeptueller Wahrnehmung
Sehen wir uns das zunächst im Sinne von konzeptueller Wahrnehmung an. Wie funktioniert das Begreifen in konzeptueller Wahrnehmung? Erinnern Sie sich, es gab drei Arten der Schlussfolgerung. Ein Beispiel der Schlussfolgerung auf der Grundlage der Bekanntheit wäre, das Wort „Leerheit“ zu hören oder zu lesen. Was sehen wir denn tatsächlich? Wir sehen ein paar gebogene Linien, wenn wir das Wort „Leerheit“ lesen und wenn jemand „Leerheit“ sagt, hören wir eine Schwingung im Raum.
Konzeptuell heißt, wir nehmen es durch das Medium einer Kategorie wahr. Es gibt zwei Arten von Kategorien: an Hörkategorie (tib. sgra-spyi) und eine bedeutungsbezogene Kategorie (tib. don-spyi).
Konzeptuelle Wahrnehmung durch eine Hörkategorie
Zuerst begreifen wir nichtkonzeptuell den Klang, wenn jemand das Wort „Leerheit“ sagt. Ist es nicht so? Es ist korrekt. Es ist entschieden. Das ist das Geräusch, das wir gehört haben und wir sind uns sicher, dass es dieses und kein anderes Geräusch war. Wir haben ausgeschlossen, dass er etwas anderes gesagt oder ein anderes Geräusch gemacht hat.
Konzeptuell nehmen wir dann aber – durch die Hörkategorie des Klanges des Wortes „Leerheit“ – dieses Geräusch als den Klang des Wortes „Leerheit“ wahr. Es handelt sich um den Klang des Wortes „Leerheit.“ Unabhängig davon, wie es jemand ausgesprochen hat, ob es die Stimme eines Mannes, einer Frau oder eines Computers war und unabhängig von der Lautstärke, nehmen wir alles durch diese Kategorie wahr: sie alle sagen „Leerheit.“ Wenn zwei verschiedene Menschen „Leerheit“ sagen, woher wissen wir, dass sie das gleiche Wort sagen? Wie können wir das wissen? Wir wissen es durch diese Kategorie. Es passt in die Schublade „Leerheit.“ Der Klang des Wortes „Leerheit“ passt in die Hörkategorie.
Das ist ziemlich erstaunlich, wenn man einmal darüber nachdenkt. Woher wissen wir, dass zwei unterschiedliche Leute das gleiche Wort sagen? Es sind zwei verschiedene Stimmen, zwei unterschiedliche Lautstärken. Und obwohl in den Texten nicht über eine visuelle Kategorie gesprochen wird, ist es das gleiche mit dem Lesen. Ob das Wort „Leerheit“ in diesem Font oder jenem, ob es in dieser Farbe oder mit der Hand geschrieben wurde – bei allen handelt es sich um eine geschriebene Darstellung des Wortes „Leerheit.“ Es ist eine Kategorie, in die all dies hineinpasst. Alles klar? Denken Sie darüber nach. Es ist wichtig zu verstehen, was konzeptuell bedeutet. Die Hörkategorie ist ein Teil davon. Offensichtlich ist es notwendig, diese Kategorien zu lernen.
Wenn wir nun durch eine Kategorie denken und durch eine Kategorie wahrnehmen, dann gibt es verschiedene Dinge, wie Filter. Das Erste ist also die Kategorie. Nach der Kategorie, wenn wir uns das graphisch vorstellen, kommt ein so genanntes konzeptuelles Isolat (tib. ldog-pa) – „es ist nichts anderes als“ – und dann etwas, dass dies repräsentiert.
Ich werde Ihnen ein einfaches Beispiel geben. Stellen Sie sich einen Hund vor. Jeder hat eine andere Vorstellung und ein anderes Bild davon im Geist, wie ein Hund aussieht. Das ist unsere Vorstellung davon, was ein Hund ist. Da gibt es also die Kategorie „Hund,“ wir schließen alles andere aus, damit es konkret wird und schließlich repräsentieren wir es mit dem, was wir in unserer Sprache „die Vorstellung von einem Hund“ bezeichnen würden. Das ist erstaunlich, denn wir denken alle an etwas anderes – es sieht bei allen anders aus – aber wir alle denken an einen Hund. Das ist ziemlich bemerkenswert.
Das gleiche passiert in der Hörkategorie. Es wird auf eine bestimmte Weise in unserer konzeptuellen Wahrnehmung dargestellt. Beispielsweise wird etwas, wie der Name „Nagarjuna“ auf bestimmte Weise ausgesprochen. „NaGARjuna,“ so wird es tatsächlich im Sanskrit ausgesprochen. Es endet in zwei kurzen Silben: „NaGARjuna.“ Nun hören wir jemanden „NagarJUna“ sagen und es hört sich furchtbar für uns an, aber wir verstehen, was er damit sagen will. In unserem Geist, wird der Klang des Namens durch „NaGARjuna“ repräsentiert. Die Betonung liegt auf der zweiten, nicht auf der dritten Silbe. Können Sie dem folgen? NaGARjuna. MaDHYAmaka, nicht MadhyaMIka.
AMERika, nicht AmeRIka. Das ist das Beispiel, an dem ich es immer veranschauliche. Es heißt nicht AmeRIka, sondern AMERika. Am Ende gibt es immer zwei kurze Silben.
Das ist immer so, nicht wahr? Eine Tasse Kaffee. Ich habe eine Vorstellung davon, wie eine Tasse Kaffee schmecken sollte. Sie wird durch einen bestimmten Geschmack repräsentiert. Jemand schenkt mir diese heiße, braune Flüssigkeit ein und ich weiß, dass es Kaffee ist. Aber ich habe eine Vorstellung davon, wie Kaffee schmecken sollte – so jedenfalls nicht, aber ich kann es als Kaffee wahrnehmen. Zuweilen bezeichnen wir das als eine vorgefasste Meinung. Denken Sie darüber nach. So denken wir die ganze Zeit, so verstehen wir Sprache. Das ist konzeptuell.
Dann bekommen wir ein Problem, in dem Kaffee-Beispiel, wenn wir sehr an unserer Vorstellung hängen und meinen: „So sollte eine Tasse Kaffee schmecken.“ Und alles andere ist dann etwas Furchtbares und wir ärgern uns darüber. Störende Emotionen entstehen, da es nicht unseren Erwartungen oder unseren Vorstellungen dessen entspricht, wie eine Tasse Kaffee schmecken sollte. Der konzeptuelle Vorgang ist nicht das Problem. Das Problem entsteht, wenn wir an unserer Vorstellung hängen und denken: „Das ist die einzige Möglichkeit und so muss es sein.“ Es ist sehr hilfreich, wenn wir versuchen, unsere persönlichen Vorstellungen dessen, wie die Dinge sein (und da benutzen wir dieses fürchterliche Wort) sollten, zu identifizieren. „Es sollte so sein; meiner Meinung nach sollte es so sein.“ Warum?
Wir hören jemanden das Wort „Leerheit“ sagen und begreifen korrekt, konzeptuell, dass es sich bei dem Geräusch, das wir hören, um den Klang des Wortes „Leerheit“ handelt. Wir sind uns absolut sicher, dass der Klang nichts anderes als das Wort „Leerheit“ war. Wenn wir es begriffen haben, bedeutet es, dass wir später keine Zweifel diesbezüglich hegen. Wir können uns genau erinnern, was der andere gesagt und was wir gehört haben. Meinen wir ein anderes Wort gehört zu haben und sind uns nicht sicher, was wir hörten, haben wir das Wort nicht begriffen. Wir haben nicht wirklich darauf geachtet, was er sagte und sind uns im Nachhinein nicht sicher, was er überhaupt gesagt hat. Das passiert ständig und es passiert recht oft, wenn wir uns einen Vortrag anhören.
Gut, das sind also Hörkategorien.
Konzeptuelle Wahrnehmung durch eine bedeutungsbezogene Kategorie
Dann geht es weiter mit der bedeutungsbezogenen Kategorie: wir erkennen, dass das Wort „Leerheit“ eine Bedeutung hat und es sich hierbei um „die völlige Abwesenheit unmöglicher Existenzweisen“ handelt. Ganz egal, ob wir nun das Wort „Leere,“ „Leerheit,“ ob wir das englische Wort „voidness“ oder das französische Wort “vacuité” gehört haben, wir nehmen sie alle mit dem Wissen wahr, dass sie die gleiche Bedeutung haben. Wir nehmen sie also durch diese Kategorie der Bedeutung wahr. Sie haben alle die gleiche Bedeutung.
Und natürlich könnten wir diese Bedeutung mit etwas bestimmten, beispielsweise einer Reihe von Worten darstellen und sagen: „Ich nehme an, es bedeutet Folgendes.“ Jeder gebraucht andere Worte – „Leerheit,“ „Voidness,“ usw. – und wir wissen, dass all diese Worte eine bestimmte Bedeutung haben. Es geht um die gleiche Sache und wir geben ihm eine bestimmte Bedeutung. Nun, diese Bedeutung könnte korrekt oder fehlerhaft sein. Wir denken, bei allen geht es um ein Nichts, jedoch stecken wir alles in eine Kategorie der Bedeutung des Wortes „Leerheit.“
Ich werde es an einem einfacheren Beispiel erklären. Was ist Liebe? Wir hören die Worte „Ich liebe dich“ und sie haben eine Bedeutung für uns. Es ist egal, welche Sprache die Person spricht, denn wir denken, alles hat diese gleiche Bedeutung. Und dann haben wir unsere eigene, persönliche Vorstellung davon, was das bedeutet, jemanden zu lieben und natürlich projizieren wir es. Daraus entsteht jede Menge Verwirrung.
Hier ist ein klassisches Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: Wie Sie wissen, begrüßen Männer in vielen europäischen Ländern Frauen mit einem Kuss auf die Wange. Mancherorts ist es ein Wangenkuss, an anderen Orten sind es zwei, drei oder vier. In manchen Ländern berühren die Lippen nie die Wange des anderen, in anderen tun sie es und wir nehmen an, die Bedeutung von all dem ist eine Begrüßung. Aber dann passierte es mir einmal, dass ich es zu oft tat und die Frau eine völlig falsche Vorstellung bekam. Ich glaube, meine Lippen berührten ihre Wange und sie meinte, es würde etwas ganz anderes bedeuten. „Oh, diese Person nähert sich mir auf eine sexuelle Art und Weise,“ was ganz und gar nicht mein Anliegen war. Stellen Sie sich das vor.
Es ist sehr interessant, denn auch Worte haben verschiedene Bedeutungen. Wenn man in Lateinamerika sagt: „Komm um sechs Uhr,“ dann heißt das natürlich nicht, dass man um sechs Uhr kommen soll. Niemand würde um sechs Uhr kommen, wenn man ihm sagt, er soll um sechs Uhr kommen. Es bedeutet, komm so gegen sieben oder etwas in der Art. Wenn wir aus Deutschland oder der Schweiz kommen, sind wir ganz genau um sechs Uhr da, aber dann haben sich die anderen noch nicht einmal angezogen.
Oder wenn jemand sagt: „Ich rufe dich an.“ Bedeutet das wörtlich, der andere wird uns anrufen? Wie verstehen wir also die Bedeutung dieser Worte? Will man vielleicht nur höflich sein?
Wir haben also bedeutungsbezogene Kategorien.
Wie wissen wir nun, ob die Bedeutung in dieser bedeutungsbezogenen Kategorie, die wir als Filter benutzen, wenn wir Wörter hören oder lesen, korrekt ist? Wir können die gleichen drei Kriterien für die Gültigkeit dieser Bedeutung anwenden, die wir auch in dem Beispiel mit dem Geräusch des Weinens benutzt haben.
- Zunächst entspricht es einer Konvention, die eine Gruppe von Menschen diesem Geräusch zugeordnet haben. Es ist einfach nur ein Geräusch und das Geräusch selbst hat keine ihm innewohnende Bedeutung. Eine Gruppe von Menschen haben dieses Geräusch als den Klang des Wortes „Leerheit“ anerkannt und dem Wort diese Definition zugewiesen. Es ist eine Konvention. Wenn man darüber nachdenkt, ist das bei allen Sprachen so.
Das ist das erste Kriterium. Gibt es eine Konvention, in der es dieses Geräusch tatsächlich gibt und in der Menschen sich einig sind, dass es der Klang eines Wortes mit einer bestimmten Bedeutung ist? Es muss sie geben, nicht wahr? Wenn wir ein Buch sehen, sind das Einzige, was wir sehen, diese Linien. Das ist alles. Wenn es sich um chinesische Schriftzeichen handelt, was sehen wir? Linien. Wenn wir kein Chinesisch können, wissen wir nicht einmal, dass es sich um ein Wort handelt, ganz zu schweigen davon, was es bedeutet. Es gibt also eine Konvention und wir müssen die Konvention kennen.
Wenn wir jemanden eine fremde Sprache sprechen hören, die wir nicht verstehen, hören wir einfach nur Geräusche, die wir nicht einmal in Worte unterteilen können. Wir müssen die Kategorien der Worte und dann natürlich auch die Bedeutung der Worte kennen. Ist es nicht so?
Dann geht es weiter mit dem nächsten Kriterium. Wir hören das Wort „Leerheit.“ Da gibt es also dieses Geräusch. Es gibt dieses Wort und ja, es gibt die Konvention, dass diesem Geräusch diese Bedeutung zugeordnet ist.
2. Es steht nicht im Widerspruch zu den klassischen Schriften und dem, was von qualifizierten Lehrern erklärt wird. Gemäß den Schriften und den Erklärungen der Lehrer hat das Wort diese Bedeutung. Auf diese Weise überprüfen wir es: „Habe ich es richtig verstanden?“
3. Es wird nicht von Aryas bestritten, die erkennen, dass Wörter keine Bedeutungen haben, die, unabhängig von geistigem Zuschreiben, von Natur aus für sie festgelegt sind. Ist es nicht so? Das Wort „Leerheit“ wird in vielen verschiedenen Schulen des Buddhismus mit ziemlich unterschiedlichen Definitionen benutzt. Es ist also nicht so, dass es inhärent nur eine Sache bedeutet. Daher benutze ich die Definition „Abwesenheit von unmöglichen Existenzweisen,“ denn sie umfasst alle Schulen.
Etwas konzeptuell verstehen
Nur den Klang, den wir hören, als Klang des Wortes „Leerheit“ korrekt und entschieden zu begreifen, sowie die Bedeutung des Wortes „Leerheit“ als „die völlige Abwesenheit von unmöglichen Existenzweisen“ korrekt und entschieden zu begreifen, heißt nicht unbedingt, wir würden ein Verständnis von Leerheit haben. Hier gibt es diesen Unterschied, etwas zu begreifen – das Wort zu kennen, zu wissen was es bedeutet (die Definition zu kennen) oder es zu verstehen. Verstehen ist mehr als das, mehr als nur etwas zu begreifen.
Darauf stoßen wir ständig, wenn wir einen komplexen Text lesen, zum Beispiel einen Text von Tsongkhapa. Wir lesen einen komplexen Satz und begreifen vielleicht jedes Wort und die Bedeutung jedes Wortes korrekt und entschieden, aber verstehen nicht im Geringsten, was mit diesem Satz gemeint ist. Das passiert uns ständig, nicht wahr? Wir wissen, was jedes Wort heißt, aber was bedeutet der ganze Satz? Wir könnten sogar die verschiedenen Ebenen der Bedeutung des Wortes „Leerheit“ korrekt und entschieden begreifen und wissen, dass es dies im Chittamatra, das im Svatantrika und jenes im Prasangika bedeutet – und es trotzdem nicht verstehen. Natürlich müssen wir aber zunächst einmal etwas korrekt und entschieden begreifen, bevor wir es verstehen können.
Es ist notwendig herauszufinden, was wir zusätzlich noch benötigen, um sagen zu können, dass wir es verstehen. Denken Sie darüber nach. Was bräuchten wir noch? Was denken Sie? Was ist neben dem korrekten und entschiedenen Begreifen noch notwendig, um sagen zu können, wir haben es verstanden? Wir kennen das Wort „Leerheit.“ Wir können es erkennen, egal wie es ausgesprochen oder geschrieben wird. Wir kennen die Definition. Was bräuchten wir darüber hinaus noch, um sagen zu können, wir haben es verstanden.
Erfahrung.
Gut. Erfahrung womit?
Wenn wir auf einer warmen Insel leben und noch nie Schnee gesehen haben, und uns jemand etwas über Schnee erzählt, können wir ihn vielleicht gut beschreiben, haben ihn jedoch nie selbst erlebt und würden so nie wissen, was Schnee wirklich ist.
Wie können wir das auf die Leerheit beziehen? Solange wir keine Leerheit erfahren haben? Was bedeutet es, etwas zu „erfahren?“ Wie erfahren wir Leerheit? Da müssen wir etwas präziser sein.
Wir müssen es kennen.
Was heißt das? Was bedeutet es, etwas zu „kennen?“ Wir kennen die Definition. Wir verstehen es nicht, aber wir kennen die Definition. In der westlichen Terminologie ist es normalerweise so, dass ich, wenn ich Schnee erlebe, weiß, was Schnee ist. Nun kenne ich ihn, aber ich mag vielleicht nicht verstehen, was Schnee ist. Wie entsteht er und warum nimmt er diese Form an, warum hat er diese Farbe? All das verstehe ich nicht. Habe ich Schnee überhaupt verstanden? Nein, ich glaube nicht. Aber ich weiß, was Schnee ist, weil ich ihn erlebt habe. Das ist also ein Unterschied. Warum ist jede Schneeflocke anders? All das verstehe ich nicht. Ich verstehe keineswegs, was Schnee eigentlich ist.
Um also etwas zu verstehen, begreifen wir es nicht nur, sondern sind zusätzlich auch in der Lage, alle die damit verbundenen Implikationen abzuleiten. Ist es nicht so? Wenn Leerheit das bedeutet, folgt daraus dieses und jenes. Wir können die Leerheit mit all den anderen Belehrungen, die wir bekommen haben, in Zusammenhang bringen, wie beispielsweise mit der Frage, wie wir durch das Wahrnehmen der Leerheit von störenden Emotionen und Karma befreit werden. Dann haben wir es verstanden. Wenn wir sie in Zusammenhang bringen können und all die Implikationen und Anwendungen kennen und zudem wissen, wie sie funktioniert, haben wir sie verstanden. Dann können wir unser Verständnis von Leerheit dazu nutzen, andere Themen zu analysieren und das wird als Resultat dazu führen, dass wir von Leiden befreit werden.
Wenn wir erst einmal etwas verstanden haben, ist es dann immer noch etwas Intellektuelles? Müssen wir immer noch darüber nachdenken?
Das führt uns zum Unterschied zwischen nichtkonzeptuellem und konzeptuellem Verständnis. Da werden wir noch hinkommen. Wir möchten nicht nur eine nichtkonzeptuelle Wahrnehmung der Leerheit; wir möchten ein nichtkonzepuelles Verständnis der Leerheit, nicht nur korrekt und entschieden. Es muss ein Verständnis geben.
Wenn wir ein korrektes Verständnis von Leerheit haben und uns konzeptuell, durch die Kategorie „Leerheit,“ auf die Leerheit richten, werden wir, obwohl wir Leerheit korrekt und entschieden begreifen, uns nicht gleichzeitig all ihrer Implikationen bewusst sein. Ungeachtet dessen wird unser Begreifen der Leerheit durch die Kraft der Latenzen getragen, weil wir in vergangenen Zeiten durch Schlussfolgerung und Ausschluss die Bedeutungen ausgearbeitet haben. Das passiert im Hintergrund; wir würden sagen, es geschieht unbewusst. Es wird durch diese Kraft getragen. Wenn wir uns jedoch mit Verständnis darauf richten, werden wir uns in dem Moment nicht all der Implikationen bewusst sein.
Können Sie dem folgen? Es ist konzeptuell, das heißt, es geschieht durch die Kategorie der „Leerheit.“ Jedes Mal wenn wir meditieren – nun, die Erfahrung ist immer anders, aber wir sind uns bewusst, dass wir uns auf die Leerheit fokussieren. Es gibt die Kategorie „Leerheit“ und alles, worauf wir uns fokussieren, passt, zusammen mit der Bedeutung, in die Kategorie „Leerheit.“ Wir müssen sie nicht ausdrücken, aber sie gehört dazu. Sie passt in die bedeutungsbezogene Kategorie. Das ist das Begreifen und es wird durch die Kraft dieser Latenzen getragen, die da sind, weil wir die Implikationen schon vorher ausgearbeitet haben. Wir haben all das bereits ausgearbeitet und wir sind uns dem Verständnis – all dieser Implikationen – in dem Moment nicht bewusst, während wir uns auf die Leerheit konzentrieren, aber im Hintergrund ist alles da.
Können Sie dem folgen? Nicht? Gehen wir es Stück für Stück durch:
Wir arbeiten uns all die Implikationen der Leerheit aus. Wir haben sie analysiert und sie auf viele Dinge angewandt. Wir haben sie mit allen möglichen anderen Lehren, die wir gehört haben, in Zusammenhang gebracht: mit Vergänglichkeit, mit Ursache und Wirkung usw. Und wir haben sie mit Begreifen und Schlussfolgern korrekt und entschieden erarbeitet. Wir sind entschieden: „So passt sie zu dieser Lehre und so zu jener.“ Wir haben es alles durch analytische Meditation (also eigentlich, indem wir darüber nachdenken) ausgearbeitet. Wir sind es viele Male durchgegangen, wir haben darüber meditiert und sind mit all den Implikationen vertraut.
Und nun richten wir uns in unserer Meditation auf die Leerheit. Entweder nähern wir uns ihr, indem wir ein Verständnis auf Grundlage von Argumentationsketten erzeugen, oder wir sind bereits so vertraut mit ihr, dass wir keine Ketten von Argumenten durchgehen müssen und einfach direkt dorthin gehen können. Es geschieht jedoch immer noch konzeptuell und durch die Kategorie der „Leerheit.“
Wenn wir uns nun konzeptuell auf die Leerheit konzentrieren, erkennen wir jedes Mal, wenn wir uns darauf fokussieren, dass wir uns auf die Leerheit konzentrieren; es befindet sich also in dieser Kategorie. In diesem Moment, in dem wir uns einsgerichtet auf die Leerheit fokussieren, denken wir nicht gleichzeitig konzeptuell an all die verschiedenen Implikationen, denn wir haben sie bereits vorher ausgearbeitet. Diese Kraft, die durch das vorherige Ausarbeiten entstanden ist, ist also da, während wir uns auf die Leerheit, diese Abwesenheit, richten.
Können Sie dem folgen? Ergibt das einen Sinn? Denken Sie ein wenig darüber nach.
Hier ein noch einfacheres Beispiel: Wir treffen unseren Freund und dieser Freund hat ein Problem. Er erzählt uns von seinem Problem, er ist unglücklich usw. Nun richten wir uns auf seine Situation durch das Konzept oder die Kategorie „Problem“ und durch die Kategorie „mein Freund.“ Wir wissen jedoch bereits alle möglichen Dinge über diese Person. Wir wissen, dass er seinen Job verloren hat, dass er eine Familie hat und wir kennen die Lebenssituation dieser Person. Je mehr wir vertraut mit all den Implikationen dieser Person sind, desto besser können wir ihr Problem verstehen. Wenn wir nun unsere Aufmerksamkeit auf sie und ihr Problem richten, lassen wir all diese Informationen nicht bewusst hochkommen, sondern vielmehr ist alles bereits da und so können wir es einfach verstehen. Und wir verstehen auch Probleme an sich, dass sie aus Ursachen entstehen und dass man die Situation ändern kann, indem man die Umstände ändert. Das verstehen wir also auch. Wir müssen nicht zur gleichen Zeit bewusst darüber nachdenken, sondern haben es alles bereits vorher, auf der Grundlage von Erfahrung, Logik usw. ausgearbeitet.
All das steht uns ständig zur Verfügung. Wenn der Computer nicht das tut, was er soll, nehmen wir es konzeptuell durch die Kategorie „der Computer läuft nicht“ wahr. Aber weil alle Übung, alles Wissen und alle Implikationen bereits da sind, wie man es lösen kann, verstehen wir, wo das Problem liegt und was zu tun ist. Wir müssen es nicht alles erst erarbeiten. Es wird getragen von der Kraft des Kennens aller Implikationen – wenn er dies nicht tut, liegt es entweder hieran oder daran und dann müssen dieses oder jenes tun. So verstehen wir die Dinge.
Denken Sie darüber nach. Ergibt das einen Sinn? Und wie wissen wir, dass es einen Sinn ergibt? Wie wissen wir, dass wir es verstanden haben? Wir denken darüber nach, wenden es in verschiedenen Beispielen unseres Lebens an und prüfen, ob es sich wirklich so verhält. Dann haben wir es verstanden. Wir können es anwenden, indem wir verschiedene Dinge aus unserer Erfahrung analysieren und dann sehen, ob es einen Sinn ergibt.
Welche Fragen haben Sie dazu?
Der Gebrauch des Begriffs „Leerheit“
Bei der Frage geht es um den Gebrauch des Begriffs „Leere,“ was er bedeuten soll und ob es eine andere Beschreibung der Bedeutung gibt, die weniger verwirrend ist. Denn bei vielen Leute führt es zu jeder Menge Missverständnissen, wenn sie den Begriff „Leere“ hören.
Nun, vielen Dank, dass Sie mir die Möglichkeit geben, zu erklären, warum ich nicht das Wort „Leere“ (engl. „emptiness“) und warum ich das Wort „Leerheit“ (engl. „voidness“) benutze. Im Englischen haben wir diese zwei Wörter. In vielen anderen Sprachen gibt es nicht diesen Unterschied. Im Englischen bezieht sich „emptiness“ (also „Leere“) darauf, dass es da etwas gibt, ein wahrhaft existierendes Ding, das jedoch leer, also ohne Inhalt ist, wie ein leeres Glas. Dadurch bekommt man den falschen Eindruck der Svatantrika-Sichtweise – die Svatantrika-Sichtweise gemäß dem Gelugpa – die aussagt, dass Dinge konventionell wahrhaft existieren, man aber auf der tiefsten Ebene nichts finden kann (es also leer ist). Das ist jedoch nicht das Verständnis gemäß dem Prasangika.
Das Wort „Shunya“ auf Sanskrit ist das gleiche Wort, wie das Wort für „Null.“ Es bedeutet nicht Nichts, aber es weist auf eine Abwesenheit hin. Was ist nun also abwesend? Und natürlich wird man in den verschiedenen Schulen sagen, etwas wäre abwesend oder verschiedene Dinge wären abwesend.
Lassen Sie uns das an einem Beispiel betrachten. Das Kind denkt, da gibt es ein Monster unter dem Bett. Es hat also eine Vorstellung von einem Monster, es hat eine Kategorie „Monster“ und es steht für eine Art unheimliches Wesen. Dann projiziert das Kind dieses Wesen auf das Geräusch, dass es unter dem Bett hört. Vielleicht ist es die Katze unter dem Bett, aber das Kind denkt, es wäre ein Monster. Aber dieses Monster, die Vorstellung von einem Monster, bezieht sich auf nichts Reales. Ein reales Monster, welches das Bezugsobjekt dieser Vorstellung darstellt, ist abwesend. So etwas gibt es nicht. Darum geht es im Allgemeinen, aber wir müssen hier etwas spezifischer werden. Das ist jedoch die übliche Vorstellung einer Abwesenheit, dass es kein Bezugsobjekt der Bezeichnung dessen gibt, was wir uns einbilden. Es bezieht sich nicht auf irgendetwas Reales. Ein reales Bezugsobjekt der Bezeichnung ist vollkommen abwesend. Es war nie da und wird auch nie da sein.
Ich habe jedoch noch nicht wirklich ausführlich erklärt, was „voidness,“ (also Leerheit) ist. Das ist nur ein Beispiel, um uns mit der Art des Verstehens vertraut zu machen.
Bezugsobjekte der Bezeichnung und bezeichnende Dinge
Um auf das Konzept einer holografischen Darstellung zurückzukommen: Was ist, wenn es kein Bezugsobjekt der Bezeichnung außerhalb dieser holografischen Darstellung gibt?
Meinen Sie, was es ist, wenn ein geistiges Hologramm eines Monsters erscheint? Dieses Hologramm eines Monsters wird beruhend auf Darstellungen von Monstern in Zeichentrickfilmen, oder Filmen, wie Drakula, Frankenstein usw. entwickelt. Es gibt keine echten Monster, aber sie werden auf dieser Grundlage entwickelt.
Ich benutze immer das Beispiel von Hühnerlippen. Wir könnten uns Lippen bei einem Huhn vorstellen, aber es wären keine Hühnerlippen, denn so etwas gibt es nicht. Wir könnten uns menschliche Lippen bei einem Huhn vorstellen. Donald Duck und Daisy Duck haben Lippen, aber das sind menschliche Lippen. Es sind keine Hühnerlippen, denn so etwas gibt es nicht.
Nun müssen wir uns die Fachbegriffe ansehen. Wir reden über „denpar drubpa“ (tib. bden-par grub-pa). „Denpar“ heißt „wahr.“ Und „drubpa“ heißt „etwas festlegen.“ Manche Menschen übersetzen es als Existenz, aber auch auf Sanskrit (satyasiddha) ist es nicht das Wort für Existenz. Etwas wird festgelegt. Wie können wir etwas festlegen oder beweisen, dass etwas existiert? Wodurch wird bewiesen, dass etwas existiert?
Zum Beispiel ein Hund: Was beweist, dass es Hunde gibt? Nun, was ist ein Hund? Das einzige, was man dazu sagen könnte ist: ein Hund ist das, worauf sich das Wort „Hund“ bezieht. Man könnte nichts bei diesem Tier selbst finden, dass es als einen Hund festlegt. Was? Gibt es da ein kleines Wort oder ein kleines Schild? Was gibt es auf der Seite des Hundes, auf der Seite dieses Tieres? Wodurch wird etwas festgelegt, dass es sich um eine Sache oder um ein erkennbares Objekt handelt? Gibt es eine Linie drumherum, die es es abgrenzt? Ist es in Plastik eingeschweißt und von allem anderen getrennt? Wodurch wird es als eine Sache festgelegt? Existiert alles wie in einem Malbuch für Kinder, in dem es Linien gibt, die bestimmte Objekte darstellen und auf die wir dann einfach nur Farben projizieren? So ist es nicht.
Es gibt eine Grundlage dafür, etwas zu bezeichnen (tib. gdags-gzhi), aber sogar die Grundlage für das Bezeichnen... Sie kennen eine DNA-Struktur. Nun, was ist das? Da gibt es Proteine, aber was sind Proteine? Nun, da gibt es die Atome und Moleküle. Man kann wirklich nichts auf der Seite dieses Objektes finden, dass es als einen Hund festlegt. Wodurch wird nun bewiesen, dass es sich um einen Hund handelt? Das einzige, was man sagen kann ist, dass ein Hund lediglich das ist, worauf sich das Wort oder Konzept „Hund“ in Form einer Basis bezieht. Es ist das, worauf sich ein Wort oder Konzept bezieht.
Wir müssen also einen Unterschied zwischen einem Bezugsobjekt der Bezeichnung und einem bezeichnenden Ding machen. Im Tibetischen gibt es dafür zwei Worte: „Takcho“ (tib. btags-chos, Bezugsobjekt der Bezeichnung) und „Takdon“ (tib. btags-don, bezeichnendes Ding). Das Wort „Hund“ bezieht sich auf etwas. Es gibt Hunde; konventionell ist das so, wir widerlegen es nicht. Aber das Konzept oder das Wort „Hund“ besagt, es müsste eine Schublade geben, jedoch gibt es keine bezeichnende Dinge, als dass es einfach in eine Schublade passen könnte.
Hier noch ein einfacheres Beispiel: Ich benutze immer das Beispiel von Farben. Die Farbe orange, gibt es diese Farbe? Was ist orange? Orange ist das, worauf sich das Wort oder Konzept für „orange“ bezieht. Gibt es aber im Lichtspektrum Abgrenzungen im Licht, so dass man sagen könnte, auf dieser Seite, von dieser bis zu jener Nummer im Spektrum, ist es orange, als würden diese Dinge wie in einem Wörterbuch existieren? Hier gibt es diese Kategorie, diese Schublade und wenn man nur ein wenig da hinüber geht, ist man in der roten Schublade. Die Realität existiert nicht in Form von Dingen, die sich in Schubladen befinden.
Was ist Liebe? Nun, es ist das, worauf sich das Wort oder Konzept „Liebe“ bezieht. Gibt es so etwas wie Liebe? Natürlich, konventionell gibt es so etwas wie Liebe. Gibt es in all den Emotionen, die jeder Mensch erfährt, diese Schublade „Liebe,“ an die ich mich anschließen kann und dann Liebe spüre? So etwas gibt es nicht.
Ein bezeichnendes Ding ist also vollkommen abwesend. Es gibt Bezugsobjekte der Bezeichnung, aber so etwas wie ein bezeichnendes Ding gibt es nicht. Ein bezeichnendes Ding in einer Schachtel, mit einer Linie drumherum, in Plastik verpackt und mit der Aufschrift: „Das ist das Gefühl der Liebe,“ an die sich jeder anschließen kann, als würde man sich ans Internet anschließen, ist abwesend.
Wenn wir denken, etwas auf der Seite des Objektes würde die Dinge durch eigene Kraft festlegen, dann gibt es nicht einmal ein Bezugsobjekt der Bezeichnung. Weder gibt es ein bezeichnendes Ding, noch ein Bezugsobjekt der Bezeichnung. Es bezieht sich nicht einmal auf etwas, das konventionell wahr wäre.
Verstehen Sie, was ich gerade erklärt habe? Wie würden Sie es verstehen? Sie müssen es korrekt und entschieden gehört haben, damit Sie sich korrekt und entschieden merken können, was ich gesagt habe. Nun, wir werden Aufnahmen haben, das macht es leicht. Und wir fangen mit einfachen Beispielen an, wie dem Monster unter dem Bett, um eine allgemeine Vorstellung davon zu bekommen und dann gehen wir etwas mehr ins Detail. Da ist eine Katze unter dem Bett. Etwas befindet sich unter dem Bett, aber es ist nicht das, was wir dachten – ein Monster. So etwas gibt es nicht. So eine Sache, so ein Objekt oder Ding gibt es nicht.
Dann arbeiten wir all das in Bezug auf unsere Erfahrung durch. Habe ich Probleme und Schwierigkeiten, wenn ich denke: „Du liebst mich nicht?“ Als wäre Liebe etwas, das man als etwas festgelegt hat, das aus sich selbst heraus existiert und an das der andere sich nicht angeschlossen hat und auf mich überträgt.
Gibt es so etwas wie Liebe? Natürlich. Wodurch wird sie festgelegt? Nun, es gibt das Wort „Liebe,“ ein Konzept. Wir stimmen also zu, dass es sich auf etwas bezieht, dass es aber keine Sache für sich ist. Es existiert nicht auf diese unmögliche Weise. Ein tatsächliches, bezeichnendes Ding ist abwesend. Darum geht es bei der Leerheit. Es geht nicht um ein Glas, das leer ist. Um das wirklich zu verstehen, muss man es mit so vielen verschiedenen Dingen in Zusammenhang bringen.
Erinnern Sie sich, als wir über konzeptuelle Wahrnehmung gesprochen haben? Ich habe die Kategorie „Liebe,“ ich denke über „Liebe“ nach und mache mir meine eigene, persönliche Vorstellung davon, was Liebe ist. Und dann meine ich, dieses Ding „Liebe“ wäre das, was es wirklich ist. Und der andere hat es nicht und daher liebt er mich nicht. Das ist das Problem, nicht wahr? Das verursacht Probleme und Leiden. Wir projizieren die Vorstellung von etwas und denken, es wäre das, was es wirklich ist und es gäbe so ein Ding, das unserer Vorstellung von Liebe entspricht. Und wenn der andere das nicht hat, dann liebt er mich nicht.
Wenn wir verstehen, dass wir all das projizieren, merken wir, wie absurd es ist und legen es ab. Ähnlich ist es mit dem Verständnis von Leerheit. Wir merken, wie absurd etwas ist und verwerfen es. Entweder gelangen wir zu diesem Punkt, indem wir es ausarbeiten und merken, dass es sich nur um die Projektion unserer Vorstellung handelt. Dann überdenken wir es und kommen zu dieser Schlussfolgerung. Oder wir haben es bereits so oft ausgearbeitet, dass es offensichtlich für uns ist. Und wenn wir dann in diese Richtung gehen und denken: „Du liebst mich nicht,“ können wir es einfach so loslassen, weil wir merken, wie absurd es ist. Es ist völlig klar.
Wir erarbeiten es uns. Würde Liebe nur diese eine Sache bedeuten, wie ich mir das vorstelle, wäre die Liebe gegenüber meinem sexuellen Partner, gegenüber meinem Kind, meiner Mutter, meinem Land, meinem Auto, meinem Hund, immer das gleiche. Das ist jedoch einfach absurd, nicht wahr? Es ist völlig klar, dass es nicht so ist. Wir durchdenken es auf logische Art und Weise und sehen: „Es ist töricht, warum sollte ich das glauben?“ – und dann verwerfen wir es einfach.
Wenn wir es also präzise, korrekt und entschieden verstanden haben, wenden wir es an und erlangen die genannten Resultate – unser Leiden verschwindet und die Probleme werden weniger. Wenn wir es anwenden und es passiert nichts oder es wird noch schlimmer, dann haben wir es nicht korrekt verstanden.