Das buddhistische Konzept der Realität

Die Frage, was die Realität ist, hat im Buddhismus einen zentralen Stellenwert in Bezug auf die eigene Lebensanschauung. Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Welt der Erscheinungen, die von unserem Geist erschaffen wird, und die durch die Gesetze von Ursache und Wirkung hervorgebrachte Welt der Realität. Halten wir die eine Welt für die andere und glauben, die Weise, wie Dinge uns erscheinen, hätte etwas mit der Realität zu tun, schaffen wir für uns selbst und für andere Probleme und Leiden. Niemand will jedoch unglücklich sein und leiden; jeder will glücklich sein. Das ist das Ziel allen Lebens, und was das betrifft sind wir alle gleich, was für uns Menschen und auch für Tiere gilt. Alle Wesen streben nach Wohlergehen und Glück; alle Religionen, sowohl jene, die von einem Gott als Schöpfer ausgehen, als auch jene, die es nicht tun, wie der Buddhismus und der Jainismus, sowie auch alle säkularen Systeme teilen dieses Ziel und bieten verschiedene Methoden an, um an dieses gemeinsame Ziel zu gelangen. 

Die buddhistische Betonung auf Analyse mit Logik 

Um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen, besteht die buddhistische Herangehensweise, insbesondere in den indo-tibetischen Traditionen, darin zu analysieren, wie Dinge uns erscheinen, und alle falschen Erscheinungen aufzulösen, die unser Geist projiziert, indem man Logik und Überlegung nutzt. Indem wir die Realität sehen und akzeptieren, legen wir dann den Schwerpunkt auf rationale, realistische Methoden, um dieses Ziel des Glücklichseins und Wohlergehens zu erreichen. 

In unserer gegenwärtigen Zeit, in der die Wahrheit abhanden gekommen ist, und in der Verschwörungstheorien und Falschinformationen grassieren, ist dieser Ansatz, unabhängig unserer Religion oder unseres Glaubenssystems, dringend erforderlich. Er ist unverzichtbar, auch wenn wir gar keiner Religion folgen. Somit taucht im Buddhismus nicht die Frage nach der Existenz Gottes als zentrales Anliegen auf, das darin besteht, die Befreiung aller Wesen von unkontrollierbaren sich wiederholenden Leiden zu bewirken. Da sowohl die Welt der falschen Erscheinungen als auch die Welt der Realität in Abhängigkeit von Ursache und Wirkung entstehen, ist jede dieser Welten ursächlich durch die Einstellung und das Verhalten jener bedingt, die sie erleben. Auf diese Weise kann das Überwinden von Leiden, verursacht durch den Glauben an die Realität der ersteren, und das Herbeiführen von Glück, verursacht durch den Glauben an die Realität der letzteren, nur abhängig von unseren eigenen kausalen Bemühungen entstehen. Das ist die grundlegende buddhistische Überzeugung.

Was die Realität betrifft, so können wir alle sagen, dass wir in einer „wahren oder tatsächlichen Realität“ leben, was durch wissenschaftliche Methoden nachgewiesen werden kann, die im Buddhismus anerkannt werden. Schließlich sollen wir laut Buddha keine seiner Lehren nur mit blinden Glauben akzeptieren, sondern sie prüfen, als würden wir Gold kaufen. Daher sind Prüfung und Analyse die höchsten Methoden im Buddhismus, wenn es darum geht, die Realität zu entdecken und zu beweisen. Problematisch wird es, wenn Menschen eine Alternative, eine falsche Realität erfinden und sie für die eigentliche Wahrheit halten. Wir sehen, wie dies auf politischer Ebene geschieht, doch im Buddhismus betrachten wir dieses Phänomen auf einer breiteren und universaleren Ebene. 

Die falsche Realität, uns als etwas Besonderes zu sehen 

Eine falsche Realität, die viele Menschen erschaffen, besteht darin, sich irgendwie für besonders zu halten. Das führt zu einer selbstbezogenen Einstellung, mit der wir denken, Dinge, besonders schlechte Dinge, würden nur uns passieren. Beispielsweise denken wir dann, wir wären die Einzigen, die krank werden, eine Kündigung bekommen, unsere Geliebten verlieren oder uns mit dem Tod konfrontieren müssen. Welche Hilfe gab Buddha einer solchen Person, die Realität zu sehen? Sehen wir uns ein Beispiel an, das vielleicht hilfreich ist den buddhistischen Ansatz dazu zu verstehen. 

Einmal brachte eine Mutter ihr totes Baby zu Buddha und bat ihn, ihr Kind wieder lebendig zu machen. Buddha willigte ein, jedoch unter der Bedingung, dass sie ihm ein Reiskorn von einer Familie brachte, die der Tod noch nie heimgesucht hatte. Die Frau lief in ihrem Dorf von Haus zu Haus, um solch eine Familie zu finden, doch entdeckte bald, dass es in jeder Familie jemanden gab, der jung oder alt gestorben war. Als sie erkannte, dass sie nicht die Einzige war, die einen geliebten Menschen verloren hatte, verstand sie es schließlich und akzeptierte die Realität, dass der Tod zu jedem kommt. Auf diese Weise war sie in der Lage loszulassen und ihr Kind einzuäschern. 

Stoßen Menschen auf schwierige Situationen – sei es eine Sucht, Krebs, ein Kind mit Down-Syndrom oder Ähnliches – fühlen sie sich oft allein. Wir denken, wir wären die Einzigen, die jemals dieses Problem hatten und an solch eine falsche Realität zu glauben führt dazu, sich emotional von anderen zu isolieren, sowie zu großem inneren Unmut. Die wahre Realität ist, dass es viele andere gibt, die ähnlichen Situationen gegenüberstehen. Eine Möglichkeit, diese Realität zu erkennen, ist, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, in der es andere in der gleichen Situation gibt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es äußerst hilfreich ist, sich solchen Gruppierungen anzuschließen, um sich damit auseinanderzusetzen, ganz egal welche Schwierigkeiten wir auch haben mögen. 

Um zu erkennen, dass wir nicht die Einzigen sind, die mit so einem Problem, dem wir gerade gegenüberstehen, umgehen müssen, ist es nicht einmal notwendig, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Diese Realität zu sehen hilft uns, unsere Perspektive auf andere auszuweiten und somit zu erkennen, dass auch alle anderen, genau wie wir, Probleme überwinden und glücklich sein wollen. Niemand will leiden, genau wie wir. Das hilft uns, Mitgefühl zu entwickeln. 

Mitgefühl  

Mitgefühl ist der Wunsch, alle, uns mit einbezogen, mögen frei von Leiden und Unglück sein. Sind wir engstirnig und denken nur an uns selbst, beschränken wir uns auf geistiger und emotionaler Ebene. Wir erleben diese Beschränkung als Angst, Verzweiflung und Unsicherheit, und indem wir unsere Herzen gegenüber anderen öffnen, lösen wir uns von diesem Syndrom. Mitgefühl und die Erkenntnis, nicht allein zu sein, lässt uns zur Ruhe kommen. Es erlaubt uns, die tatsächliche Realität unserer Situation klarer zu sehen und zu erkennen, welche realistischen Maßnahmen wir ergreifen können, um die damit verbundenen Probleme zu vermindern. Mitgefühl verleiht uns somit das Selbstvertrauen, sich allen Herausforderungen stellen zu können.

Wir Menschen sind schließlich soziale Wesen; das ist die Realität. Unser Wohlergehen hängt von anderen ab, von Kindheit an, und das zieht sich durchs gesamte Leben. Jede Sache, die wir tagtäglich nutzen oder alles, was wir zu uns nehmen, ist auf die Arbeit anderer zurückzuführen und ohne die anderen würden wir nicht überleben. Darüber hinaus sind die Leben aller miteinander verbunden. Was die Menschen in einem Teil der Welt betrifft, hat Auswirkungen auf alle. Globale Angelegenheiten, wie der Klimawandel und unzureichende Beachtung dessen, was Seine Heiligkeit der Dalai Lama als „emotionale Hygiene“ bezeichnet, wirkt sich auf alle Bewohner dieses Planeten aus. Das ist die Realität. Aus diesem Grund ist ein ganzheitlicher Ansatz zum Lösen von Problemen, der auf einer mitfühlenden Fürsorge um das Wohl aller beruht, die einzige realistische Möglichkeit, das Glück und Wohlergehen, das wir uns alle wünschen, zu bewirken. Diese Punkte und diese Herangehensweise sind nicht ausschließlich buddhistisch, sondern gründen, wie Seine Heiligkeit der Dalai Lama betont, auf gesundem Menschenverstand und universalen Werten.  

Falsche Erscheinungen auflösen 

Wenden wir uns nun der besonderen buddhistischen Herangehensweise des Auflösens täuschender Erscheinungen falscher Realität zu, die, wenn wir an sie glauben, uns und anderen Probleme und Leiden bringt. 

Das Thema der falschen Erscheinungen und der falschen Realitäten ist vielschichtig und recht komplex. Im Buddhismus geht man es an, indem man zunächst die verschiedenen Arten von falschen Erscheinungen klassifiziert, die wir fälschlicherweise für die Realität halten könnten. Das Prinzip hinter diesem Ansatz ist, dass es nicht möglich ist irgendein Problem zu lösen, ohne es zuerst zu identifizieren und zu verstehen. 

Im Allgemeinen beruhen manche falschen Realitäten auf verzerrten oder trügerischen Erscheinungen von Dingen, die nicht existieren, während andere reine Fantasie-Projektionen sind. Einige falsche Erscheinungen sind sensorisch und werden somit nichtkonzeptuell wahrgenommen, während andere rein konzeptuell sind. Manche entstehen aufgrund von Indoktrination durch irreführende Quellen der Desinformation, während andere, wie Täuschungen gewohnheitsmäßigen Ärgers, ganz automatisch auftreten. Sehen wir uns einige dieser Täuschungen an.

Auflösen von Sinneserscheinungen falscher Realität 

Falsche Sinneserscheinungen können aus vier verschiedenen Quellen stammen: deren Stütze; deren Objekt; die Situation, in der sie auftreten; und der unmittelbare Zustand des Geistes, der sie projiziert. 

  1. Die Stütze einer falschen Sinneserscheinung ist die kognitive Ausstattung, durch die sie entsteht und wahrgenommen wird. Die falsche Sinneserscheinung kann eine Täuschung dessen sein, was existiert. Aufgrund von Astigmatismus sehen wir beispielsweise verschwommene Erscheinungen und weil wir schlecht hören, nehmen wir Menschen, die klar und deutlich sprechen, nur undeutlich wahr. Diese falschen Sinneserscheinungen können sich auch auf etwas beziehen, das es gar nicht gibt. So nehmen wir zum Beispiel nach einer Amputation vielleicht ein Gefühl in einer Prothese oder in einem Körperglied wahr, das es gar nicht mehr gibt.  
  2. Falsche Erscheinungen, die von Objekten stammen, umfassen optische Täuschungen von Farb- und Lichtmustern, die uns verwirren, sowie Dinge, wie schnell kreisende Taschenlampen, die als Lichtkreise wahrgenommen werden. 
  3. Falsche Erscheinungen von Situationen mögen durch äußere Umstände wie Nebel oder Dunkelheit auftreten, oder durch die Umstände des Wahrnehmenden, wie wenn man sich in einem bewegenden Zug befindet und die äußeren Objekte sich rückwärts zu bewegen scheinen. 
  4. Falsche Erscheinungen des unmittelbaren Geisteszustandes können Halluzinationen sein, die durch Fieber, Drogen oder Ängste hervorgerufen wurden.    

Die buddhistische Methode des Nachweisens, dass diese falschen Sinneserscheinungen nicht der Realität entsprechen, besteht darin sich auf die Tatsache zu stützen, dass sie im Widerspruch zur gültigen Wahrnehmung jener stehen, die nicht solchen Quellen der Täuschung unterliegen. Setzen wir unsere Brille auf, sehen wir nichts mehr verschwommen und wenn der Zug anhält, bewegen sich die äußeren Objekte nicht mehr rückwärts. Die korrekte Wahrnehmung der Realität muss jedoch, wie auch in der wissenschaftlichen Methode, nicht nur durch uns selbst und durch einmalige, sondern durch wiederholte Beobachtung mehrerer Personen bestätigt und erhärtet werden.

Leerheit 

Im Buddhismus wird viel über die Leerheit gesprochen, die im Englischen normalerweise mit „emptiness“ übersetzt wird. Leerheit bezieht sich auf eine völlige Abwesenheit von etwas, nämlich die völlige Abwesenheit von allem, das diesen falschen Erscheinungen entspricht, die von unserem Geist erschaffen werden. Dinge existieren zwar, jedoch nicht auf diese falsche Weise, wie sie unser Geist erscheinen lässt. 

Der Baum, den wir beispielsweise aus dem fahrenden Zug sehen, existiert zwar, aber ein Baum, der sich rückwärts bewegt, entspricht nichts Realem. So etwas, wie sich rückwärts bewegende Bäume, gibt es nicht; allerdings heißt das nicht, es gäbe keine Bäume. Die Leerheit ist somit keine nihilistische Sichtweise; es wird nicht alles durch sie geleugnet. Es wird nicht einmal die Tatsache geleugnet, dass solche falschen Erscheinungen im Geist der Menschen entstehen, und dass sie die Erfahrung machen sie wahrzunehmen und aufgrund dieser Erfahrung reagieren. Mit der Leerheit wird lediglich widerlegt, was unmöglich ist – nämlich eine tatsächliche Realität, die den falschen, trügerischen Erscheinungen entspricht, die unser Geist erschafft.

Konzeptuelle Erscheinungen einer falschen Realität auflösen 

Um konzeptuelle Erscheinungen einer falschen Realität aufzulösen und zu korrigieren, bedient sich der Buddhismus einer ähnlichen Methodik wie beim Auflösen von falschen, nichtkonzeptuellen Sinneserscheinungen. Wenn das, was solchen Erscheinungen entspricht, im Widerspruch zur gültigen Wahrnehmung durch Beobachtung oder Logik steht, haben die Erscheinungen eine falsche Realität. Solche falschen Erscheinungen variieren von grob bis äußerst subtil und müssen Schicht für Schicht aufgelöst werden, als würde man eine Zwiebel schälen. Zunächst ist es jedoch wichtig zu verstehen, was eine konzeptuelle Wahrnehmung ist.

Das Beispiel eines Freundes

Eine konzeptuelle Wahrnehmung ist ausschließlich geistig und findet durch das Medium einer Kategorie statt. Zum Beispiel gibt es die konzeptuelle Kategorie „ein Freund“, zusammen mit einer Wörterbuch-Definition dessen, was ein Freund ist, oder vielleicht unserer eigenen Variante dieser Definition. Im Westen würden wir vielleicht sagen, wir haben eine „Vorstellung“ davon, was ein Freund ist, also eine „feste Vorstellung“. Würde man uns bitten, an einen Freund zu denken, würden wir diese Kategorie mit einem geistigen Bild, wie ein geistiges Hologramm, von jemandem repräsentieren, der zu dieser Beschreibung passt – ein idealer guter Freund. Das geistige Hologramm mag kein geistiges Bild eines spezifischen Freundes sein, den wir haben, und das geistige Bild ist vielleicht nicht einmal sehr klar, sondern eher wie ein emotionales Gefühl, oder auch einfach nur die geistige Repräsentation des Wortes „Freund“. 

Sehen wir uns einmal an, wie die Wahrnehmung durch solch ein Konzept von einem Freund stattfindet. Begegnen wir jemandem, den wir als Freund betrachten und erleben wir, wie er etwas Unliebsames tut oder sagt und beispielsweise nicht das tut, worum wir ihn gebeten haben, erfahren wir es mit einem Gefühl des Unglücklichseins und werden möglicherweise wütend auf ihn. Aus Wut weisen wir ihn dann mit harten Worten zurecht. Analysieren wir nun, wie es zu dieser Erwiderung kam: Wir haben unseren Freund konzeptuell durch die Kategorie Freund wahrgenommen, wie ein guter Freund zu sein hat und was er tun sollte. Weil er in diesem Moment nicht in diese Kategorie passt und somit nicht unsere Erwartungen erfüllt, erwidern wir mit Unzufriedenheit und Verärgerung. Daraufhin treten schlechte Gewohnheiten zutage und wir sagen impulsiv Dinge, die wir später bereuen. 

Um diese zwanghafte Erwiderung zu überwinden oder zu vermeiden, ist es notwendig zu erkennen, dass, obwohl diese Person ein Freund ist, unser geistiges Bild eines idealen Freundes – also jemand, der stets unsere Erwartungen erfüllt, was im Grunde darauf beruht, wie wir einen „Freund“ definieren – nichts Realem entspricht. Mit dieser Erkenntnis können wir die Situation auf vielen Ebenen dekonstruieren und damit vermeiden, wütend auf unseren Freund zu werden oder gar enttäuscht von ihm zu sein; zumindest können wir uns beruhigen oder unseren Ärger schnell vergessen, falls er schon hochgekommen ist. Um dies zu tun, ist es notwendig, alle falschen Erscheinungen zu analysieren, die unser Geist konstruiert hat, und die Realität dessen, was geschehen ist, aufzudecken. 

Zunächst gilt es auf einer grundlegenden Ebene zu prüfen, ob unsere Information korrekt ist oder nicht. Hat er tatsächlich nicht getan, worum wir ihn gebeten haben, oder hat er uns einfach nicht Bericht darüber erstattet? Vielleicht haben wir auch einfach nicht bemerkt oder erkannt, was er getan hat. Um jegliches Missverständnis und falsche Vorwürfe zu klären, müssen wir die Beweise untersuchen. Hierbei handelt es sich um die gleiche Methodik, wie sie auch in Gerichtsverfahren angewandt wird, um falsche Beschuldigungen zu vermeiden. 

Hat er tatsächlich nicht getan, worum wir ihn gebeten haben, gilt es als nächstes herauszufinden warum. Die konzeptuelle Erscheinung, die unser Geist erschaffen hat, war, dass er kein guter Freund ist, denn in unserer Vorstellung sieht es so aus, als gründe dies auf den definierenden Eigenschaften eines guten Freundes, die man auf Seiten der Person findet. Hier besteht eine der definierenden Eigenschaften eines guten Freundes, die wir selbst erdacht haben, darin, immer für uns da zu sein und stets zu tun, worum wir ihn bitten. Handelt es sich hierbei jedoch um eine akzeptable definierende Eigenschaft?

Wenn wir es analysieren erkennen wir, dass das Verhalten von Menschen in Abhängigkeit von Ursachen und Bedingungen entsteht. Es wird nicht von definierenden Eigenschaften beherrscht, die in ihnen zu finden sind, und die ihr Verhalten, unabhängig von den Umständen, bestimmen. Das ist unmöglich; ansonsten würde sich jeder, auch wir, jederzeit auf gleiche Weise verhalten, egal wie die Umstände sind. Wir würden beispielsweise immer rechtzeitig ankommen, auch wenn wir in einem Stau steckengeblieben sind, weil es einen Unfall unterwegs gegeben hat. Nachweislich widerspricht es deutlich den Erwartungen, dass jedermanns Verhalten stets gleich und unbeeinflusst von Ursachen und Bedingungen sein wird, sogar was unsere eigenen persönlichen Erfahrungen betrifft.

Um zur Realität der Situation zurückzukehren und jegliche falsche Realität aufzulösen, die unser Geist erschaffen haben mag – wie beispielsweise, dass er nicht getan hat, worum wir ihn gebeten haben, weil er uns nicht mag und nicht mehr unser Freund ist – würden wir ihn einfach fragen, warum er es nicht getan hat. Es könnte zahlreiche verschiedene Gründe dafür geben, warum er unseren Wünschen nicht nachgekommen ist. Begründungen mögen darauf hinauslaufen, dass er zu beschäftigt oder im Stress gewesen ist. Vielleicht hatte er auch andere dringende Dinge zu erledigen, war wegen etwas verärgert, war krank, hatte es einfach vergessen oder hat es aus Faulheit immer wieder hinausgeschoben. Es könnte sogar sein, dass er zu Recht oder zu Unrecht dachte, die Bitte sei unvernünftig, und da er sich über uns ärgerte, hat er unsere Bitte einfach ignoriert. Nach eingehender Betrachtung würden wir dann entdecken, dass jeder dieser Gründe aus vielen Ursachen und Situationen hervorgerufen wurde. So war der Freund zum Beispiel beschäftigt und gestresst, weil es auf seiner Arbeit plötzlich viele dringende Jobs gab, die es fristgemäß zu erledigen galt. 

Die Realität dessen, was geschehen ist, als unser Freund nicht das getan hat, worum wir ihn gebeten hatten, war somit ein in buddhistischen Fachbegriffen „in Abhängigkeit entstandenes Ereignis“. Es wurde abhängig von vielen Ursachen und Bedingungen hervorgerufen, und nicht durch in ihm auffindbare definierende Eigenschaften, die ihn aus eigener Kraft zu einem „schlechten Freund“ gemacht haben. Darüber hinaus ist es nicht so, dass er nicht in unser Konzept und unsere Vorstellung eines guten Freundes passte, weil er von Natur aus ein „schlechter Freund“ war, sondern weil unser Konzept eines guten Freundes auf unvernünftige definierende Eigenschaften gründete und somit niemand in diese Kategorie passen würde. Das geistige Bild, das wir von einem guten Freund haben, entspricht somit nichts Realem. 

Diese Abwesenheit von allem, was dieser falschen Erscheinung entspricht, ist die Leerheit der Erscheinung. Fokussieren wir uns auf diese Leerheit – auf die Tatsache, dass es so etwas nicht gibt – wird die falsche Erscheinung nicht länger auftreten. Auch wenn wir unseren Freund wiedersehen, gilt es, auch wenn diese Leerheit nicht länger in Erscheinung tritt, sich über sie bewusst zu sein, wenn wir ihn mit dem Verständnis der in Abhängigkeit entstehenden Natur seines Verhaltens betrachten. Auf diese Weise werden wir nicht mehr wütend und können mit der Situation ruhig, rational und mitfühlend umgehen. 

War er nicht in der Lage das zu tun, worum wir ihn gebeten haben, weil es eine dringende oder stressige Situation auf der Arbeit oder im persönlichen Leben gab, erwidern wir mit Einfühlungsvermögen und Mitgefühl, dem Wunsch, er möge frei von diesen Schwierigkeiten sein. War er einfach unter der Kontrolle von Faulheit, empfinden wir ebenfalls Mitgefühl und wünschen uns, er möge dies überwinden und bieten Ratschläge zum Überwinden der Faulheit an. Fand er unsere Bitte unvernünftig, untersuchen wir warum. War unsere Bitte tatsächlich unvernünftig oder erschien wie eine Forderung, entschuldigen wir uns und arbeiten daran, damit aufzuhören, abwegige Forderungen zu stellen. Fand er sie unvernünftig aufgrund seiner eigenen Definition dessen, was man vernünftigerweise von einem Freund erwarten kann, respektieren wir seine Sichtweise und reden mit ihm darüber, um eventuell einen Kompromiss in Bezug auf die Definition zu finden. All diese Methoden gelten gleichermaßen für Meditierende, um ganz allgemein Konflikte zu lösen. 

Das Beispiel, selbst krebskrank zu sein

Die oben genannte Analyse der falschen konzeptuellen Erscheinungen hilft uns das zuvor genannte Beispiel zu verstehen, bei dem wir glauben, wir wären die Einzigen, die Schwierigkeiten im Leben durchgehen, wie beispielsweise Krebs. In diesem Beispiel geht es um das Konzept von einem Krebskranken, und zunächst wollen wir nicht einmal zugeben, dass wir selbst in diese Kategorie passen; wir leugnen es. Haben wir jedoch Krebs, handelt es sich ganz klar um eine falsche Realität, wenn wir denken, wir wären jemand, der nicht in die Kategorie der Krebskranken gehört. 

Nehmen wir aber einmal an, wir erkennen es an, dass wir zu dieser Kategorie gehören. Erschaffen wir dann die falsche Realität und meinen, wir wären das einzige Beispiel solch einer Person, würden wir, auch wenn wir intellektuell diese Realität als unwahr erkennen, vielleicht trotz allem emotional darauf reagieren und uns isoliert fühlen, in Selbstmitleid schwelgen und in Depression verfallen. Erweitern wir aber unser Gewahrsein und beziehen alle, die in diese Kategorie passen, mit ein, indem wir entweder einer Krebs-Selbsthilfegruppe beitreten oder einfach nur durch unsere eigene Analyse, ermöglichen wir uns selbst, diese falsche Realität, die wir erschaffen haben, abzulehnen. Fahren wir dann damit fort, Mitgefühl für alle anderen Krebspatienten zu entwickeln, sind wir in der Lage, unser Selbstmitleid und auch unsere Depression zu beseitigen.

Wir erschaffen eine weitere falsche Realität, wenn wir der Kategorie von Krebskranken die definierende Eigenschaft von jemandem hinzufügen, der unausweichlich dazu verurteilt ist, an der Krankheit zu sterben. Zu glauben, wir und alle anderen Krebskranken würden zu dieser Kategorie gehören, fügt unserem Erfahren der Krankheit ein emotionales Element der Angst hinzu. Wir können diese unangemessene definierende Eigenschaft negieren, indem wir die Statistiken von Menschen untersuchen, die den Krebs überlebt haben. Die überprüfbaren Beweise widerlegen somit unseren fälschlichen Glauben.  

Zwei Aspekte der Erscheinungen und zwei Aspekte der tatsächlichen Realität 

Im Buddhismus geht man in der Analyse der falschen Realitäten und der tatsächlichen Realität noch weiter. In dieser Frage vertritt der Buddhismus zwei Aspekte jeder dieser zwei Realitäten. Da gibt es die Erscheinung dessen, was etwas ist, und die tatsächliche Realität dessen, was es ist. Und dann gibt es die Erscheinung dessen, wie die Existenz von etwas – sowohl als das, was es ist, sowie als ein gültig erkennbares Objekt im Allgemeinen – begründet wird, und die tatsächliche Realität dessen, wie sie begründet wird. Diese zwei Aspekte jeder dieser zwei Realitäten sind untrennbar; sie erscheinen stets zusammen. 

Außerdem mögen beide Aspekte der Welt der Erscheinungen korrekt sein, in welchem Fall sie mit den zwei untrennbar gleichen Aspekten der tatsächlichen Realität übereinstimmen; oder sie sind nicht korrekt, in welchem Fall sie nicht mit ihnen übereinstimmen. Haben wir beispielsweise eine Krankheit, mag es korrekt sein, dass es sich um Krebs handelt, und schlichtweg falsch, dass es einfach nur eine Infektion ist. Wie dessen Existenz entweder als Krebs oder als eine Infektion begründet wurde, ist korrekt, wenn diese Krankheit als abhängig von Ursachen und Bedingungen, sowie von der Konvention, dass diese und jene Symptome definierende Eigenschaften von Krebs oder einer Infektion sind, festgelegt und erhärtet wurde. Falsch wäre es, sie durch etwas Auffindbares auf Seiten der Krankheit zu begründen, die sie aus eigener Kraft und unabhängig von anderen Faktoren zu einer Krebserkrankung oder einer Infektion macht. Das geschieht oft mit Hypochondern, die glauben sie wären krank und hätten Krebs, weil sie es sich einreden.

Auflösen der falschen Erscheinung eines Selbst 

Betrachten wir einmal ein etwas tiefgründigeres und charakteristischeres buddhistisches Beispiel, nämlich das Beispiel des Selbst, das wir als „ich“ bezeichnen. Laut dem Buddhismus gibt es so etwas wie das Selbst, das „Ich“. Bin ich krank, scheint es, als gehe es um das „Ich“, das krank ist, was eine korrekte Erscheinung ist. Ich bin krank, und nicht du oder niemand, denn so zu denken, wäre, als würden wir an eine falsche Realität glauben. Was ist jedoch dieses Selbst, diese als „ich“ bezeichnete Person, und wie wird ihre Existenz begründet? 

Gemäß dem Buddhismus ist das Selbst ein Individuum, ein sich ständig änderndes Phänomen, das weder die Form eines physischen Phänomens noch eine Weise ist, sich etwas gewahr zu sein. In dieser Hinsicht ist es wie das Alter. Es wird manchmal als ein „Zuschreibungsphänomen“ bezeichnet. Das bedeutet, dass weder ein Selbst noch das Alter eigenständig existieren kann, sondern eine Art von Phänomen ist, das stets an etwas anderes gebunden und somit abhängig davon ist. Das Alter ist an ein Objekt gebunden, denn es kann nur um das Alter von etwas gehen. In ähnlicher Weise ist auch ein Selbst immer an ein Individuum gebunden, an das ständig sich ändernde Kontinuum eines lebendigen Körpers und Geistes, das auf der physischen Grundlage dieses Körpers aktiv ist. Mit anderen Worten ist das Selbst die individuelle Person, die subjektiv als „ich“ erlebt wird, und in Abhängigkeit hinsichtlich dieses Kontinuums als dessen Grundlage existiert.  

Im Buddhismus wird weiter behauptet, dass sich jedes individuelle Selbst von einem Leben zum nächsten, ohne Anfang und Ende, fortsetzt, und in jedem Leben die physische Grundlage wechselt, an die es gebunden ist. Aber sogar zwischen den Leben ist es an eine Basis gebunden – nämlich an das äußerst subtile Bewusstsein und die lebenserhaltende Energie. 

Die Tatsache, dass das äußerst subtile Bewusstsein, die äußerst subtile lebenserhaltende Energie und das Selbst weder Anfang noch Ende haben, ist die logische Schlussfolgerung der Analyse von Ursache und Wirkung. Etwas, das sich in jedem Augenblick ändert, kann nicht aus Nichts und ohne Ursache entstehen, und alle Ursachen, aus denen es entsteht, müssen sich ebenfalls in jedem Augenblick ändern, um es erscheinen zu lassen. Das bedeutet, dass alle solche Ursachen durch vorangegangene Bedingungen beeinflusst werden müssen, um etwas erscheinen zu lassen. Darüber hinaus kann nur etwas einer Kategorie von Phänomenen zu etwas anderem werden oder in Abfolge erscheinen lassen, das zur gleichen Kategorie gehört. Wut kann nicht zu einem Keimling werden, sondern nur ein Same. Nur ein vorangegangener Moment des subtilsten Bewusstseins, der subtilsten lebenserhaltenden Energie und eines individuellen Selbst, der an sie gebunden ist, kann den ersten Moment in einem nächsten Leben erscheinen lassen. 

Das sind einige der logischen Punkte, die in der buddhistischen Analyse der Entstehung von Materie und Energie, aber auch von Bewusstsein und Selbst, durch entweder einen allmächtigen Gott oder durch einen Urknall, auftauchen. Ein absoluter Beginn von etwas, aus dem Nichts heraus, das sich von einem Augenblick zum nächsten ändert, widerspricht aller Logik. Die Aussage, dies sei ein unbegreifliches Mysterium, entspricht nicht den buddhistischen Prinzipien.

Analysieren wir es weiter, sehen wir, dass das Selbst weder identisch mit seiner Grundlage, noch völlig getrennt oder unabhängig von ihr ist. Wir glauben an eine falsche Realität, wenn wir uns beispielsweise mit unserem gesunden, jungen Körper identifizieren, obwohl wir eigentlich alt und krebskrank sind oder nicht akzeptieren wollen, dass dieser Krebs, der bei uns festgestellt wurde, nicht „uns“ passiert. 

Des Weiteren hat das Selbst, da es keine Form eines physischen Phänomens ist, keine eigene Erscheinung und kann somit nicht wahrgenommen werden, ohne dass ein Aspekt seiner Grundlage ebenfalls zeitgleich erscheint und wahrgenommen wird. Ich kann mich selbst nicht sehen, ohne auch einen Teil meines Körpers zu sehen; ich kann nicht an mich selbst denken, ohne zumindest an den geistigen Klang des Wortes „ich“ zu denken. Ich kann mich selbst nicht einfach unabhängig davon kennen, ohne etwas über mich zu wissen. Ich höre jedoch nie auf zu existieren, ob ich mich nun wahrnehme und an mich denke oder nicht. Dadurch, dass ich mich wahrnehme oder an mich denke, werde ich nicht erschaffen. 

Wie begründen wir, dass es so etwas wie ein Selbst, eine individuelle Person, gibt, die als „ich“ bezeichnet wird? Wenn wir den Körper, das Gehirn oder das Bewusstsein zerlegen, können wir kein Selbst finden. Weder im Selbst noch in irgendeinem Teil seiner Grundlage können wir eine definierende Eigenschaft finden, die von sich aus die definierende Eigenschaft eines Selbst ist, unabhängig davon, als definierende Eigenschaft eines Selbst benannt zu werden. 

Geistiges Bezeichnen 

Analysieren wir das etwas eingehender. Wir alle haben ein Konzept von einem Selbst, das wir mit dem Wort „ich“ bezeichnen. Als eine Kategorie taucht dieses Konzept automatisch auf, wann immer wir einen Gedanken haben, in dem es die geistige Repräsentation des Klanges des Wortes „ich“ gibt. Es ist so, als würden wir uns eine Reihe von Fotos aus unserem Leben ansehen und bei jedem denken: „das bin ich“. Jeder dieser geistigen Klänge des Wortes „ich“ ist eine konzeptuelle Repräsentation dieser Kategorie „ich“. 

Wie zuvor erwähnt, haben alle Erscheinungen zwei Aspekte: wie sie erscheinen und wie sie zu existieren scheinen. Wie gesagt sind beide Aspekte untrennbar voneinander. Betrachten wir all diese Fotos und denken dabei: „das bin ich“, mag das korrekt sein oder auch nicht, dass sich jeder verbale Gedanke tatsächlich auf mich und nicht auf meinen Bruder oder meine Schwester bezieht, die wie ich aussahen, als wir Kleinkinder waren. Aber was ist damit, wie diese „Ichs“ als existierend begründet werden? 

Auf der gröbsten Ebene scheint es, als wäre das „Ich“, das in jedem dieser Fotos erscheint, stets im Laufe meines Lebens das gleiche geblieben, ohne jemals von dem, was geschehen ist, sowie von den Abschnitten oder Phasen des Lebens beeinflusst worden zu sein, und als würde es für den Rest des Lebens und auch danach so weitergehen, unabhängig von einem Körper oder einem Geist. Wir analysieren und erkennen jedoch, dass all das keinen Sinn ergibt. Es wurde uns vielleicht so beigebracht, dass wir auf diese Weise existieren, aber dies entspricht nicht der Realität. So ein Selbst gibt es nicht, dass auf diese Weise existierend begründet werden kann; es ist leer.

Auf einer subtileren Ebene, die ganz automatisch auftritt, scheint es, dass ich, wenn ich mir all diese Fotos ansehe, an das „Ich“ denken kann, ohne gleichzeitig an eine Grundlage dafür zu denken, auch wenn es nur um den geistigen Klang des Wortes „ich“ geht. Ein Selbst, das nur für sich erscheinen und erkannt werden kann, ist unmöglich. So etwas gibt es nicht.

Betrachten wir diese alten Fotos, weisen wir auf einer noch subtileren Ebene mit unseren konzeptuellen Wahrnehmungen die Kategorie „ich“, die durch den geistigen Klang „ich“ repräsentiert wird, jede dieser Grundlagen zu. Zeigen all diese Fotos tatsächlich uns und entspricht somit unsere geistige Bezeichnung der Realität, was begründet dann, dass sie alle „ich“ sind? Sie scheinen „ich“ zu sein, aber wie beweisen wir das?

Wir analysieren jedes Foto, aber wir können keine unveränderlichen definierenden Eigenschaften in jedem von ihnen finden, die aus eigener Kraft begründen und beweisen, dass ich die Person auf dem Foto bin. Jedes Foto sieht anders aus. Wir benennen jedes von ihnen gleichermaßen mit „ich“, aber es gibt keine auffindbare unveränderliche Entität „ich“, die fotografiert wurde und jedem dieser geistigen Klänge „ich“ entspricht. Wer wurde auf jedem Bild fotografisch festgehalten? Konventionell würde unsere Antwort „ich“ lauten.

Was das Festlegen all dieser Fotos als ich betrifft, so werden sie lediglich durch die Kraft des geistigen Bezeichnens oder Benennens als „ich“ begründet oder bewiesen, die nicht im Widerspruch zu der Aussage jener steht, die uns im Laufe des Lebens gekannt haben. Die Person „ich“ ist lediglich das, worauf sich die Kategorie und das Wort „ich“ auf der Grundlage all dieser Fotos beziehen, ohne dass es ein auffindbares „Ich“ hinter jedem von ihnen gibt, was die Bezeichnung „ich“ nahezulegen scheint. Die völlige Abwesenheit solch einer auffindbaren Entität mit einer auffindbaren definierenden Eigenschaft, welche die Wahrnehmungen eines Selbst, sogar die nichtkonzeptuellen Sinneswahrnehmungen, begründen, ist die tiefste Sicht der Leerheit.

Die Leerheit ist jedoch nur ein Aspekt der Realität, denn wir alle existieren und die Gesetze von Ursache und Wirkung sind in Funktion. Diese konventionelle Existenz alles gültig Erkennbaren entsteht somit in Abhängigkeit von Ursachen, Bedingungen, Bestandteilen und dem, worauf sich die Konzepte und Worte dafür beziehen. Mit dieser Analyse falscher und wahrer Realität gibt es im Buddhismus keine Notwendigkeit für die Rolle eines Schöpfergottes. 

Zusammenfassung 

Abschließend kann man sagen, dass der buddhistische Ansatz des Unterscheidens der Realität von der Fantasie darin besteht, sich auf die Analyse mit Logik und Überlegung zu stützen. Der Pfad zu Glück und Wohlergehen eines jeden hängt davon ab, die Realität zu erkennen und zu akzeptieren, und zusammen realistische Methoden zum Lösen allgemeiner Probleme zu finden und umzusetzen, die weltweit auftreten und uns alle plagen. Vielen Dank.  

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