Übungen für ungewöhnlichen Gleichmut in Bezug auf unsere Sicht

Der nächste Schritt ist die Entwicklung von „ungewöhnlichem Mahayana-Gleichmut“ (tib. thun-mong ma-yin-pa’i btang-snyom). Das ist die Art des Gleichmuts, die wir beim Gleichsetzen und Austauschen unserer Geisteshaltung uns selbst und anderen gegenüber entwickeln. Wenn wir hier über das Gleichsetzen unserer Geisteshaltung uns selbst und anderen gegenüber reden, scheint es in dieser Hinsicht zwei Aspekte zu geben. Der eine ist, wiederum eine ausgeglichene Geisteshaltung gegenüber allen anderen zu haben, doch hier ausdrücklich dann, wenn wir versuchen ihnen zu helfen. Der zweite Aspekt ist zu erkennen, dass wir und andere ebenbürtig sind. Hier geht es nur um die Betonung des einen oder anderen Aspektes. Mit diesem ersten Aspekt, dass alle ebenbürtig sind, wenn wir ihnen helfen – liegt die Betonung nicht wie beim bloßen Gleichmut darauf, störende Emotionen zu überwinden, sondern nicht manche zu bevorzugen, wenn wir versuchen ihnen zu nutzen, sondern aktiv allen zu helfen oder es zumindest zu versuchen. 

Dies wird in neun Punkte unterteilt. Sechs von ihnen haben mit der relativen Sichtweise zu tun und drei mit der tiefsten. Dies sechs der relativen Sichtweise werden in drei bezüglich unserer Sichtweise und drei bezüglich der Sichtweise anderer unterteilt. Was wir hier versuchen zu entwickeln, ist ein Gefühl dafür, dass es unangemessen ist, manche als uns nahestehend und andere als fremd zu sehen, wenn wir versuchen ihnen zu helfen. Es ist nicht angebracht, manchen entgegenzukommen und andere abzulehnen. 

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