Vorbereitende Übungen
Ich beginne gerne Kurse mit einer Reihe von vorbereitenden Übungen. Diese Übungen sind verschiedene Methoden, die uns helfen, uns zu beruhigen und uns in einen angemessenen Geisteszustand, um zu meditieren oder um den Lehren zuzuhören, zu bringen. Um sich auf einen Sachverhalt ganz konzentrieren zu können, müssen wir uns diesem langsam und angemessen annähern. Das ist der Zweck der vorbereitenden Übungen.
Es gibt viele verschiedene Wege um den Geist in einen Zustand zu bringen, der für die Meditation oder für das Zuhören hilfreich ist. Ich folge normalerweise nur einer von vielen Möglichkeiten. Diese Methode beginnt damit, dass man den Atem zählt. Wenn wir geistig oder emotional sehr abgelenkt sind, beispielsweise von der Arbeit, dem Reisen hierher oder ähnlichem, dann ist es sehr wichtig, sich erst einmal zu beruhigen bis wir in einem neutralen Zustand sind. Das hilft uns zu entspannen. Wir tun dies, indem wir normal durch die Nase atmen und zwar weder zu schnell noch zu langsam, weder zu tief noch zu flach. Der Zyklus beginnt damit, dass man zuerst ausatmet und sich dann eine kleine Pause gönnt und, weil man eine kleine Pause gemacht hat, atmet man natürlicherweise danach tiefer wieder ein. Dies ist eine viel entspanntere Art tief zu atmen, als nur bewusst einen tiefen Atemzug zu nehmen. Wenn wir dann wieder tief einatmen, zählen wir dies in unserem Geist als Eins. Danach, ohne den Atmen anzuhalten, atmen wir aus. Wir wiederholen den Zyklus elf Mal und wiederholen das Bis-elf-Zählen zwei bis drei mal, je nach unserer Geschwindigkeit. Auf die Anzahl kommt es nicht wirklich an. Wir können bis zu jeder beliebigen Zahl zählen, und sollten wegen der Zahl nicht abergläubisch werden. Es geht darum, die durch Sprache besetzte Energie des Geistes mit etwas anzufüllen, so dass wir nicht über etwas anderes nachdenken, während wir uns auf den Atem konzentrieren. Lassen Sie uns das bitte tun.
Wenn wir uns so beruhigt haben, versuchen wir des weiteren unsere Energien, unseren Geist und unsere Gefühle in einer positiven Weise auszurichten. Wir tun dies, indem wir uns unserer Motivation vergewissern. Warum sind wir hier? Was möchten wir durch unser Hiersein und unsere Meditation bekommen oder erlangen? Wir sind hier, um weitere Methoden zu erlernen, die wir für uns persönlich anwenden können, damit sie uns in unserem Leben helfen. Wir sind nicht zu unserer Unterhaltung, zum Spaß oder wegen intellektuellen Wissens hier, sondern um etwas Praktisches zu erlernen. Es ist das gleiche wie bei der Meditation. Meditieren dient nicht nur der Entspannung, und ist auch kein Hobby oder eine Sportart. Wir meditieren, weil wir uns selbst helfen möchten, nützliche Angewohnheiten zu entwickeln, um diese in unserem Leben anzuwenden. Wir tun es nicht, um unseren Lehrer zu erfreuen, sondern weil wir überzeugt sind, dass es nützlich ist. Wir wollen etwas hören, das praktisch ist, weil wir in der Lage sein wollen, mit den Schwierigkeiten unseres Lebens geschickter umzugehen – nicht unser Leben nur etwas zu verbessern, sondern letztendlich den ganzen Weg zu gehen, um uns von allen Schwierigkeiten zu befreien. Wir sind hier, um Methoden zu erlernen, die uns helfen, Buddhas zu werden, damit wir wirklich für jeden von größter Hilfe sein können.
Wenn wir unsere Motivation bestärken, dann betrachten wir nicht nur, was wir hier bei der Belehrung tun, sondern es ist auch wichtig, das letztendliche Ziel im Auge zu behalten. Obwohl unser Ziel Befreiung und Erleuchtung sein mag, wird dies nicht über Nacht geschehen und normalerweise geschehen keine Wunder. Der Dharma ist keine Magie. Wir werden keine magischen Mittel erlernen, die uns plötzlich von unseren Leiden befreien. Wir eignen uns nicht einige Methoden an, durch die es uns von Tag zu Tag immer besser geht. Da müssen wir schon realistisch sein. Realistisch gesprochen, auch entsprechend unserer Lebenserfahrung, gehen unsere Stimmungen und Ereignisse im Leben auf und ab und so wird es weiterhin sein. Wir können hoffen, dass die Dinge sich auf längere Sicht zum Besseren wenden, aber im allgemeinen werden wir von Tag zu Tag auch schwierige Momente erleben. Es ist nicht so, dass wir uns ganz plötzlich nie wieder über etwas aufregen werden. Wenn wir anfangen, verschiedene Dharmapraktiken zu lernen und sie in der Meditation und im täglichen Leben auf eine realistische und geerdete Weise anwenden, dann können wir nicht entmutigt werden. Sogar wenn dann wirklich schwierige Situationen in unserem Leben entstehen und sogar wenn wir noch erschüttert werden sollten, werden wir nicht aus der Bahn geworfen. Dies ist unser Ziel. Dies ist unser Verständnis davon, was wir erlangen können, wenn wir zu den Belehrungen kommen, wenn wir meditieren und praktizieren.
Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, indem wir es überprüfen und wir darüber nachdenken. Nehmen wir einmal an, wir wären vor einer Meditationssitzung sehr aufgeregt. Anstatt Zuflucht zu Essen, Freunde, Sex, Fernsehen oder Bier zu nehmen, nehmen wir zum Dharma Zuflucht und meditieren, um diese Aufregung bewältigen können. Selbst in dieser Situation sollten wir sehr vorsichtig sein und nicht erwarten, dass es wie ein Schuss Heroin wäre – dass wir dasitzen und meditieren könnten, uns freudig und high fühlen könnten, und unsere Probleme dann einfach verschwunden wären. Wenn dies passiert, sollten wir misstrauisch werden. Wenn wir die Meditation richtig durchführen, werden wir uns bestimmt besser fühlen – wenn auch nicht unbedingt hundertprozentig besser. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die unangenehme Gefühle zurückkommen, es sei denn, dass wir schon extrem fortgeschritten sind.. Wie ich oft sage: „Was kann man von Samsara schon erwarten?“
Wenn wir unsere Motivation bestärken, sagen wir: „Gut, ich werde dies tun, weil es mir helfen wird. Ich werde versuchen, diese Methoden richtig anzuwenden, damit sie mir helfen, mich von dieser Schwierigkeit, die ich erfahre, zu befreien und damit ich letztendlich eine Hilfe für andere bin.“ Es kommt nicht darauf an, ob wir uns eine halbe Stunde später besser fühlen. Das ist nicht unser Fokus. Wir nehmen in unserem Leben eine bestimmte Richtung, und dies ist es, was wir tun, um weiter in diese Richtung zu gehen. Diese Richtung ist die Zuflucht. Jedes Mal, wenn wir Belehrungen zuhören oder meditieren, machen wir einen weiteren Schritt in diese Richtung. So machen wir weiter, trotz der ganzen Höhen und Tiefen. Das ist realistisch. Lassen Sie uns dies für einen Moment vertiefen.
Dann treffen wir die klare Entscheidung, mit Konzentration zu meditieren. Das heißt, wenn unsere Aufmerksamkeit abgelenkt ist, bringen wir sie zurück, wenn wir einschlafen, versuchen wir, uns wieder aufwecken. Um unserem Geist zu helfen, klarer zu werden, setzen wir uns aufrecht hin oder benutzen die Vorstellung einer Kamera, die scharf gestellt wird.
Dann können wir eine Feineinstellung vornehmen. Zuerst, wenn wir uns etwas schwer und niedergeschlagen fühlen, versuchen wir, die Energien in unserem Körper anzuregen. Dafür konzentrieren wir uns auf den Punkt zwischen unseren Augenbrauen, wobei wir nach oben schauen und den Kopf weiterhin gerade halten.
Um unsere Energien zu erden, wenn diese in uns aufgewühlt oder wir gestresst sind, konzentrieren wir uns auf unseren Bauchnabel, indem unser Blick nach unten gerichtet ist, ohne den Kopf zu bewegen. Wir atmen ganz normal ein und halten dann den Atem an, bis wir ausatmen müssen.
Einleitung
Ich wurde gebeten, heute Abend über einen weiteren Aspekt der vorbereitenden Übungen zu sprechen und zwar über die vier Gedanken, die den Geist dem Dharma zuwenden. Im Einzelnen sind es folgende vier Gedanken:
- Nachdenken darüber, das kostbare menschlichen Leben wertzuschätzen.
- Nachdenken über den Tod und Vergänglichkeit, dass die Gelegenheiten, die wir jetzt durch diese kostbare Existenz haben, nicht dauerhaft bleiben werden.
- Nachdenken über die Gesetzmäßigkeiten von Karma sowie Ursache und Wirkung, mit anderen Worten: wie unser Verhalten unsere Erfahrung beeinflusst.
- Nachdenken über die Nachteile von Samsara und der unkontrollierbar sich wiederholenden Wiedergeburt.
Wenn wir die Chancen wertschätzen, die wir jetzt mit diesem kostbaren menschlichen Leben haben, und wenn wir erkennen und uns bewusst machen, dass dieses Leben nicht andauern wird und wir irgendwann sterben werden, wenn wir des weiteren erkennen, dass unser Verhalten unsere Erfahrungen sowohl in diesem Leben als auch nach unserem Tod in folgenden Leben formen wird, und wenn wir uns klar machen, dass alles, was wir in der Zukunft erleben mögen, da es aus unbewusstem Verhalten entsteht, Schwierigkeiten und Probleme beinhaltet, dann wird sich unser Geist dem Dharma zuwenden.
Zuflucht als sichere Ausrichtung
Was bedeutet es, den Geist dem Dharma zu zuwenden? Im Grunde bedeutet es, Zuflucht zu nehmen. Es ist offensichtlich, dass Zuflucht zu nehmen nicht etwas ist, was du sofort machst, wenn du das erste Mal ein Dharmazentrum betreten hast. Sie bedeutet nicht, einem gesellschaftlichen Verein oder einem Dharmazentrum beizutreten. Zuflucht zu nehmen ist etwas recht Fortgeschrittenes und bedarf eines bestimmten Geisteszustandes. Ich selbst finde den Ausdruck „Zuflucht nehmen“ unangemessen, und er kann leicht in die Irre führen. In unseren Sprachen deutet er etwas Passives an: dass wir uns an eine mächtige Person oder an ein Wesen wenden und bitten, dass er bzw. sie uns retten oder beschützen möge und wir dann auch beschützt werden. Dann müssen wir von unserer Seite nicht so viel tun. Das ist es nicht, worum es beim Buddhismus geht. Tatsächlich ist hier gemeint, in unserem Leben eine aktive, sichere und positive Richtung einzuschlagen. Darum nenne ich es „sichere Richtung“ einschlagen. Bevor wir uns mit wirklicher Überzeugung auf diese Weise ausrichten, müssen wir diese vier Geisteshaltungen oder Kenntnisse verinnerlicht haben. Dies setzt voraus, dass wir eine gewisse Vorstellung davon brauchen, was diese Richtung ist.
Was ist also diese Richtung? Es sind Buddha, Dharma und Sangha, die Drei Juwelen. Was in aller Welt bedeutet das? Wir betrachten die Drei Juwelen oft auf eine sehr einfache Weise. Wir denken an den Dharma als die Lehre, an den Buddha als denjenigen, der diese Belehrungen tatsächlich gegeben hat, sowohl durch seine mündlichen Unterweisungen als auch durch seine Verwirklichungen; und der Sangha bezieht sich auf etwas wie die Gemeinde einer buddhistischen Kirche oder eines Dharmazentrums. Aber das bedeutet Sangha nicht. Gemeint sind hier sehr weit fortgeschrittene Praktizierende, die schon eine bloße nicht konzeptuelle Wahrnehmung der Wirklichkeit haben und schon sehr weit auf dem Weg sind, befreit oder erleuchtet zu werden. Selbst wenn wir sagen: „Ich richte mein Leben entsprechend der Dharmalehren aus, so wie der Buddha sie gelehrt hat und wie andere große Praktizierende sie verwirklicht haben“, dann ist diese Art eines elementaren Verständnisses der Drei Juwelen keine sehr verlässliche Grundlage, um sie als Ausrichtung für unser Leben zu nehmen.
Worauf können wir also unsere Überzeugung dafür, dass dies eine positive Ausrichtung ist, gründen? Wir müssen ein etwas genaueres Verständnis von Buddha, Dharma und Sangha entwickeln. Je genauer unser Verständnis ist, desto stabiler wird unsere Ausrichtung sein. Das bedeutet, dass das ganze Thema der Zuflucht nicht etwas ist, was trivialisiert werden sollte. So könnte jemand sagen: „ Ich habe das am Anfang gemacht als ich das erste Mal zum Zentrum kam, jetzt trage ich eine rote Schnur um den Hals.“ Es ist ein Thema, mit dem wir uns weiter beschäftigen und es entlang des spirituellen Pfades weiter vertiefen müssen. Je tiefer diese Ausrichtung in unserem Leben ist, desto stabiler sind wir auf dem spirituellen Pfad.
Die tatsächliche Richtung wird durch das Dharmajuwel aufgewiesen, das man im Zusammenhang mit den vier edlen Wahrheiten verstehen muss. Dies sind die vier Tatsachen, die jemand, der die Wirklichkeit erkennt (ein hoch verwirklichtes Wesen), als wahr betrachtet. Sie werden „edel“ genannt, weil so von Einigen das Wort „arya“ aus dem Sanskrit übersetzt wurde. Wenn wir die Wirklichkeit unmittelbar sehen, erkennen wir diese vier Tatsachen. Die erste Tatsache sind die Schwierigkeiten im Leben – was sind sie wirklich? Dann erkennen wir die wahren Ursachen für diese Schwierigkeiten. Als nächstes sehen wir das Aufhören dieser Schwierigkeiten in unserem Leben und das Aufhören ihrer Ursachen. Dann sehen wir einen Pfadgeist, das heißt einen Weg oder Zustand des Verstehens, welcher uns zu einem Verständnis der Wirklichkeit führt, indem die Hauptursache unserer Probleme beseitigt wird: die Unwissenheit. Indem wir uns von Unwissenheit als die Ursache der Probleme befreien, befreien wir uns von den Problemen selbst.
Auf die wahre Richtung wird durch die dritte und vierte edle Wahrheit hingewiesen. Das ist die tatsächliche Dharmazuflucht. Ohne es bloß bei einem Jargon zu belassen, sind wir bemüht, einen Zustand zu erreichen in dem alle Probleme und ihre Ursachen beseitigt sind, und zwar so, dass sie nicht wiederkommen. Und wir bemühen uns, einen Geisteszustand zu erreichen, der nicht nur diesen Zustand hervorbringt, sondern selber ein Ergebnis davon ist. Wenn alle Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten beseitigt sind, gelangen wir in eine Verfassung, in der wir all unsere Fähigkeiten benutzen können.
Was ist unsere Dharmarichtung? Es ist der Zustand der Befreiung und der Erleuchtung. Befreiung ist der Zustand, in dem jedes Leiden und seine Ursachen beendet sind. Erleuchtung ist der Zustand, in dem wir in größtmöglichem Umfang anderen helfen können und das, was uns daran hindert, für immer beseitigt ist. Buddhas sind diejenigen, die diese beiden Aspekte ganz verwirklichten haben und uns gezeigt haben, wie wir es selber verwirklichen können. Sie haben uns durch ihre Realisation und auch durch ihre detaillierten Anweisungen gezeigt, wie man dort hin gelangt. Der Sangha besteht aus denjenigen, die zumindest einen gewissen Grad der Befreiung von einigen Problemen und deren Ursachen erlangt haben und weiter daran arbeiten. Das heißt, dass sie schon unglaublich weit fortgeschritten sind.
Das Tor zum Dharma
Um in der Lage zu sein, unseren Geist und unsere Energien der Befreiung und Erleuchtung zuzuwenden, müssen wir folgende zwei Sachverhalte kennen: Erstens müssen wir wissen, was Befreiung und Erleuchtung wirklich bedeuten. Sie sind nicht bloß angenehm klingende Worte. Zweitens brauchen wir die Überzeugung, dass es wirklich möglich ist, sie zu erlangen. Wenn wir nicht überzeugt sind, dass es möglich ist, Befreiung und Erleuchtung zu erlangen, warum sollten wir uns dann bemühen, nach ihnen zu streben? Wie bekommen wir diese Überzeugung? Welche Schritte führen uns an sie heran?
Ein großer Sakyameister, Sönam-Tsemo, schrieb dazu einen sehr hilfreichen Text, genannt: „Das Eintrittstor zum Dharma“. Er stellte genau diese Frage. Er sagte, man brauche drei Dinge. Zuerst müssen wir unsere Leiden und Schwierigkeiten in unserem Leben bemerken und anerkennen. Das bedeutet, wir müssen uns ehrlich betrachten und einschätzen, was in unserem Leben geschieht. Das Zweite ist, den ernsthaften Wunsch zu haben, dieses Leiden wirklich zu überwinden – nicht nur „ Das-Beste-daraus-Machen“, sondern uns wirklich von diesem Leiden zu befreien. Drittens sollten wir ein bestimmtes Maß an Dharmakenntnissen besitzen, damit wir zu einer gewissen Überzeugung gelangen, dass der Dharma uns einen Weg aus dem Leiden zeigt. Diese Überzeugung begründet sich nicht nur auf schöne Worte irgendeiner charismatischen Persönlichkeit, sondern wir müssen einiges konkretes Wissen über und Verständnis des Dharma haben und darüber, wie er uns aus dem Leiden führt.
Welcher Weg führt uns hinaus? Es geschieht dadurch, dass man Befreiung und Erleuchtung erlangt. Der Dharma zeigt uns dies auf der Grundlage der ersten edlen Wahrheit, der Wahrheit des Leidens. Genau dies meint Sönam-Tsemo, damit zu beginnen, dass man die Probleme erkennt. Dann gibt es Gründe für diese Probleme – das, wodurch die Probleme entstehen (zweite edle Wahrheit). Um eine Beseitigung der Gründe für unsere Probleme zu erlangen (die dritte edle Wahrheit), müssen wir einen Pfad des Verständnisses haben. Das ist die vierte edle Wahrheit, die uns von unserer geistigen Verwirrung befreit.
Es ist gar nicht leicht, davon überzeugt zu werden, dass es tatsächlich möglich ist, die Ursachen unserer Schwierigkeiten zu beseitigen. Wir dürfen nicht aufgeben und müssen beharrlich weiter daran arbeiten. Wir müssen versuchen zu verstehen, was dies bedeutet. Wir können anfangen, damit auf eine logische Art umzugehen. Wir erleben unser Leben jetzt mit geistiger Verwirrung. Zum Beispiel stellen wir uns vor, wir seien die wichtigste Person auf der ganzen Welt und das Zentrum des Universums. Dadurch fühlen wir uns, als müsse immer alles nach unser Vorstellung passieren; und wir werden gierig und rücksichtslos. Wir denken, wir seien der oder die Wichtigste, deshalb müsse jeder uns Aufmerksamkeit schenken und uns lieben. Wenn wir diese Aufmerksamkeit und Liebe nicht bekommen, werden wir sehr verärgert.
Es mag sein, dass wir wirklich liebenswert sind, das bedeutet aber nicht, dass die ganze Welt dies auch erkennen muss! In unserer Verwirrung glauben wir, dass jeder das erkennen sollte. Oder wir denken das Gegenteil: wenn Menschen uns nicht lieben und uns nicht die erwartete Aufmerksamkeit schenken, dann sei etwas mit uns nicht in Ordnung und an uns sei nichts Gutes. Daraus entsteht dann eine geringe Selbstachtung. In jedem Fall leiden wir. Wir stehen geistige Qualen aus und diese entstehen aus der Verwirrung, dass wir das Zentrum des Universums seien und alles nach uns gehen müsse.
Buddha sagte, wir können uns von unserem ganzen Elend, das wir erfahren, befreien, indem wir uns von der Geisteshaltung der Verwirrung befreien, welche dieses Elend verursacht. Was wird uns von der Verwirrung befreien? Das Verstehen. Wenn wir verstehen, wie wir und die Welt existieren, werden wir nicht darüber verwirrt sein. Wir können in unserem Geist nicht gleichzeitig Verwirrung und Verständnis haben. Das Verstehen ist der genaue Gegenspieler zur Verwirrung. Da nicht beide zur gleichen Zeit da sein können, wer wird dann siegen? Wenn wir die Verwirrung untersuchen, dann ist sie umso weniger haltbar, je genauer wir sie untersuchen. Bin ich wirklich der Mittelpunkt des Universums? Wohl nicht, da das gleiche ja jeder andere von sich denkt. Andererseits wenn wir Verständnis untersuchen, dann hält es stand. Niemand ist das Zentrum des Universums. Das heißt, keiner ist wichtiger als der Andere. Damit ist niemand der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit für alle anderen und muss von allen anderen geliebt werden. Je mehr wir dies untersuchen, desto mehr Sinn macht es. So ist es nicht nur auf der Grundlage der Logik wahr, sondern auch aus Erfahrung und auf der Grundlage dessen, wie das Lebens funktioniert.
Da das Verständnis verifiziert werden kann und die Verwirrung zerfällt, wenn man sie untersucht, kann Verständnis die Verwirrung nicht nur zeitweilig ersetzen, sondern kann sich für immer von ihr befreien. Wenn wir uns bewusst werden, dass es keinen Mittelpunkt im Universum gibt, dann wissen wir auch, dass nicht jeder uns Aufmerksamkeit und Liebe schenken wird. Nicht einmal dem Buddha schenkte jeder Aufmerksamkeit und Liebe, also warum uns? Das Resultat dieser Untersuchung ist, dass wir uns nicht weiter aufregen müssen. Es macht nichts, wenn man uns nicht beachtet. Was kann man von Samsara schon erwarten? Weil wir uns nicht aufregen, können wir mit jedem auf eine liebevolle und verständnisvolle Weise umgehen, ohne darüber besorgt zu sein, ob man uns zuhört oder uns mag. Wir versuchen unser Bestes. Auf diese Art arbeiten wir auf einer anfänglichen Stufe um mehr Überzeugung zu erlangen, dass Befreiung und Erleuchtung tatsächlich möglich sind. Wenn wir auf diese Weise arbeiten, dann machen wir uns nicht verrückt, wenn wir in Richtung Befreiung und Erleuchtung arbeiten
Die Vier Gedanken in umgekehrter Reihenfolge
Die vier Gedanken, die den Geist dem Dharma zuwenden, zeigen uns noch ein wenig tiefgründiger, dass Befreiung und Erleuchtung möglich sind. Wir besprachen bereits, wie man davon überzeugt werden kann, dass man Befreiung und Erleuchtung erlangen kann – und zwar in Bezug auf die drei grundlegenden Gedanken, die nötig sind, um in den Dharma einzutreten: Erstens das Leiden, zweitens der Wunsch das Leiden zu überwinden und drittens die Überzeugung, dass das Leiden überwunden werden kann. Durch die Vier Gedanken wendet sich unser Geist tatsächlich den drei grundlegenden Gedanken zu, besonders dem ersten der drei, in dem es darum geht, das Leiden und die Schwierigkeiten des Lebens anzuerkennen. Der letzte der vier Gedanken betrifft die Unzufriedenheit mit Samsara, welcher wirkliches Anerkennen der Schwierigkeiten und Probleme des Lebens bedeutet. Hier müssen wir rückwärts gehen, um die Reihenfolge und Notwendigkeit jeden Schrittes schätzen zu können.
Welchen Schwierigkeiten und Problemen stehen wir gegenüber? Buddha gab viele unterschiedliche Aufzählungen zu diesem Thema, aber eine der prägnantesten Aufzählungen ist die der folgenden drei. Sie wird „Die drei Arten des Leidens“ genannt.
Die Erste Art des Leidens ist das grobe Leiden: Schmerz und Unglück. Es schließt sowohl physisches als auch psychisches Leiden ein. Die meisten Menschen können dies ohne Schwierigkeiten nachvollziehen, niemand möchte unglücklich sein und die meisten möchten es hinter sich zurücklassen.
Das zweite Leiden, ist das Leiden der Veränderung. Dies bezieht sich auf unsere gewöhnlichen Erfahrungen von Glück, dass von Verwirrung getrübt ist. Sie verändern sich, sie bleiben nicht bestehen. Beispielsweise wenn wir gegessen haben und sich in unserem Magen ein Glücksgefühl einstellt, dieses aber nicht lange anhält und wir wieder hungrig werden. Was ist mit diesem Leiden gemeint? Das Problem ist nicht, dass das Glück nicht anhält. Das liegt einfach in der Natur dieser Art des Glücks. Das tiefgründigste, unmittelbare Verständnis von Leerheit, kann nicht die Tatsache verändern, dass diese Art des Glücks vergänglich ist. Nichts wird diese Tatsache verändern. Vielleicht sind wir weniger aufgeregt, wenn wir uns der Tatsache der Veränderung bewusst sind, aber darum geht es hier nicht. Das wirkliche Problem bei dieser Art von Glück ist der Unsicherheitsfaktor: wenn es vorbei ist, wissen wir nicht, was dann folgt. Z.B. wir sind in Gesellschaft unserer Freunde, und verbringen eine schöne Zeit miteinander. Diese schöne Zeit endet und wir wissen nicht, ob wir uns glücklich, müde, unglücklich, oder wie auch immer fühlen werden. Das ist das wirkliche Problem hier. Nur nach einem zeitweiligem Glück zu suchen, hilft uns nicht, selbst wenn wir uns für eine Weile gut fühlen. Wir werden dadurch nicht nur unsere Probleme nicht überwinden, sondern bleiben in einem Zustand von wirklicher Unsicherheit, ohne zu wissen was als nächstes geschieht.
Die dritte Art des wahren Leidens ist das alles umfassende Leiden. Das bedeutet, dass die Art unseres Körper, unserer Sprache und unserer Gefühle, die wir haben, die anderen Probleme aufrecht erhält. Sie verewigen sich selbst. Wir haben diese Art von Körper. Wir müssen ihn ernähren, uns um ihn die ganze Zeit kümmern. Wenn wir essen, hält das Glücksgefühl nicht lange an und wir müssen immer und immer wieder essen – wie langweilig. Genauso begeben wir uns mit jemandem in eine schwierige Beziehung und lernen nicht daraus, werden verletzt und begeben uns in die nächste und dann wieder die nächste Beziehung. Die Verwirrung geht weiter und weiter. Diese Person entpuppte sich nicht als Prinz oder Märchenfee und so schauen wir wieder nach jemand anderen. Die Gefühle von Unsicherheit halten an. Das ist das wahre Problem, es kommt immer wieder. Diese drei Leiden zu verstehen ist der Vierte Gedanke, die Nachteile des Leidens. Es ist auch die erste edle Wahrheit, die Wahrheit des Leidens.
Auf welcher Grundlage kann man die Nachteile von Samsara verstehen? Auf der Grundlage des dritten Gedankens, des Verstehens von Karma, Ursache und Wirkung. Dies ist die Ursache für das Leiden in Samsara und die zweite edle Wahrheit. Warum erfahren wir die erste Art des Leidens, das grobe Leiden? Weil wir destruktiv handeln. Wir handeln destruktiv, weil wir verwirrt sind. Wir verstehen die Auswirkungen unserer Handlungen nicht, bzw. denken, dass unsere Handlungen keine Auswirkungen haben werden.
Die zweite Art des Leidens betrifft Veränderung und Ungewissheit. Um die Ursache, warum wir diese erfahren, zu verstehen, müssen wir Karma verstehen. Wenn wir Karma verstehen, dann verstehen wir, dass das, was wir erfahren, sehr komplex ist. Wir haben seit anfangsloser Zeit so viele Handlungen begangen, sowohl konstruktive als auch destruktive, die mit Verwirrung verbunden waren. Wir können glauben, wir seien der Mittelpunkt des Universums und freundlich zu jedem oder auch gemein zu jedem sein. Wir haben Millionen und aber Millionen positive und negative karmische Potentiale geschaffen. Also, in einem Moment, erfahren wir Glück. Dieses kommt aus einem positiven Potential. Dann ist es erschöpft, und was nun? Es gibt zahllose karmische Potentiale, die darauf warten, zu reifen. Was reift als nächstes? Das ist nicht so einfach, es hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: unserer Geisteshaltung, den Umständen, was andere tun, unserer Gesundheit und so weiter. So ist es kein Wunder, dass es keine Gewissheit gibt und kein Wunder, dass unsere Erfahrung in Samsara aus einem dauernden Auf und Ab besteht. Die zwölf Glieder des Abhängigen Entstehen beschreiben, wie Karma und Verwirrung Samsara immer weiter aufrecht erhalten. Wenn wir Karma tiefgründig verstehen, dann verstehen wir den ganzen Mechanismus, das Auf und Ab des Karma und wie es sich andauernd aufrechterhält. Das wird das alles umfassende Leiden genannt.
Der Dritte grundlegende Gedanke bringt uns in einen Geisteszustand, in dem wir den Grund der Ungewissheit verstehen. Wie gelangen wir dorthin? Durch ein Gewahrsein von Tod und Vergänglichkeit. Unsere Lebensspanne ist ungewiss. Dies ist der zweite Gedanke, durch den sich der Geist dem Dharma zuwendet. Wenn wir die Tatsache des Todes und der Vergänglichkeit ernst nehmen, uns vergegenwärtigen, dass Situationen auf einer groben Ebene nicht andauern, dann fangen wir an, die Belehrungen über Karma zu schätzen, die uns über die Ungewissheit von dem, was von einem zum anderen Moment geschieht, aufklären.
Wie kommen wir dazu, über den Tod nachzudenken? Indem wir das Leben und die Chancen, die wir jetzt haben, zu schätzen wissen, das heißt dieses kostbare, menschliche Leben. Das Nachdenken über das kostbare menschliche Leben ist der erste Gedanke, durch den sich der Geist dem Dharma zuwendet.
Zusammenfassung
Indem man auf diese Weise rückwärts arbeitet, können wir sehen, wie sich jede Geisteshaltung aus der vorherigen ergibt. Man kann es erklären, indem man in einer logischen Reihenfolge vorgeht. Da jedoch die meisten von euch dies schon studiert haben, wollte ich es in umgekehrten Reihenfolge darstellen, um zu zeigen, wie jeder der vier Gedanken von dem vorherigen abhängt. In aufsteigender Reihenfolge denken wir über unser kostbares, menschliches Leben, dass es nicht ewig andauert nach und darüber, dass das, was nach dem Tod oder in zukünftigen Leben geschehen mag, abhängig von Karma ist. Selbst wenn wir unter günstigen Umständen geboren werden, wird es viele Probleme geben. Wenn wir dies erkennen, wollen wir das Leiden überwinden. Hierfür brauchen wir die Überzeugung, dass der Dharma uns wahrhaftig einen Weg heraus lehrt und es damit wirklich möglich ist Befreiung vom Leiden zu erlangen und schließlich Erleuchtung. Dies bringt uns dazu, eine sichere Richtung einzuschlagen und Bodhichitta zu entwickeln, wodurch wir uns ganz dem Erlangen von Erleuchtung widmen, um in der Lage zu sein, allen Wesen zu helfen.
Rückwärts betrachtet, brauchen wir, wie gesehen, um uns der sicheren Ausrichtung zuzuwenden und um Bodhichitta zu entwickeln, zuerst die Überzeugung, dass es möglich ist, uns vom Leiden und seiner Ursachen zu befreien. Daher wiederum müssen wir die Natur der Verwirrung verstehen und wie Verständnis Verwirrung beseitigt. Um das zu erlangen, müssen wir die Schwierigkeiten in unserem Leben erkennen, welches die Schwierigkeiten von Samsara sind: das ständige Wiederkehren von Problemen und Ungewissheit. Diese Ungewissheit entsteht aus Karma. Um anzufangen, über Ungewissheit nachzudenken, müssen wir zuerst auf einer gröberen Ebene über den Tod nachdenken. Wir würden uns über den Tod keine Sorgen machen, wenn wir nicht über das jetzige Leben mit seinen Chancen nachdenken würden und wenn wir keine Angst hätten, es zu verlieren.
Ob wir diese vier Gedanken vorwärts oder rückwärts folgend betrachten, sie sind unbedingt erforderlich, um uns zu helfen auf dem Pfad stabiler zu werden damit wir fähig werden, uns selbst und anderen zu besser zu helfen.
Fragen und Antworten
Wie passt Ungewissheit in unsere weltlichen Belange und das Denken: „Wenn ich dieses und jenes hätte, wäre ich glücklich?“
Das hängt davon ab, wovon wir glauben, dass es uns Glück bringt. Wenn wir denken: „Wenn ich nur Erleuchtung erlangen könnte, würde ich glücklich sein,“ ist das anders, als zu denken: „Wenn ich nur den perfekten Partner hätte, dann wäre ich für immer glücklich und würde nie wieder leiden.“ Wenn wir uns von Schokolade, einem Partner, Sex oder Ähnlichem die vollständige Beseitigung des Leidens versprechen – so dass dieses nie wieder zurückkehrt – werden wir immer wieder frustriert werden. Wenn wir aber diese gewöhnliche Art des Glücks als das nehmen, was es ist, dann können wir sehen, wie wir es als ein zeitweiliges Ziel anstreben. Wenn wir eine bestimmte Stufe des Glücks haben, können wir dieses als einen Umstand benutzen, um auf dem Pfad weiterzugehen. Deshalb zielt man im anfänglichen Betätigungsfeld des stufenweisen Pfades des Lamrim auf eine glückliche Wiedergeburt. Wir brauchen ein allgemeines weltliches Glück als einen Umstand, um uns auf Befreiung und Erleuchtung hinentwickeln können. Es geht darum, dass wir unsere übliche Art von Glück als das zu erkennen, was es ist, ohne es aufzublasen Wir müssen mit beiden Füßen auf dem Boden stehen.
Schlussfolgerung
Es ist sehr hilfreich, mit den vier Gedanken zu arbeiten. Sie sind vorbereitende Übungen in dem Sinne, dass sie uns in einen angemessenen Geisteszustand bringen, um fest auf dem spirituellen Pfad zu sein, genau so wie die Übungen am Anfang des Kurses uns in den richtigen Zustand bringen, den Lehren zuzuhören. Was bedeutet es, sich auf den Dharmapfad zu begeben? Wir könnten darüber in technischen Begriffen sprechen, aber lasst uns nicht auf dieser Ebene darüber sprechen. Auf dem Pfad zu sein bedeutet wirklich überzeugt zu sein von dem, was wir tun und unser ganzes Herz hinein zu legen. Sonst sind wir nicht stabil auf dem Pfad. Dann machen wir es für eine Weile aus Hobby oder weil andere Leute praktizieren, aber wir selbst sind nicht wirklich damit verbunden.
Um tatsächlich damit verbunden zu sein, bedarf es einer Änderung unserer Geisteshaltung. Es bedarf einer bestimmten Weise das Leben zu betrachten. Wir müssen dazu wirklich unsere Lebensumstände ansehen und Probleme und Schwierigkeiten anerkennen. So ist es wichtig, unser kostbares, menschliches Leben wertzuschätzen und zu wissen, dass es nicht ewig anhält. In unserem Leben gibt es Probleme, und diese entstehen hauptsächlich wegen Verwirrung und Karma. Obwohl wir Glück in unserem Leben erfahren, ist es nicht wirklich befriedigend, weil es nicht anhält und wir nicht garantieren können, dass wir weiter guter Stimmung bleiben werden. Es reicht nicht aus, nur für einige Zeit glücklich zu sein.
Vielleicht wissen wir, dass wir dazu neigen, uns in dysfunktionale Beziehungen zu begeben, aber wegen der Aufregung und Freude am Anfang lassen wir uns wieder auf eine andere Beziehung ein, wohl wissend, dass wir oder die andere Person sie zugrunde richten werden. Dann machen wir so weiter, bis wir davon genug haben und uns sagen: „Ich möchte wirklich damit aufhören!“ Wir kommen zu der Überzeugung, dass es möglich ist aufzuhören. Auf Grund dieser Überzeugung können wir realistisch daran arbeiten aufzuhören.
Während wir auf dem Weg sind, sollten wir versuchen, zeitweiliges Glück zu bekommen, weil es uns das Weitergehen auf dem Pfad erleichtern wird. Aber unsere Erfahrung wird weiterhin auf und ab gehen. Anstatt uns dauernd auf die Suche nach einem Märchenprinzen oder einer Prinzessin zu machen, können wir uns auf eine Beziehung einlassen, die zwar nicht vollkommen ist – auf dieser Ebene wird sie sowieso nie vollkommen sein – und sie als eine Grundlage benutzen, miteinander weiter zu arbeiten. Genauso ist es mit Geld. Wenn wir unser ganzes Leben damit verbringen, an mehr und mehr Geld zu kommen, werden wir damit nie zu einem Ende kommen.
Wir brauchen ein gewisses Ausmaß an Komfort, um leben zu können und genauso brauchen wir einen gewissen Grad an Zuneigung, Liebe und Partnerschaft, um weitere, positive Umstände zu schaffen, um an uns zu arbeiten. Die Beziehung mit einem Partner wird niemals vollkommen sein. Das Geld auf unserem Bankkonto wird niemals genug sein. Der Komfort in unserem Haus wird nie vollkommen sein. Das ist das Problem der Veränderung. Zu versuchen, diese Dinge vollkommen zu machen, ist das Gleiche, als würde man ständig mit dem Kopf gegen die Wand laufen. Wenn wir diese Dingen in ausreichendem Maß haben, um mit dem spirituellen Leben weiter zu machen, dann müssen wir mit dem spirituellen Leben weiter machen! Es geht darum, die unvollständige Ebene, auf der wir uns befinden, zu nutzen, um etwas weiterzuverfolgen, was wir wirklich erreichen können: den letztendlichen Zustand. Wir können unseren Geist von der Verwirrung befreien und das bedeutet, dass wir das Leiden beseitigen können. Das ist alles, worum es geht. Auf diese Weise werden wir glücklich sein und andere glücklich machen können. Wodurch werden wir anderen mehr behilflich sein, indem wir immer versuchen, den vollkommenen Partner zu finden – oder indem wir daran arbeiten, unsern Ärger loszuwerden?
Widmung
Lasst uns mit der Widmung enden: Welches Verständnis wir auch immer erhalten haben, möge es sich vertiefen, so dass es allmählich einen guten Einfluss auf uns hat. Möge es unser positives Potential vergrößern, damit wir langsam die Dinge aus der Sicht der vier Gedanken sehen können. Mögen wir in unserem Leben in unserer sicheren Richtung gefestigter werden, damit wir letztendlich Befreiung und Erleuchtung zum Wohle aller erlangen werden.