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Geshe namgyal wangchen sb

Geshe Namgyal Wangchen

Geshe Namgyal Wangchen (tib. dGe-bshes rNam-rgyal dbang-chen) wurde 1943 in Lhasa, Tibet, als Thubten Gyaltsen (tib. Thub-bstan rgyal-mtshan)  geboren und wird als großer Gelehrter und einer der wichtigsten frühen Lehrer betrachtet, die den tibetischen Buddhismus in den Westen brachten.

Im Alter von zehn Jahren trat er in das Drepung Kloster (tib. Bras-spungs dGon-pa) ein, wo er unter der Aufsicht des Abtes, Khenpo Pema Gyaltsen Rinpoche (tib. Mkhan-po Pad-ma rGyal-mtshan Rin-po-che) die wichtigsten Schriften studierte. Namgyal Wangchen war ein herausragender Schüler und Praktizierender, der zahlreiche komplexe Texte in einer kurzen Zeit beherrschte. Als er 25 Jahre alt war, wurde Tibet von den Chinesen überfallen und obwohl er anfangs in seiner Heimat bleiben wollte, erkannte er bald, dass er ins Exil gehen musste, wenn er seine Studien fortsetzen wollte, und so floh er nach Indien. Zunächst studierte er unter ziemlich harten Lebensbedingungen in Buxa Duar und lies sich schließlich im wiederaufgebauten Drepung-Kloster in Südindien nieder, um unter der Anleitung von Khenpo Pema Gyaltsen weiterzumachen, der ebenfalls nach Indien geflohen war.

Seine Begabung als Lehrer erlangte die Aufmerksamkeit von Seiner Heiligkeit dem Vierzehnten Dalai Lama und Lama Thubten Yeshe (tib. Bla-ma Thub-bstan ye-shes), und mit ihrer Zustimmung wurde er zum lokalen Lehrer des Manjushri-Zentrums in London ernannt, das man heute als Jamyang Buddhist Centre kennt. Er kam dort 1982 mit der Absicht an, nur für zwei Jahre zu bleiben, fand aber, dass die Schüler so interessiert waren und mit Eifer praktizierten, was er lehrte. Somit blieb er schließlich insgesamt zehn Jahre dort.

Im Jahr 1992 kehrte Geshe Namgyal Wangchen nach Indien zurück, um im Drepung-Kloster zu unterrichten. Er gab seinen Schülern und den 2500 Mönchen von Drepung sechs bis acht Kurse am Tag, sechs Tage die Woche, mit unermüdlicher Hingabe. Während dieser Zeit in Drepung diente Geshe Namgyal Wangchen im Auftrag Seiner Heiligkeit des Dalai Lama als Tutor von Ling Choktrul Rinpoche (tib. Gling mchog-sprul Rin-po-che), der Reinkarnation des Senior Tutors Seiner Heiligkeit, Yongdzin Ling Rinpoche (tib. Yongs-‘dzin Gling Rin-po-che), und verfasste viele Texte, sowohl für tibetische Klöster wie auch für westliche Laienpraktizierende. Er lehrte, bis er im Jahre 2015 im Alter von 81 Jahren starb.

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