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Tuken Losang Chökyi Nyima

Der Dritte Tuken, Losang Chökyi Nyima (tib. Thu’u bkvan Blo-bzang chos-kyi nyi-ma; Thuken Losang Chökyi Nyima), wurde 1737 in einer Familie mongolischer Herkunft geboren, die in Amdo, im Osten Tibets lebte. Mit sechs Jahren wurde er vom Zweiten Jamyang Zhepa Könchog Jigme Wangpo (tib. ’Jam-dbyangs bzhad-pa dKon-mchog ’jigs-med dbang-po), mit der Hilfe des großen Meisters Changkya Rölpe Dorje (tib. lCang-skya Rol-pa’i rdo-rje) als die Reinkarnation des Zweiten Tuken, Ngawang Chökyi Gyatso (tib. Thu’u bkvan Ngag-dbang chos-kyi rgya-mtsho) erkannt. Dies wurde vom Siebenten Dalai Lama, Kälsang Gyatso (tib. bsKal-bzang rgya-mtsho) bestätigt und so wurde der Junge in Gönlung Jampa Ling (tib. dGon-lung Byams-pa gling) in Amdo inthronisiert. 

In Gönlung begann er seine monastische Ausbildung, in der er wichtige Texte studierte und auswendig lernte, und sich mit Logik befasste. Im Jahre 1750 lud er Changkya Rölpe Dorje nach Gönlung ein, der gerade aus Beijing nach Amdo zurückgekehrt war, um ihn zu besuchen. Changkya Rölpe Dorje übertrug Losang Chökyi Nyima auf diesem Besuch die Novizen-Gelübde eines Mönchs. Bald danach, im jungen Alter von 14 Jahren, begann er Belehrungen zu geben. Im Alter von 18 Jahren empfing er dann die volle Mönchsordination von Sumpa Kenpo Yeshe Päldjor (tib. Sum-pa mKhan-po Ye-shes dpal-’byor), einem seiner wichtigsten Lehrer.

Fast unmittelbar nach dem Empfangen seiner vollständigen Ordination reiste er nach Lhasa und wurde dort von den Vertretern der Regierung und den spirituellen Lehrern herzlich empfangen. Er begann im Drepung-Kloster (tib. ’Bras-spungs) zu studieren und traf viele große Lehrer, wie den Siebten Dalai Lama selbst, den Sechsten Panchen Lama Losang Pälden Yeshe (tib. Blo-bzang dpal-ldan ye-shes) und den Zweiunddreißigsten Sakya Trichen, Ngawang Kungpa Lodrö (tib. Ngag-dbang kun-dga’ blo-gros). Er traf auch erneut auf Changkya Rölpe Dorje. Nachdem er von diesen und anderen Lehrern zahlreiche Belehrungen und Ermächtigungen empfangen hatte, entschied sich Losang Chökyi Nyima im Alter von 25 Jahren nach Amdo zurückzukehren.

Zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach Amdo wurde er in der Blütezeit des tibetischen Buddhismus am Manchu-Qing-Hof von dem Qianlong-Herrscher nach Beijing eingeladen. Er nahm die Einladung an und verbrachte die nächsten fünf Jahre damit, zwischen Beijing und der Mongolei zu reisen und Belehrungen anzubieten, was ihm in der Regel viele Anhänger und große Geschenke einbrachte. Im Jahre 1768 kehrte er nach Amdo zurück und verbrachte mehrere Jahre damit, an zahlreichen Texten zu arbeiten, von denen der wichtigste „Ein Kristallspiegel aller Lehrsysteme“ (tib. Grub-mtha’ shel-gyi me-long) ist, eine monumentale Darstellung von Behauptungen der buddhistischen und nichtbuddhistischen philosophischen Systeme Indiens, Tibets und Chinas. 

Der Qianlong-Herrscher bat bald wieder um die Anwesenheit Losang Chökyi Nyimas, was bedeutete, dass er nach Beijing zurückkehren musste. In den darauffolgenden zwei Jahrzehnten besuchte er fortwährend Beijing und auch die Mongolei, um Belehrungen zu geben und andere Dharma-Aktivitäten zu organisieren. Er starb 1802 im Alter von 66 Jahren.

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