Die Eigenschaften der fünf Buddha-Familien: Allgemeines Anuttarayoga-Tantra

Die fünf Systeme der fünf Buddha-Familien  

Wenn wir über die fünf Buddha-Familien sprechen und es im Hinblick darauf betrachten, was sich in all die Aspekte eines Buddhas entwickeln wird, haben wir gesehen, dass es diese fünffache Unterteilung gibt: geistige Aktivität, gute Eigenschaften, verbaler Ausdruck, körperlicher Ausdruck und Einfluss – oder Körper, Rede, Geist, Eigenschaften und Aktivität – je nachdem, wie wir sie bezeichnen wollen. Natürlich verfügen wir über all diese auch als ein Buddha. Jede dieser fünf kann in die fünf Buddha-Familien unterteilt werden: es gibt fünf verschiedene Arten der geistigen Aktivität; fünf verschiedene Arten des verbalen Ausdrucks; fünf verschiedene Arten des körperlichen Ausdrucks, der sich auf die fünf Elemente bezieht; fünf verschiedene Arten der Aktivität, also wie wir andere beeinflussen; sowie fünf verschiedene Arten von guten Eigenschaften. Diese können den Buddha-Familien zugeordnet werden und hier gibt es Variationen. Wie definieren wir diese fünf Dinge zum Beispiel in Bezug auf die geistige Aktivität? Welcher Familie ordnen wir sie zu? Da gibt es wiederum mehrere verschiedene Systeme.

Der Vollständigkeit halber werde ich hier die fünf Systeme erwähnen, mit denen ich vertraut bin. Wie gesagt mag es auch mehr geben. 

  • Zunächst haben wir das allgemeine Anuttarayoga-Tantra-System (Anuttarayoga ist die höchste Tantra-Klasse), in dem es die Variante gibt, die wir im Gelug-System (dem Gelugpa-System) finden, und jene, die man in den anderen Systemen finden kann: denen des Kagyü, Nyingma und Sakya. Der übliche Unterschied besteht im so genannten spiegelgleichen Gewahrsein und dem Gewahrsein der Realität, oder Dharmadhatu-Gewahrsein, denn sie werden oft vertauscht: in zwei Systemen gibt es statt dem spiegelgleichen Gewahrsein das Gewahrsein der Realität und umgekehrt, denn dort werden sie entsprechend ihrer ganzen Herangehensweise an die Leerheitsmeditation etwas anders definiert. 
  • Dann gibt es das System, das wir insbesondere in der Karma-Kagyü-Tradition finden und das die meisten Menschen im Westen unter dem tibetischen Namen „yeshe namshe“ (ye-shes rnam-shes) kennen. Das ist ein System, das mit der Mahamudra-Meditation verbunden ist, und in dem es um tiefes Gewahrsein, ein allgemeines Gewahrsein und ein spezifisches Gewahrsein geht. Es ist ein anderes System in Bezug auf die Herangehensweise des Karma-Kagyü-Mahamudra. Innerhalb dieses Systems scheint es zwei Varianten zu geben, so, wie es auch zwei Varianten im allgemeinen Anuttarayoga gab. Dabei geht es genau um den gleichen Punkt: in einem System benutzt man das spiegelgleiche Gewahrsein und im anderen das Gewahrsein der Realität, und umgekehrt – diese zwei werden vertauscht. Welches sind diese zwei Systeme? Innerhalb des Karma-Kagyü gibt es ein System, das wir beispielsweise in den Kommentaren des Großen Jamgön Kongtrül finden, und das andere finden wir in Trungpas Interpretation. Ich weiß nicht, auf welche Quellen er sich bezieht, woher er seine Interpretation bekommt oder wo er das Gewahrsein der Realität mit dem spiegelgleichen Gewahrsein vertauscht, aber bei ihm gibt es diese Variation und wir finden es im Maitri Raum Gewahrsein. 
  • Dann gibt es das fünfte System, das Kalachakra-System, was wiederum etwas anderes ist. Es würde mich nicht überraschen, wenn wir auch innerhalb des Kalachakra-Systems zwei verschiedene Kommentare finden würden, in denen das spiegelgleiche Gewahrsein und das Gewahrsein der Realität wieder miteinander vertauscht werden. 

Diese zwei Variationen sind schon recht interessant. Falls ihr wissen möchtet, wie es kommt, dass diese zwei Arten des Gewahrsein miteinander vertauscht werden: es hat etwas mit einem Mandala zu tun, sowie damit, wer die zentrale Figur in dem Mandala ist. Ist es Vairochana oder ist es Akshobhya? In den früheren Tantras, die ins Tibetische übersetzt wurden, neigte man dazu Vairochana im Zentrum zu sehen und später legte man dann die Betonung auf Akshobhya. Daraus entstanden die Variationen. 

So haben wir nun diese Situation. Ich behaupte nicht, dass ein System besser als das andere ist, so wie man auch nicht sagen kann, dass die chinesische Medizin besser als die ayurvedische ist. Es handelt sich lediglich um verschiedene Systeme und zu jedem gehört ein vollständiges System, das es umgibt. Es ist wichtig sich zumindest bewusst darüber zu sein, damit wir nicht verwirrt sind. Für mich ist es so, und ich hoffe anderen geht es ebenso, dass ich die ganze Sache etwas entspannter betrachten kann, wenn ich den Ursprung eines Systems kenne und weiß, dass es nicht willkürlich entstanden ist, sondern dass jedes dieser fünf oder sechs Systeme, oder wie viele es sonst noch geben mag, aus einer bestimmten Tradition stammt und eine gewisse Sichtweise und Entwicklung hat. Dann gibt es eine Tradition und wir können akzeptieren, dass es unterschiedliche Traditionen gibt. 

Beschreibung der fünf Arten des tiefen Gewahrseins in Bezug auf Grundlage, Pfad und Ergebnis  

Beginnen wir nun damit, uns mit den fünffachen Unterteilungen dieser grundlegenden Aspekte zu beschäftigen: Körper, Rede, Geist, Qualitäten und Aktivitiät. Natürlich werden wir nicht die Zeit haben alle durchzugehen, aber werfen wir einen Blick auf einige wichtige Vertreter. Wir fangen damit an, diese fünf bezüglich des Geistes oder der geistigen Aktivität zu betrachten. Es handelt sich hierbei um fünf verschiedene Weisen sich über Dinge bewusst zu sein. Beginnen wir mit der Weise, wie diese fünf im allgemeinen Anuttarayoga-Tantra-System definiert werden. Betrachten wir einmal die Variante des Gelug, um zu verstehen, womit wir hier arbeiten. Ich habe sie in meinem Buch „Developing Balanced Sensitivity“ (Ausgewogene Sensibilität entwickeln) erklärt und die Übung, um die es dort geht, beruht auf dem spezifischen System dieser fünf Arten des so genannten „tiefen Gewahrseins“. 

Einer der Punkte, um die es in dieser Darstellung geht, ist folgender: Wenn wir über die Buddha-Natur sprechen, müssen wir, um sie wirklich zu verstehen, in der Lage sein, sie nicht nur in uns selbst zu erkennen, sondern auch in einem Wurm. Können wir sie auf der Ebene verstehen, dass auch ein Wurm über sie verfügen muss, handelt es sich tatsächlich um die Buddha-Natur. Es ist etwas, das jeder hat, nicht nur Menschen. Und wenn selbst ein Wurm über sie verfügt, gibt es natürlich keinen Grund niedriges Selbstwertgefühl zu haben, denn auch wir verfügen über sie und im Vergleich zum Wurm ist sie bei uns wahrscheinlich etwas besser entwickelt. Aus diesem Grund ist es wichtig, sie auch in einem Wurm zu identifizieren. In dieser bestimmten Darstellung kann man sie ganz leicht auch in einem Wurm erkennen und daher gefällt sie mir wirklich gut. 

Wir können stets über diese Aspekte der Buddha-Natur in Bezug auf die grundlegende Situation sprechen. Sie sind etwas, über das jeder verfügt, auch ein Wurm. Der Aspekt des Pfades ist hingegen der, in dem sie als ein spiritueller Pfad zur Erleuchtung entwickelt werden und die Ergebnis-Ebene betrifft das, worüber ein Buddha verfügt. In manchen Systemen liegt die Betonung viel mehr auf der grundlegenden Darstellung dessen, damit wir sie auch in einem Wurm erkennen können. In anderen Systemen der Darstellung dieser Faktoren der Buddha-Natur geht es mehr um die Ebene des Pfades, auf der sie sich dann entwickeln, die jedoch sehr schwer in einem Wurm auszumachen sind; wir identifizieren sie dann mehr in dem, was ein Praktizierender erfährt. Auf diese Weise werden sie beschrieben und obgleich wir deren grundlegende Ebene sehen könnten, liegt der Schwerpunkt der Beschreibung nicht auf ihr, sondern auf der Sichtweise des Pfades. In anderen Darstellungen werden die Buddha-Familien vom Gesichtspunkt des Ergebnisses präsentiert und das sind jene, in denen es um Buddha-Familien in Bezug auf die Ikonografie von Mandalas geht: die Farben, die Buddha-Gestalten und wie sie aussehen. Das ist schwer mit einem Wurm in Verbindung zu bringen. Es gibt viele verschiedene Präsentationen, je nachdem von welchem Gesichtspunkt aus wir die Buddha-Familien beschreiben: von der Grundlage, dem Pfad oder dem Ergebnis. 

In diesem Kurs würde ich euch nicht nur gern einen Vorgeschmack auf die Erfahrungen mit diesen Buddha-Familien geben, sondern auch eine Struktur, damit ihr dann in der Lage seid, mit anderen Darstellungen zu arbeiten, die man in Büchern oder bei anderen Lehrern findet. Ansonsten ist dies oft eine verwirrende Thematik, in der man sich sehr leicht verlieren kann. 

Was unsere geistige Aktivität betrifft, ist es nicht wirklich zutreffend sie als „Buddha-Weisheit“ zu bezeichnen, denn es ist schwer, sie dann mit einem Wurm in Verbindung zu bringen und beispielsweise zu sagen, ein Wurm hätte fünf Arten der Weisheit. Aus diesem Grund bezeichne ich sie einfach als Gewahrsein und spezifischer als tiefes Gewahrsein, weil es etwas sehr Wesentliches ist. Sie als Buddha-Weisheit zu beschreiben, wäre eine Darstellung aus der Sichtweise des Ergebnisses. Für einen Buddha ist es Weisheit, aber für einen Wurm wäre es ungeschickt sie als Weisheit zu bezeichnen. Hier können wir sehen, welchen Einfluss die Grundlage, der Pfad und das Ergebnis auf die Art der Beschreibung und die Terminologie hat, die wir benutzen. Was unser Gewahrsein, unsere geistige Aktivität, betrifft, werde ich zunächst diese fünf erläutern und danach können wir uns mit ihnen beschäftigen. 

Spiegelgleiches (oder kameragleiches) Gewahrsein  

Zunächst haben wir das so genannte „spiegelgleiche Gewahrsein“. Hier wird zur Veranschaulichung ein Spiegel benutzt und das muss auf die Zeit bezogen werden, in der Buddha lehrte. Heutzutage wäre es angemessener, es anhand einer „Kamera“ betrachten, denn mit diesem Gewahrsein nehmen wir einfach nur Informationen auf. Das Wort „Spiegel“ ist ein wenig irreführend, weil er etwas reflektiert. Im Grunde nimmt er die Information auf und reflektiert sie, aber hier geht es nicht um den Aspekt des Reflektierens. Es funktioniert eher wie eine Kamera und nimmt einfach nur Informationen auf. 

Das Ganze wird jedoch nicht nur auf das Sehen und das Aufnehmen von visuellen Informationen wie mit einer Kamera beschränkt, sondern bezieht sich auch auf das Aufnehmen von Klanginformationen wie mit einem Mikrophone. Wir können es auf all die Sinne ausweiten, sowie auch auf den Geist, der beispielsweise alle Informationen über die verschiedenen Aspekte der Gefühle, die wir haben, aufnimmt. Da gibt es den Geruch, den Geschmack, die körperliche Empfindungen, sowie die geistige Fähigkeit, denn wir können all die Information aufnehmen. Das könnten sehr komplexe Informationen darüber sein, wie wir uns gerade fühlen. Da gibt es beispielsweise Unzufriedenheit, etwas Unmut und auch ein wenig Ungeduld. Es sind zahlreiche verschiedene Aspekte von Informationen darüber vorhanden, wie ich mich gerade fühle. Der Begriff „spiegelgleich“ oder „kameragleich“ bedeutet, dass dieses tiefe Gewahrsein einfach nur die Information aufnimmt. 

Bezieht sich das auf die fünf Sinne und nicht auf den Geist? 

Nein, der Geist ist eine andere Dimension. Hier geht es nur um die Information, die Kamera, und darum, sich ein Bild davon zu machen, welche emotionale Sache wir gerade empfinden. Es gibt unzählige verschiedene Teile von Informationen, die alle im gleichen Augenblick stattfinden.  

Aber das Gefühl findet im Geist statt? 

Ja. Es geht nicht nur um körperliche Empfindungen oder Gefühle, wie kalt, heiß, Schmerz und solche Dinge, die ein Wurm natürlich auch besitzt. Ein Wurm sieht, hört, fühlt usw. Die Rede ist auch davon, die Information in Bezug auf unsere Empfindungen von Glück und Leid sowie unsere emotionalen Gefühle aufzunehmen. Es geht einfach darum Informationen aufzunehmen. Wir mögen nicht allem unsere Aufmerksamkeit schenken, aber die Information wird aufgenommen. 

Wir haben uns zum Beispiel gegenseitig in dieser Runde angesehen. Wir haben gesehen, welche Kleidung jeder trägt. Wir mögen uns vielleicht nicht daran erinnern, aber die Information ist eingegangen. Das ist ein Faktor der Aufmerksamkeit: wie viel Aufmerksamkeit haben wir der Information geschenkt, welche die Kamera aufgenommen hat. All diese Geistesfaktoren sind da. Darum geht es bei diesem spiegelgleichen oder kameragleichen Gewahrsein: um die Information.

Gleichsetzendes, individualisierendes und vollbringendes Gewahrsein  

Kommen wir zum gleichsetzenden Gewahrsein. Etwas gleichzusetzen bedeutet einfach mehrere Dinge gleichzeitig zu betrachten und sie miteinander zu verbinden. Wenn ich beispielsweise diese drei Personen vor mir ansehe, geht es darum, sie miteinander gleichzusetzen und sie gemeinsam zu betrachten. Ein Wurm tut dies ebenfalls. Dann haben wir das individualisierende Gewahrsein. Mit dem gleichsetzenden Gewahrsein können wir lediglich einige oder viele Dinge zusammenfügen, und mit dem individualisierenden Gewahrsein fokussieren wir uns auf eine Sache, sowie auf das Individuelle daran. Zudem gibt es das vollbringende Gewahrsein, mit dem wir uns mit dem Objekt in gewisser Weise auseinandersetzen und etwas mit ihm oder ihm gegenüber tun. 

Dharmadhatu-Gewahrsein  

Und dann haben wir das, was im Sanskrit als „Dharmadhatu-Gewahrsein“ bezeichnet wird. Dharmadhatu heißt Realitätssphäre; ich nenne es Gewahrsein der Realität. Es hat zwei Aspekte: das Gewahrsein der konventionellen Realität von Dingen – was wir alle haben – und das Gewahrsein der tiefsten Realität von Dingen, was etwas komplexer ist. Für gewöhnlich begleitet das Gewahrsein der konventionellen Realität von Dingen die anderen vier. 

Dieses Gewahrsein der Realität ist das, was etwas ist. Wir nehmen wie die Kamera Informationen auf und dabei geht es darum, was etwas ist. Das ist ein Tisch; das ist der Boden; dies ist Nahrung, das ist ein Stein. Beziehen wir es auf den Wurm, so mag der Wurm kein Wort für „Stein“ oder „Nahrung“ haben, jedoch hat er ein Konzept für diese Dinge. Konzepte müssen nicht verbal sein; der Wurm weiß was es ist. Wir nehmen also die Information auf und wissen was etwas ist. 

Des Weiteren betrachten wir mit dem gleichsetzenden Gewahrsein mehrere Dinge gleichzeitig, die im gegenwärtigen Augenblick vorhanden sind oder auch nicht, und fügen sie zusammen. Nun, wie passen sie zusammen? Dies ist Nahrung. Ein Wurm sieht eine farbige Form und fügt sie mit anderen farbigen Formen zusammen, die er vorher gesehen hat und von denen er weiß, dass es Nahrung ist. Er ordnet sie Kategorien zu und erkennt die Muster. Mit dem gleichsetzenden Gewahrsein werden Dinge einfach einer Kategorie zugeordnet und die konventionelle Realität (das Gewahrsein der Realität) bezieht sich darauf, um welche Kategorie es sich handelt. Beispielsweise handelt es sich bei allem um Nahrung. 

Bei diesen drei Formen, diese farbigen Formen auf der anderen Seite des Raumes, die ich sehe, handelt es sich um drei Frauen. Ich füge sie in einer Kategorie zusammen und beim Gewahrsein der Realität geht es darum, um welche Kategorie es sich handelt. Alle drei sind Frauen. Es geht darum, wie wir die Information verarbeiten. Wir nehmen sie nicht nur auf, sondern müssen diese Information auch verarbeiten, und wir tun dies, indem wir Dinge Kategorien zuordnen; wir ordnen sie in gewissem Sinne Allgemeinheiten zu und sehen die Muster. Jeder verfügt darüber; es hängt davon ab, inwieweit wir es darauf erstrecken, jeden in dem Sinne als ebenbürtig zu betrachten, glücklich sein und nicht leiden zu wollen, sodass wir gegenüber allen gleichermaßen mitfühlend sein können. Das kann man natürlich entwickeln, aber diese grundlegende Fähigkeit Dinge zusammenzufügen und dann zu sehen, welche Gemeinsamkeiten sie haben, ist das Gewahrsein der Realität. Das haben wir alle, auch ein Wurm. Wie wäre er sonst in der Lage zu fressen, wenn er keine Nahrung erkennen würde? 

Mit dem individualisierenden Gewahrsein spezifiziert man dann eine individuelle Sache, dessen besondere Merkmale man mit dem konventionellen Gewahrsein der Realität bestimmt. Ich kann diese drei Leute mit dem gleichsetzenden Gewahrsein der Kategorie Männer zuordnen und sie auch ganz individuell als Hans-Harald, Matthias und Kes erkennen. Wir sind uns nicht nur bewusst darüber, dass sie zusammenkommen, sondern auch über die individuelle Identität von etwas. Mit dem individualisierenden Gewahrsein sehen wir sie als ein Individuum und mit dem Gewahrsein der Realität fragen wir uns: Was ist das? Welches in dieser Kategorie ist es? 

Bezieht sich das Dharmadhatu-Gewahrsein auf das alles umfassende Gewahrsein? 

Je nachdem, wie wir es übersetzen: entweder als allumfassendes Gewahrsein oder als Gewahrsein der Realität. Außerdem hängt es davon ab, wie wir dieses Gewahrsein definieren und welches System wir nutzen. In dem System, das ich benutze, würde man es als Gewahrsein der Realität definieren und übersetzen. Es ergibt auch mehr Sinn. Der Begriff allumfassendes Gewahrsein wird in einem anderen System benutzt. Wie gesagt kann man die verschiedenen Arten des Gewahrseins in jedem dieser fünf Systeme unterschiedlich definieren. In jedem System können wir die fünf in uns so identifizieren, wie sie in dem entsprechenden System definiert werden. Es ist jedoch wichtig immer nur mit einem System auf einmal zu arbeiten, denn sonst werden wir völlig verwirrt. 

Bei dem vollbringenden Gewahrsein geht es darum, sich mit etwas auseinanderzusetzen. Da gibt es das grundlegende Gewahrsein sich mit etwas zu befassen, und dann das konventionelle Gewahrsein der Realität in Bezug darauf, wie man sich damit befasst. Wie setzen wir uns mit diesem spezifischen Individuum auseinander? Mit einem Erwachsenen würde ich auf eine bestimmte Weise reden, mit einem Kind auf eine andere Weise und mit einem Hund wieder anders. Es beruht auf der Individualität, und obwohl es das Gewahrsein gibt, mit dem wir uns mit etwas auseinandersetzen, erkennen wir durch das konventionelle Gewahrsein der Realität, wie und auf welche Weise wir damit umgehen. 

Bei einem Buddha ist es natürlich vollkommen entwickelt und so ist er in der Lage, die Einzigartigkeit eines jeden fühlenden Wesens zu kennen, und er weiß, wie er es auf bestmögliche Weise belehren und führen kann. Darum geht es bei dem auseinandersetzenden Gewahrsein: wie man dieses Wesen zur Erleuchtung führen kann. Der Wurm nimmt die Information dieser farbigen Form auf, weiß, dass es sich um Nahrung handelt, ordnet es dieser Kategorie zu, fokussiert sich auf dieses individuelle Stück Nahrung und weiß, dass es sich dort drüben befindet und was er damit tun muss; er weiß, dass es etwas zum Fressen ist und wie man mit dieser Sache umgeht. Die Art und Weise des Umgangs besteht darin, es zu fressen, anstatt es zu bekämpfen, es zu begatten oder was auch immer. Ein Wurm verfügt über all dies. 

Im tiefsten Gewahrsein der Realität geht es darum, dass Dinge nicht beständig und feststehend in dieser Kategorie und jener Kategorie existieren. Es ist viel offener, und das erlaubt es uns, flexibel mit Situationen auf verschiedenartige Weise umgehen zu können, während sie sich entwickeln. Denken wir: „Mit dieser Person gehe ich auf diese Weise um, und das wird sich nie ändern“, bekommen wir große Schwierigkeiten, wenn es sich dabei um unser Kind handelt und wir es auch im Erwachsenenalter weiter als Kind behandeln. Dieses tiefste Gewahrsein der Realität erlaubt es uns flexibel zu sein und mit dem heranwachsenden Kind auf unterschiedliche Weise umzugehen, oder uns in einer persönlichen Beziehung mit jemandem entsprechend den Umständen auseinanderzusetzen, da wir erkennen, dass alles offen ist und die Person nicht nur auf eine bestimmte Weise existiert. Das ist das tiefste Gewahrsein der Realität, in dem es um Flexibilität geht. Auch in einer Beziehung oder sogar in einer Konversation gilt es flexibel zu sein, wenn sich die Stimmung ändert oder wenn die Unterhaltung sich entwickelt; vielleicht ist es notwendig den Ton der Stimme zu ändern oder die Art und Weise, wie wir Dinge tun. Es ist dieses Gewahrsein (das tiefste Gewahrsein der Realität), das es uns erlaubt flexibel zu sein. Gibt es hiermit ein Problem, haben wir Schwierigkeiten im Umgang mit anderen. 

Das sind die fünf Arten des grundlegenden Gewahrseins. Wir alle verfügen über sie und so funktioniert unsere geistige Aktivität. Erkennen wir sie, können wir mit ihnen arbeiten. Wir verstehen, dass sie korrigiert und entwickelt werden können. Das ist hier äußerst wichtig. 

Dualismus  

Jemand hat eine Frage zum Dualismus gestellt, wenn wir mit diesen sich entwickelnden Faktoren arbeiten, sie zum Wachstum anregen und so weiter. Es ist wichtig zu versuchen, dies nicht vom Standpunkt zu tun, als gäbe es ein getrenntes „Ich“, das von diesen fünf Arten des Gewahrseins getrennt ist. Es ist nicht so, als gäbe es einen Beobachter, der genau verfolgt hat, was vor sich geht, und dann den Kontrollierenden, der für die Schalter und Knöpfe am Apparat zuständig ist. So ist das nicht. Erleben wir es auf diese Weise, ist das eine Art Selbstentfremdung, die zu großen Problemen führt. 

In manchen buddhistischen Systemen bezeichnen wir es als Dualismus, Dualität oder ein Gefühl von Dualität. Hier gilt es sich darüber bewusst zu sein, dass geistige Aktivität ständig stattfindet, ohne dass es ein getrenntes „Ich“ gibt, das sie hervorbringt. Sie findet einfach nur statt. Auch wenn wir von einem „Ich“ sprechen und von „meiner geistigen Aktivität“, ist das nur eine Weise, sich darauf zu beziehen. Obgleich es sich so anfühlt, als gäbe es ein solides getrenntes „Ich“, existiert die Situation nicht auf diese Weise. Um wirklich mit diesen fünf Buddha-Familien arbeiten zu können, ist es notwendig, dies im Zusammenhang mit diesem buddhistischen Verständnis darüber zu tun, wie das Selbst existiert; ansonsten kann es eine ausgesprochen künstliche und befremdliche Art der Praxis dieses „Ichs“, des höchsten Kontrollierenden, sein. Ich meine, etwas für „mich“ machen zu müssen, als gäbe es ein „Ich“, das der Kontrollierende ist, und ein „mich“, das wie ein Opfer oder Patient ist, den wir kontrollieren. Das ist ziemlich neurotisch, denn auf der einen Seite in uns befindet sich der Richter, und auf der anderen Seite der Täter. Dann gibt es Schuldgefühle, Paranoia und durch all das wird es recht neurotisch. Wenn wir mit all diesen Systemen arbeiten, ist es essenziell, sich das in Erinnerung zu rufen. 

Natürlich erfordert dies etwas Übung und Verständnis, um damit arbeiten zu können – es handelt sich lediglich um geistige Aktivität – und um in der Lage zu sein, Korrekturen vorzunehmen, ohne es vom Standpunkt eines getrennten „Ichs“ zu sehen, das die Korrekturen vornimmt. Das ist wirklich eine heikle Sache und nicht gerade einfach. Wir sollten uns nichts vormachen und denken, es wäre einfach. Sind wir uns jedoch dieser Gefahr bewusst, können wir darauf achten. Beginnen wir uns wie ein Richter zu benehmen und Paranoia, Schuldgefühle und all diese Dinge zu entwickeln, können wir sagen: „Das ist doch nicht wirklich das, was geschieht. Es beruht auf einem Missverständnis.“ Sich zumindest dieser Gefahr bewusst zu sein ist schon hilfreich, auch wenn wir noch nicht auf die Ebene gelangen können, auf der die Gefahr nicht auftritt. 

Es ist nicht so, dass wir dumm sind, obwohl es sich so anfühlen mag. Von Natur aus fühlt es sich so an, als gäbe es ein getrenntes „Ich“. Das ist es, was das so genannte „Samsara“ so schrecklich macht. Es fühlt sich natürlicherweise so an, als gäbe es ein solides getrenntes „Ich“. Der Grund ist, dass es diese Stimme in unserem Kopf gibt, die sagt: „Oh mein Gott, was soll ich jetzt tun? Vielleicht soll ich einfach meinen Gesichtsausdruck ändern.“ Die Stimme in unserem Kopf gibt uns das Gefühl, als gäbe es da irgendwo ein getrenntes „Ich“. Wer weiß wo es ist – vielleicht im hinteren Teil unseres Kopfes, getrennt von allem beobachtet und kontrolliert es. Aber das ist nur ein Bild wie in einem Walt Disney Comic, und nicht die Realität. 

Sensibilitätstraining  

Wir haben über eines der Systeme der fünf Buddha-Familien in Bezug auf die geistige Aktivität oder den Geist gesprochen. In diesem System der fünf Arten des tiefen Gewahrseins haben wir gesehen, dass wir mit dem spiegelgleichen tiefen Gewahrsein Informationen wie mit einer Kamera aufnehmen. Mit dem gleichsetzenden Gewahrsein fügen wir mehrere Dinge zusammen, sodass wir diese Information verarbeiten und die Muster oder Kategorien erkennen können. Dann sehen wir die Einzigartigkeit der Situation oder Person, sind uns über die konventionelle Realität dessen gewahr, wie die Dinge sind, und verfügen über die Offenheit oder Flexibilität, dass Dinge konventionell im Moment so sein mögen, wie sie sind, sich jedoch ändern können. 

Im Sensibilitätstraining gibt es ein paar Übungen, mit denen man diese fünf erkennen und kultivieren kann, aber bevor wir damit beginnen, möchte ich euch eine Vorstellung davon geben, wie es in unserem täglichen Leben angewendet werden kann. Vielleicht befinden wir uns in einer Beziehung mit jemanden und kommen nach Hause zu unserem Partner. Zunächst ist es notwendig, die Informationen in Bezug darauf aufzunehmen, wie er aussieht und welchen Ausdruck er hat. Ist er traurig oder sieht er müde aus? Oft ignorieren wir das einfach. Dann nehmen wir die Informationen auf, wenn er spricht: den Ton seiner Stimme und die Emotion, die dahintersteckt. All diese Informationen nehmen wir mit dem spiegelgleichen oder kameragleichen Gewahrsein auf. Als nächstes gilt es sie zu verarbeiten und so untersuchen wir, wie sie zu dem Muster des vorangegangenen Verhaltens dieser Person passen. Wir könnten möglicherweise denken, dass sie sich über uns ärgert oder ähnliches. Wir müssen herausfinden, wie das, was wir sehen und hören, in das Verhaltensmuster dieser Person passt. Auf diese Weise funktioniert das gleichsetzende Gewahrsein, indem wir es mit anderen Dingen, die wir über die Person wissen, vergleichen. Wir sehen, in welches Muster es passt, aber denken nicht einfach nur: „oh, sie ist wieder wütend“. Es ist notwendig, die Einzigartigkeit dieser spezifischen Situation zu respektieren und herauszufinden, was diese gewisse Situation so individuell macht. Es handelt sich nicht einfach nur um eine weitere Situation. 

Denkt daran, dass all diese Arten des Gewahrseins hier mit dem Gewahrsein der Realität dessen verbunden sind, um was es sich handelt, um welche Information, welches Muster und was die Einzigartigkeit der Situation ist. Dann verbinden wir das Gewahrseins, sich mit der Person auseinanderzusetzen, damit, wie wir uns mit ihr auseinandersetzen, also wie wir in dieser Situation erwidern, wenn wir die Information, das Muster und die Einzigartigkeit verstehen. Es geht nicht nur um das Gewahrsein des Sich-Auseinandersetzens, sondern mit dem Gewahrsein der konventionellen Realität geht es darum, wie wir uns damit befassen und was zu tun ist. Schließlich haben wir das Gewahrsein der tiefsten Realität, mit dem wir verstehen, dass die anderen im Moment so sein mögen, jedoch nicht in dieser bestimmten Situation wie in Beton feststecken. Es bietet uns die Offenheit flexibel zu sein, neue Informationen im Laufe der Begegnung und der Unterhaltung aufzunehmen, sie anderen Kategorien zuzuordnen, zu erwidern und flexibel in unserer Interaktion zu sein, während wir mit der anderen Person zusammen sind. Das ist wirklich wichtig. 

Ein Freund versucht mir beispielsweise gewisse Dinge zu erklären und mich von einer bestimmten Sache in Bezug auf meine Arbeit zu überzeugen. Er erklärt mir etwas, ich verstehe es und stimme ihm zu, aber dann versucht er mich weitere zehn oder fünfzehn Minuten von etwas zu überzeugen, dem ich bereits zugestimmt habe. Er macht jedoch immer weiter und wiederholt das Ganze. Das ist ein Mangel an Flexibilität, als würde man an einem Punkt in der Begegnung steckenbleiben, und im Grund ist es eine ziemlich langweilige Sache. 

Diese fünf sind maßgebende Elemente oder Faktoren, mit denen wir arbeiten, um eine ausgewogene Sensibilität gegenüber anderen zu entwickeln. Bei einem Buddha wären sie auf der höchsten Stufe vollkommen entwickelt. Ein Buddha verfügt über sie in vollstem Ausmaß. Bemerken wir in unserer Interaktion einen Mangel in einem oder mehreren Bereichen, haben wir die Information nicht wirklich aufgenommen. Kommen wir einfach rein und beginnen, auf die andere Person einzureden, haben wir uns nicht wirklich die Zeit genommen zu erkennen, dass sie vielleicht gerade beschäftigt ist. Oft ist es so, dass wir reinkommen und den Anderen mit all unseren Dingen überschütten, und nicht einmal merken, dass er vielleicht gerade beschäftigt oder genervt ist. Es ist notwendig zu erkennen, an welchem dieser fünf wir versuchen sollten zu arbeiten. Entscheidend ist, dass diese fünf immer da sind. Vielleicht erfüllen sie ihre Funktion nicht so umfassend, aber sie sind immer da und auch ein Wurm hat sie. 

Machen wir eine Übung dazu. Im Sensibilitätstraining gibt es zahlreiche Übungen mit vielen Schritten, aber hier werden wir uns nur einer zuwenden, in der es um diese fünf Arten des tiefen Gewahrseins geht. Wir setzen uns in einem Kreis, in dem wir einander ansehen können. Dann werden wir versuchen, diese fünf Arten des tiefen Gewahrseins, eine nach der anderen, zu erkennen, während wir uns im Kreis gegenseitig betrachten. Manche Menschen im Kreis kennen wir vielleicht, andere nicht, aber das spielt keine Rolle. Zuerst nehmen wir einfach nur die Informationen wie eine Kamera auf. Im Sensibilitätstraining machen wir stets Übungen, die auf den zwei „Beinen“ beruhen. Das eine bezieht sich auf den ruhigen Geist und darauf, nichts was wir beobachten zu kommentieren, weder wenn wir an etwas anderes denken, noch wenn kleine Geschichten oder Filme ablaufen, wir uns Sorgen machen und ähnliches. Wir müssen den Geist zur Ruhe kommen lassen. 

Das andere bezieht sich auf die fürsorgliche Geisteshaltung, mit der wir die andere Person ernst nehmen und uns bewusst darüber sind, dass sie ein menschliches Wesen ist und genau wie wir Gefühle hat. Die Weise, wie wir mit dem anderen umgehen, wie wir mit ihm sprechen und was wir tun, wird seine Gefühle und seine Stimmung beeinflussen, so wie auch das Verhalten des anderen unsere Gefühle beeinflussen wird; auf diese Weise nehmen wir die andere Person, sowie unser Verhalten und unsere Handlungen ernst. Das ist die fürsorgliche Geisteshaltung, denn die Personen, die wir im Kreis ansehen, sind nicht einfach Menschen in einem Fernseher, sondern echte Menschen. Sie alle haben Gefühle wie wir auch. Das ist wichtig, denn sonst wird es zu etwas sehr Kaltem. Obwohl wir nicht die Zeit für so eine umfangreiche Übung haben, sollten wir uns zumindest darüber bewusst sein. Lasst uns versuchen, nicht wie Besucher in einem Zoo zu sein, der sich die Tiere aus der Entfernung ansieht.

Übung: Kameragleiches Gewahrsein  

Zunächst kommen wir zur Ruhe, indem wir uns auf den Atem ausrichten. Wenn wir uns beruhigen, können wir unsere Energie auf jede Übung ausrichten, sei es nun Meditation oder etwas anderes. Wir werden jede Person in dem Kreis betrachten. Kommt es zu Augenkontakt, geschieht es zuweilen, dass Menschen daran hängenbleiben, durch diesen Kontakt wie hypnotisiert sind und vielleicht beginnen, sich zu sehr auf sich selbst zu konzentrieren. Wenn es also zu Augenkontakt kommt, sollten wir nicht weiter darauf eingehen, sondern einfach weitermachen, denn darum geht es hier nicht, sondern vielmehr darum, einfach wie eine Kamera zu sein und die Informationen bezüglich jeder Person aufzunehmen. 

Hier haben wir es meist auch mit dem Gewahrsein der Realität zu tun. Wir sind uns bewusst darüber, dass ein Person müde ist, gestresst aussieht oder ähnliches, aber das müssen wir nicht in Worten ausdrücken. Wenn wir uns in einer echten Situation mit jemandem treffen, müssen wir in der Lage sein, all die Informationen aufzunehmen und zu erkennen, welche Informationen es sind. Aber wir ordnen diese Dinge, wie jemand angezogen ist, wie er sich pflegt, welche Haltung oder welchen Gesichtsausdruck er hat, nicht irgendwelchen Kategorien zu. Wir müssen in der Lage sein, einfach nur die Information aufzunehmen und uns bewusst zu sein, um welche Information es sich handelt, ohne wie ein Radio-Kommentator alles zu kommentieren. Darum geht es, wenn wir von einem ruhigen Geist sprechen. 

Lasst uns nun also üben, wie eine Kamera zu sein. In unserer eigenen Geschwindigkeit lassen wir den Blick im Kreis schweifen. Fühlt euch nicht gezwungen, wirklich jeden anzusehen und seid weder zu langsam, sodass ihr in fünf Minuten nur eine Person anseht, noch zu schnell. Befinden wir uns auf einer hohen Ebene, können wir dies ziemlich schnell tun. Mein Lehrer Serkong Rinpoche saß beispielsweise während einer Belehrung Seiner Heiligkeit des Dalai Lama mit gesenktem Blick neben ihm und schaute nur für ein paar Sekunden zum Publikum, bevor er den Blick wieder nach unten richtete. Später teilte er mir dann mit, dass diese Person geschlafen, jene nicht aufgepasst, einer dies und ein anderer das getan hatte. Er war in der Lage, alles in wenigen Sekunden einfach so wahrzunehmen. Wir betrachten in der Regel Dinge wie ein Kind im Zoo. Mit offenem Mund starren wir etwas eine lange Zeit an, bis wir schließlich verstehen können, was wir da sehen. Dies kann man jedoch beschleunigen und entwickeln. Kommt also für einen Moment zur Ruhe und werdet dann wie eine Kamera. 

[Übung]

Übung: Gleichsetzendes Gewahrsein  

Jetzt werden wir, während wir unseren Blick im Kreis schweifen lassen, immer zwei oder drei Personen zusammen betrachten. Aus dieser Entfernung, die wir haben, können wir ganz leicht zwei oder drei Personen gleichzeitig sehen. Versucht sie zusammen zu betrachten und euch bewusst zu werden, dass alle drei menschliche Wesen sind und genau wie wir Gefühle haben. Sie wollen, genau wie wir, dass man sie mag und nicht hasst. In dieser Beziehung sind sie alle gleich. Fügt sie zusammen, ohne es mit Worten ausdrücken zu müssen. Kommt für einen Moment zur Ruhe und betrachtet nun die Gruppen von Menschen auf respektvolle Weise als ebenbürtig. 

[Übung] 

Dann senken wir den Blick, lassen die Erfahrung einwirken und richten uns auf den Atem aus. 

Übung: Individualisierendes Gewahrsein  

Die Menschen, die wir sehen, sind nicht nur eine Herde von Schafen, die wir nicht auseinanderhalten können; es sind alles Schafe, aber jedes ist individuell. Es ist nicht notwendig, jeden hier beim Namen zu kennen. Im nächsten Teil der Übung werden wir jedoch jede Person als ein Individuum betrachten, das seine eigene Geschichte hat, seine Persönlichkeit, seine Lebensumstände und so weiter. Auf diese Weise haben wir Respekt gegenüber der Person als Individuum, denn wenn wir uns mit jemandem auseinandersetzen ist es nicht gerade hilfreich, einfach nur eine Standard-Methode des Umgangs für alle Schafe zu haben. Vielmehr sollten wir gezielt auf die Situation der Person und ihre Individualität eingehen. Kommen wir zunächst zur Ruhe und lassen dann unseren Blick im Kreis schweifen. Wir betrachten jede Person als Individuum, indem wir das individualisierende Gewahrsein nutzen. 

[Übung]

Übung: Vollbringendes Gewahrsein  

Als nächstes kommen wir zum vollbringenden Gewahrsein: das Gewahrsein, mit dem wir uns mit etwas auseinandersetzen. Hier betrachten wir jede Person mit dem Gewahrsein, uns mit ihr auseinanderzusetzen, also mit der Information, dem Muster, der Eigenschaft, dass sie geliebt und nicht gehasst werden will. Sie ist ein Individuum und mit diesem Gewahrsein gehen wir mit der Person auf eine Weise um, die dem angemessen ist, was wir von den anderen Arten des Gewahrsein wissen. Es ist eine eher subtile Art des Gewahrseins, denn wir sind uns vielleicht nicht bewusst darüber, was eine angemessene Form des Umgangs mit der Person ist, wenn wir sie nicht wirklich gut kennen. Aber auf der Grundlage der Informationen, die wir sammeln konnten, versuchen wir mit ihr auf bestmögliche Weise umzugehen. 

Vielleicht arbeiten wir in einem Geschäft und ein Kunde kommt zu uns. Dann können wir sehen, dass diese Person müde, in Eile oder freundlich ist, und würden uns beruhend darauf auf angebrachte Weise gegenüber der Person verhalten. Es ist ganz offensichtlich, dass wir dazu in der Lage sind. Wir passen unsere Umgangsweise natürlich auch dementsprechend an, ob der Kunde ein Erwachsener, ein kleines Kind oder eine ältere Person ist und würden mit einem achtjährigen Kind nicht wie mit einem Erwachsenen reden. 

Wenn wir uns hier im Kreis umsehen, versuchen wir, dieses Gewahrsein, die Absicht oder den Wunsch zu haben, mit der Person auf angemessene Weise umzugehen. Was wir hier erfahren, ist ein bisschen so, als würde unsere Energie gewissermaßen zu dieser Person hinübergehen und ihr als ein Individuum begegnen, nicht einfach nur als eins von vielen Schafen. Dieses Gewahrsein haben wir hier. Wir mögen nicht genau wissen, wie die Begegnung verlaufen wird, aber es ist wirklich wichtig diesen Schritt zu machen: Energie auszusenden und offen für eine Begegnung und einen Austausch zu sein. Das ist das auseinandersetzende Gewahrsein. Abhängig davon, wie viel wir durch die anderen Arten des Gewahrsein wissen, haben wir eine Vorstellung davon, wie wir mit etwas umgehen. Wir fangen wieder damit an zur Ruhe zu kommen und uns auf den Atem auszurichten. Dann sehen wir uns im Kreis mit dem Gewahrsein um, uns damit auseinanderzusetzen. 

[Übung]

Übung: Gewahrsein der Realität  

Schließlich kommen wir zum Gewahrsein der Realität, mit dem wir uns darüber bewusst sind, dass die Situation mit der anderen Person, sowie unser Umgang mit ihr offen für Veränderung ist. Mit anderen Worten geht es um Flexibilität und Offenheit. Wir sind offen gegenüber dem, was sich in der Begegnung entwickeln wird und werden dementsprechend mit Offenheit und Flexibilität erwidern. 

Denkt daran, dass hier bei allen fünf eine Geisteshaltung der Akzeptanz grundlegend ist. Wir akzeptieren die andere Person so wie sie ist, ohne sie zu verurteilen. Wir erkennen ihre Individualität und sind nicht voreingenommen, indem wir alles mögliche von ihr erwarten. Wir akzeptieren die Weise, wie die Begegnung sich entwickeln wird. Das heißt nicht einfach passiv und völlig tatenlos, sondern urteilsfrei zu sein. „Offen“ heißt, keine fixen Vorstellungen von der Person zu haben, und auch nicht was uns selbst betrifft. Wir sehen uns im Kreis mit dieser Art des Gewahrseins der Offenheit, dieser Art der geistigen Aktivität, um. 

Wir kommen zur Ruhe und sehen uns im Kreis mit diesem Gewahrsein der Offenheit, dem Gewahrsein der Realität, um. Die anderen sind offen; wir sind offen. Sie sind offen gegenüber Veränderung; wir sind offen und flexibel in unserem Austausch. 

[Übung]

Diskussion  

Gibt es etwas, was ihr gelernt oder beobachtet habt und der Gruppe mitteilen möchtet oder habt ihr irgendwelche Fragen dazu?

Als wir mit dieser Art von Übungen begonnen haben, war ich mir nicht sicher, ob es wirklich funktionieren würde. In der zweiten oder dritten Übung wurde mir dann plötzlich klar, dass es sich entwickelte und ganz real wurde. Es ist, als ob man einen Stein auf den anderen setzt und mit einem Mal fühlt es sich echt an: etwas zu erleben und zu fühlen, und ganz anders, als wenn man es nur hört. 

Jede Übung braucht Zeit, um einen Zugang dazu zu bekommen, wenn wir sie das erste Mal machen. Natürlich zögern wir und haben Zweifel. Es braucht eine Weile und das ist ganz normal. 

Sich mit den Menschen auseinanderzusetzen hat manchmal ziemlich gut funktioniert und dann auch wieder gar nicht. Ich habe gemerkt, dass ich mir selbst Druck gemacht habe, wenn es nicht so gut gelaufen ist, und habe mich schlecht deswegen gefühlt. 

Im Grunde ist das ein gutes Zeichen, denn es zeigt uns einen Bereich, an dem wir arbeiten müssen. Bei bestimmten Arten von Menschen haben wir das Gefühl, dass wir uns viel leichter mit ihnen auseinandersetzen können und bei anderen Menschen oder bestimmten Individuen haben wir vielleicht Blockaden. Sie zeigen uns an, wo noch Arbeit notwendig ist. Da wir jedoch in der Lage sind, zu manchen eine Beziehung aufbauen zu können und einen Energiefluss spüren, zeigt uns das, dass es möglich ist, uns mit allen auseinandersetzen zu können, denn der grundlegende Mechanismus ist da. Aus diesem Grund ist es auch ein Faktor der Buddha-Natur. 

Dann wenden wir die fünf Arten des Gewahrseins auf diese bestimmte emotionale Blockade an, und indem wir die Information aufnehmen, versuchen wir das Muster zu erkennen. Welches Muster haben wir hier? Vielleicht können wir viel einfacher mit Frauen als mit Männern umgehen, mit älteren als mit jüngeren Menschen oder mit jenen, die wir hübsch und attraktiv finden als mit jenen, die wir nicht attraktiv finden. Wir versuchen das Muster zu erkennen und daraus unsere Schlüsse zu ziehen. In jeder spezifischen Situation, in der wir uns befinden, handelt es sich dann um einen individuellen Fall. Wir sollten uns nicht in diesem Muster verfangen. Als nächstes wollen wir uns mit diesem Problem auseinandersetzen; wir wollen uns damit befassen. Wie kann ich es bewältigen? Dieser Punkt ist sehr wichtig. Wir wollen uns mit dem Problem auseinandersetzen und etwas dagegen tun. Zu erkennen, dass wir, während wir uns damit befassen, offen dafür sein müssen, uns zu verändern und diese Blockade zu überwinden, darum geht es bei dem Gewahrsein der Offenheit. 

Sind wir uns bewusst, dass wir über diese fünf Arten des Gewahrseins, diese Faktoren der Buddha-Natur, und damit über einen Mechanismus verfügen, der uns hilft, mit allen Problemen oder Blockaden, die wir haben, fertigzuwerden, verleiht uns das große Zuversicht. Natürlich brauchen wir auch andere Faktoren, wie Mitgefühl gegenüber uns selbst. Sie alle gehören zusammen und das ist ein wichtiger Punkt bei der Arbeit mit Buddha-Familien, der Arbeit mit der Buddha-Natur. All die Werkzeuge sind bereits in uns und es geht einfach nur darum sie zu erkennen und zu wissen, wie man sie entwickeln und anwenden kann. Wir waren uns nicht einmal darüber bewusst, dass wir sie haben oder anwenden können, aber wie wir gesehen haben, verfügt sogar ein Wurm über diese fünf. 

Manchmal ist es so, dass es bestimmte Leute gibt, mit denen man nichts zu tun haben will, weil man sie verachtet oder ganz einfach nicht mag. Da gibt es zum Beispiel eine Frau, die in meinem Büro saubermacht und ich möchte ihr einfach nicht begegnen, weil sie so viel redet. Also vermeide ich es, sie zu treffen. Aber immer, wenn ich ins Büro komme, ist diese Frau da, auch wenn sie gar nicht da sein sollte. Ich frage mich, ob es einen Grund dafür gibt, dass ich sie sehe und ob ich etwas aus der Situation lernen muss. 

Da wir das Ganze aus der buddhistischen Perspektive der Wiedergeburt betrachten, ist es nicht so, als gäbe es eine höhere Autorität, die uns Lektionen erteilt und uns diese Frau schickt, um uns herauszufordern. Das ist eine ziemlich paranoide Betrachtungsweise unseres Lebens. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass du dich mit dieser Frau auseinandersetzt und die Weise wie du es tust, ist ihr aus dem Weg zu gehen. Dieser Mechanismus ist da. 

Ist das ein zufriedenstellender Umgang mit dieser Frau? Was ist die Wirkung der Übung, die wir davor gemacht haben? Welchen Einfluss hat es auf die andere Person? Und es geht nicht nur darum, welchen Einfluss es auf die andere Person, sondern welchen Einfluss es auf mich hat. Es macht mich sehr nervös. Möchte ich die Frau weiter so erleben? Denn da es nicht in unserer Macht liegt, sie zu feuern, werden wir uns weiter mit ihr befassen müssen. Wir mögen uns vielleicht nicht auf der Ebene befinden, eine große Freundschaft mit dieser Putzfrau zu entwickeln, allerdings können wir kreativ und flexibel genug sein, mit ihr auf andere Weise umzugehen, sodass wir uns zumindest nicht wegen ihr nerven. Wir müssen urteilsfrei akzeptieren, dass diese Frau recht viel redet und nun einmal so ist. 

Eine Weise mit Menschen umzugehen besteht darin, Grenzen zu setzen, ohne sich dabei angespannt, zornig oder schuldig zu fühlen. Das ist nicht nur wichtig in Bezug auf die Putzfrau, sondern in Bezug auf so viele Menschen in unserem Leben. Es ist eine Weise des Umgangs, die sehr nützlich für die andere Person sein kann, und sie ist zweifellos nützlich für uns. Wir setzen Grenzen, aber bleiben flexibel. Es ist notwendig, entsprechend der Situation flexibel zu sein, aber wir müssen ganz entspannt sagen können: „Entschuldigung, aber ich muss jetzt mit meiner Arbeit weitermachen“, ohne deswegen nervös zu sein oder die Frau zurückzuweisen. Statt zu sagen: „Halten Sie endlich den Mund und lassen Sie mich in Ruhe!“, kann man sich einfach entschuldigen, weil man mit der Arbeit weitermachen muss. 

Unterschiede zwischen den Systemen des Gelugpa und jenen, die nicht dazu gehören  

Dies ist ein System der fünf Arten des tiefen Gewahrseins, das wir im Anuttarayoga-Tantra (der höchsten Tantra-Klasse) finden, wie es im Gelug-System erklärt wird. Werfen wir nun einen kurzen Blick darauf, wie es in der höchsten Tantra-Klasse aus Sichtweise jener Systeme erklärt wird, die nicht zu den Gelugpa-Systemen gehören, um auf die Variationen hinzuweisen. Wir werden keine große Übung dazu machen, sondern wollen einfach nur ein kleines Gefühl davon bekommen, was dort anders ist. 

  • An erster Stelle steht hier nicht das spiegelgleiche Gewahrsein oder die Kamera, sondern das Gewahrsein der Realität. Beim Gewahrsein der Realität geht es sehr viel auch darum, was davor kam, aber im Gelug-System wurde es als spiegelgleiches Gewahrsein bezeichnet. Hier, in dem anderen System, nehmen wir die Information auf und haben auch das konventionelle Gewahrsein der Realität, wie zuvor. Wir nehmen die Information auf und sind uns bewusst, dass etwas dieses und nicht jenes ist, also ein Mann und keine Frau, eine ältere und keine jüngere Person und so weiter. 
  • In ähnlicher Weise verfügen wir über das gleichsetzende Gewahrsein – das Muster, das Zusammenfügen – und über das individualisierende und auseinandersetzende Gewahrsein; das bleibt also gleich. 
  • Am Ende haben wir schließlich das spiegelgleiche Gewahrsein, bei dem es dann darum geht sich wie ein Spiegel zu öffnen, und den größeren Kontext von allem aufzunehmen, also den Kontext einer ganzen Beziehung mit dieser Person, den Kontext unseres gesamten Lebens, den Kontext von allem, was das Leben der anderen betrifft, sowie die Dinge, die sie tun. Wir mögen nicht alle Details kennen, aber das spielt keine Rolle. Der entscheidende Punkt ist nur, gegenüber dieser Person in einem größeren Kontext offen zu sein. Ist hier die Rede von Offenheit, geht es um diese riesige Weite, in der wir etwas im Rahmen von allem sehen. In Bezug auf den Wurm wäre das etwas, was nicht so leicht zu identifizieren ist, da es mehr um etwas geht, was wir auf dem Pfad entwickeln würden. 

Das ist also eine andere Weise der Darstellung dieser Fünf, die ebenfalls sehr hilfreich sein kann. In unseren Beziehungen zu anderen ist diese letzte Form etwas unterschiedlich, da es um eine andere Art der Offenheit und um diesen gesamten Kontext geht. In Bezug auf unsere Beziehungen zu jemandem ist es wirklich wichtig, sie im Rahmen unseres gesamten Lebens und all der anderen Beziehungen zu betrachten, die wir haben, denn ansonsten geben wir ihr zu viel oder zu wenig Bedeutung und sie steht dann nicht mehr im Einklang mit anderen Dingen. Das kann sich auf diese offene und weite Sichtweise in einer Beziehung zu der Person beziehen, indem wir sie im Kontext unserer Beziehungen zu allen anderen in unserem Leben betrachten. 

Es ist wirklich interessant zu sehen, dass uns, wenn wir von jemandem geliebt werden wollen, alle anderen Menschen egal sind, die uns vielleicht auch lieben; es geht uns nur um diese eine Person und alle anderen spielen keine Rolle. Das ist ein recht interessantes Phänomen. Haben wir eine Auseinandersetzung oder eine Meinungsverschiedenheit mit jemandem, zu dem wir eine Beziehung haben, ist es wirklich wichtig, offen zu sein und dieses Ereignis im Kontext der gesamten Beziehung zu sehen, sowie es nicht überzubewerten und dann die gesamte Beziehung mit dieser einen kleinen Sache zu identifizieren. Betrachten wir das gesamte Bild, ist dies nur ein bestimmtes Ereignis, nicht mehr und nicht weniger. 

Versuchen wir darüber nachzudenken, wie dies bei einem Wurm aussehen würde, ist es notwendig, es sich mit dem Bild des Spiegels vorzustellen, denn in diesem System gilt es als das spiegelgleiche Gewahrsein. Denkt einmal darüber nach. Der Spiegel nimmt den gesamten visuellen Sinnesbereich, die ganze Sache, auf. Wir mögen nur auf einen kleinen Teil achten, den wir sehen, aber im Grunde sehen wir den gesamten visuellen Bereich, nicht wahr? Um diese Offenheit geht es, den gesamten Kontext zu sehen. 

Hat der Wurm ein Verständnis von dem Konzept eines Spiegels? 

Natürlich nicht, aber der Wurm sieht einen gesamten visuellen Bereich. Obwohl er sich vielleicht nur auf diese farbige Form konzentriert, also die Nahrung vor ihm, nimmt der Wurm tatsächlich den gesamten visuellen Sinnesbereich wahr. Ich nehme mal an, Würmer haben Augen, aber ich bin mir nicht sicher und dies ist nur eine Analogie. Wir wissen, dass eine Fliege Augen hat und den gesamten Sinnesbereich, den ganzen Kontext, sieht. Wir haben also die Fähigkeit uns zu öffnen und den gesamten Kontext zu sehen. Es geht ganz einfach darum, die Sichtweite auf den größeren Zusammenhang auszuweiten. Auf diese Weise kann man nicht sagen, ein System wäre besser als ein anderes. Es verleiht uns nur etwas mehr, woran wir auch arbeiten können. 

Wir werden morgen mit einem anderen System des tiefen Gewahrseins weitermachen, das wir in dem System des yeshe namshe finden. Das sind verschiedene Arten des Gewahrseins, mit denen sich Chögyam Trungpa Rinpoche in diesem Maitri Raum Gewahrsein beschäftigt. Dabei handelt es sich um eine weitere Sichtweise der fünf Arten der geistigen Aktivität. 

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