Übungen in den 5 Buddha-Familien: Gelug & Karma Kagyu

Die andauernden und die sich entwickelnden Buddhafamilieneigenschaften

Die Buddhafamilien – genauer gesagt, die Buddhafamilieneigenschaften – verweisen auf Aspekte der Buddha-Natur, die wir alle, sogar die Würmer, besitzen. Im Allgemeinen sind die Faktoren der Buddha-Natur die Bedingung und die Erklärung dafür, dass jeder ein Buddha werden kann. Genauer gesagt sind es die Faktoren (die mit jedem individuellen, befleckten geistigen Kontinuum verbunden sind), die sich entweder in die verschiedenen Aspekte eines Buddhas verwandeln oder für deren Entstehung verantwortlich sind. Sie umschließen Eigenschaften, die andauernd sind, d.h. die man unserem Kontinuum immer hat zuschreiben können, ebenso wie Eigenschaften, die sich entwickeln und wachsen können. Beide Eigenschaftstypen werden in zahlreichen Darstellungen erläutert.

  • Bei andauernden Eigenschaften kann es sich entweder um Phänomene handeln, die sich nie verändern (etwa um die konventionelle und die tiefste Natur des Geists) oder aber um Phänomene, die sich ihrer Natur nach nie verändern (wie etwa, dass man über Körper, Rede und Geist verfügt).

  • Sich entwickelnde Eigenschaften können Faktoren sein, die schon immer vorhanden waren, die aber zum Wachsen angeregt werden können, da sie in der Form von Potentialen vorliegen. Ein Beispiel hierfür sind die guten Qualitäten, etwa das Mitgefühl. Sie können ebenfalls Faktoren sein, die neu erlangt werden, wie etwa das Bodhichitta oder ein korrektes Verständnis der Leerheit. Bei letzteren Faktoren gibt es einen ersten Augenblick, in dem sie jemand erreicht und sie können die Eigenschaften, die immer da waren, stimulieren oder verstärken.

Folglich beinhaltet das Arbeiten mit Buddhafamilieneigenschaften sowohl, dass man sich beruhigt, um die Eigenschaften zu erkennen, die immer da gewesen sind, als auch, dass man sie zum Wachstum anregt. Der Erkenntnisprozess, durch den man die Eigenschaften wahrnimmt, kann sowohl das bloße Beruhigen als auch das Beruhigen der Verzerrungen der Eigenschaften beinhalten, wenn diese mit Verwirrung vermischt sind. Sowohl die Faktoren der Buddha-Natur als auch ihre Verzerrungen formen unsere Wahrnehmung der Welt.

Ein fünffaches Schema der Buddhafamilieneigenschaften

Das Kriya-Tantra und das Charya-Tantra haben ein dreifaches Schema von Buddhafamilieneigenschaften, während das Yoga-Tantra ein vierfaches besitzt. Die meisten Systeme von Buddha-Formen im Anuttarayoga, der höchsten Tantraklasse, präsentieren eine fünffache Struktur, obwohl das Kalachakra und das Lamdre-System des Hevajra in der Sakyaschule ein sechsfaches Schema haben. Guhyasamaja spricht von einer, fünf oder hundert Buddhafamilieneigenschaften. Hier wollen wir uns auf die fünffache Gliederung konzentrieren.

In dieses Schema passen mehrere Gruppen von fünf Eigenschaften. Jede der fünf Gruppen wird als eine „Familie“ oder eine „Kaste“ von Eigenschaften bezeichnet. Jede Familie wird von einer hauptsächlichen Buddha-Form angeführt und von einer Insigne symbolisiert:

  1. Die Tathagata- oder Buddhafamilie wird von einem Rad symbolisiert und hat die Hauptbuddhaform Vairochana.
  2. Die Juwelen-Familie wird von einem Juwel symbolisiert und hat die Hauptbuddhaform Ratnasambhava.
  3. Die Lotus-Familie wird von einem Lotus symbolisiert und hat die Hauptbuddhaformen Amitabha und Avalokiteshvara.
  4. Die Karma-Familie wird von einem Schwert symbolisiert und hat die Hauptbuddhaformen Amoghasiddhi und Tara.
  5. Die Vajra-Familie wird von einem Vajra symbolisiert und hat die Hauptbuddhaform Akshobhya.

Die reine geistige Aktivität eines Buddhas lässt eine reine Erscheinung des Universums in Form eines Mandalas dieser fünf Familien entstehen. Sie lässt ebenfalls mit einem allwissenden Gewahrsein, das die Wechselbeziehung von allem erkennt, die Wahrnehmung der fünf Familien entstehen. Unsere unreine geistige Aktivität, die beschränkt und mit Verwirrung vermischt ist, lässt unsere gewöhnliche Erfahrung mit einer unreinen Erscheinung der fünf Aggregatsfaktoren entstehen. Sie lässt ebenfalls ein beschränktes Gewahrsein dieser zusammengesetzten Faktoren entstehen, die jeden Augenblick unseres Lebens enthalten.

Die fünf Aggregatsfaktoren sind:

  1. die Formen physikalischer Phänomene – sehbare Formen, Töne, und so weiter, ebenso wie unser Körper,
  2. das Empfinden einer Ebene des Glücks oder des Unglücks,

  3. das Unterscheiden,

  4. die „anderen beeinflussenden Variablen“, etwa der Drang, etwas zu tun, zu sagen oder zu denken,

  5. das Bewusstsein, das die Kategorie erkennt, der die Dinge angehören, wie etwa, dass es sich um sehbare Formen, Töne oder Gedanken handelt.

Auf alle Aspekte eines Buddhas bezogen

Allgemeine Darstellung

Wir alle besitzen zugleich:

  1. einen Körper – Buddhafamilie,
  2. gute Qualitäten – Juwelen-Familie,
  3. Rede (Kommunikation) – Lotus-Familie,
  4. einen Einfluss auf die anderen und auf uns selbst – Karma-Familie,
  5. einen Geist – Vajra-Familie.

Beispielsweise sind wir uns mit einem Geist oder geistiger Aktivität der Anderen bewusst eine Erscheinung entsteht und wird wahrgenommen, ohne dass es ein separat existierendes festes „Ich“ gibt, dass dies geschehen lässt, es kontrolliert und beobachtet. Unsere geistige Aktivität hat gute Qualitäten, wie etwas ein grundlegendes Glücklichsein, die Fähigkeit, warmherzig zu sein, zu verstehen und so weiter. Diese positiven Eigenschaften werden in spontaner Weise in Kommunikation und Handlungen umgesetzt, mit denen man auf andere reagiert, und sie ihrerseits beeinflusst. Obwohl Angst, Gefühle der Inadäquatheit, übermäßiges Beschäftigstein und so weiter das Funktionieren aller fünf Eigenschaften blockieren oder beschränken können, sind die Fähigkeiten vorhanden. Auch wenn wir nichts sagen, haben wir die Fähigkeit, uns verbal auszudrücken.

Übung

Teilen Sie sich für die Übung in Dreiergruppen auf. Eine Person fungiert als Sprecher, eine Person als Zuhörer und eine Person als Zeuge. Der Sprecher sagt zum Zuhörer „Guten Morgen, wie geht es dir?“ Der Sprecher kann diese Sätze weiter ausführen. Jeder berichtet dann, wie er oder sie das Geschehene aus der eigenen Perspektive wahrgenommen hat: die geistige Aktivität, die dahinterstehenden Qualitäten, die verbale Kommunikation, die Körpersprache und den Einfluss, den dies gehabt hat.

Unterschiedliche Systeme

Jeder der obigen fünf Aspekte kann in derselben Weise fünffach unterteilt werden. Es gibt zwei Hauptdarstellungen von ihnen, von denen jede jeweils zwei Varianten hat:

  1. Das allgemeine Anuttarayoga – aus der Sicht der Gelug-Schule und der Nicht-Gelug-Schulen
  2. Das Mahamudra-System der Karma-Kagyü-Schule des spezifischen und tiefen Gewahrseins (tib. rnam-shes ye-shes) in den Darstellungen des Dritten Karmapas und des Ersten Jamgön Kongtrül Rinpoches sowie in der Darstellung, die Chögyam Trungpa Rinpoche in seinem Maitri-Raumgewahrseins-Programm entwickelt hat.

Wir wollen hauptsächlich die allgemeine Darstellung des Anuttarayoga-Systems der Gelug-Schule und das Mahamudra-System der Karma-Kagyü-Schule nach Trungpas Darstellung betrachten, da diese im Westen derzeitig am besten bekannt sind.

In den Begriffen des Geistes eines Buddhas

Allgemeines Anuttarayoga

Nach Aussage der Gelug-Darstellung hat jeder von uns in jedem Augenblick der Erfahrung gleichzeitig:

  1. das spiegelgleiche Gewahrsein, das lediglich alle Informationen des Objekts aufnimmt – Buddhafamilie,
  2. das gleichsetzende Gewahrsein, das erkennt, dass die Objekte in gleicher Weise in ein Muster oder in ein Allgemeines passen – Juwelen-Familie,
  3. das individualisierende Gewahrsein, das ein Objekt als ein spezifisches Individuum erkennt – Lotus-Familie,
  4. das vollbringende Gewahrsein, das sich mit einem Objekt in Beziehung setzt oder in Bezug bzw. Antwort auf das Objekt eine Handlung unternimmt – Karma-Familie,
  5. das Gewahrsein der Realität (Skt. dhamadhatu), das a) Objekte als „Dieses“ oder „Jenes“ erkennt, b) das Muster, in das sie passen, als „dieses“ oder „jenes“ Muster erkennt c) das erkennt, dass Objekte „diese“ oder „jene“ individuelle Existenz haben und d) das sich mit dem Objekte in „dieser“ oder „jener“ Weise in Beziehung setzt. Das bisher Gesagte steht in den Begriffen der konventionellen bzw. der oberflächlichen Wahrheit. In den Begriffen der tiefsten Wahrheit gesprochen ist dies das Gewahrsein dessen, dass die Objekte nicht in feste Kategorien passen, sondern vielmehr für Veränderung und geistiges Etikettieren offen sind – Vajra-Familie.

Wenn sie mit der Verwirrung bezüglich der tatsächlich Existenzweise unserer Selbst und aller Dinge vermischt sind, verzerren sich diese fünf Typen von tiefem Gewahrsein zu den fünf störenden Emotionen und Geisteshaltungen:

  1. zur Naivität, mit der wir nicht alle Informationen aufnehmen oder nicht alle Ursachen und Wirkungen von etwas beachten,
  2. zur Arroganz, mit der wir andere und uns selbst lediglich im Licht einer Qualität betrachten und uns selbst dann für überlegen halten; ferner zum Geiz, aufgrund dessen wir unsere guten Eigenschaften oder unseren Besitz nicht mit anderen teilen wollen,
  3. zum sehnsüchtigem Verlangen und zur Anhaftung, mit denen wir eine Person oder einen Gegenstand herausgreifen, als besonders betrachten und dann, wenn wir diese nicht besitzen, das Gefühl haben, wir müssten sie besitzen bzw. wenn wir sie besitzen, sie nicht loslassen wollen,
  4. zur Eifersucht, mit der wir sehen, wie jemand etwas verwirklicht, und eifersüchtig werden, statt zu versuchen, es selbst zu verwirklichen,
  5. zur Wut, mit der wir in starker Weise etwas als „Dieses“ und nicht als „Jenes“ identifizieren und es dann stark ablehnen, da es nicht „Jenes“ ist.

In der Variante der Nicht-Gelug-Schulen wird das Gewahrsein der Realität, durch das man allgemein verständliche Objekte als „Dieses“ oder „Jenes“ erkennt, der Buddhafamilie zugeordnet. Das spiegelgleiche Gewahrsein dagegen, mit dem man lediglich in einem allgemeinen Kontext alle Informationen in Bezug auf das Objekt wahrnimmt, wird der Vajra-Familie zugeordnet. Wenn es mit der Verwirrung vermischt ist, die eine dualistische Erscheinung eines solide existierenden „Ich“ und eines solide existierenden „Du“ entstehen lässt, verzerrt sich das Gewahrsein der Realität zur Naivität über die Natur und die Wirkung eines Objekts. Wenn wir nicht verstehen, wie etwas in den weiteren Zusammenhang der Dinge passt und wir es deshalb ablehnen, wird spiegelgleiches Gewahrsein zur Wut verzerrt.

In beiden Varianten ist also die Naivität der neurotische Aspekt der Buddhafamilie und die Wut der Vajra-Familie, egal ob es sich beim tiefen Gewahrsein, dass mit der jeweiligen Familie assoziiert wird, um das spiegelgleiche Gewahrsein oder um das der Realität handelt.

Karma-Kagyü-Mahamudra

Nach Trungpas Maitri-Raum-Gewahrseins-Program haben wir alle in jedem Augenblick der Erfahrung zugleich:

  1. das Gewahrsein der Realität, mit dem wir, wie mit dem tiefen Gewahrsein (tib. ye-shes), offen und allumfassend sind und in einer entspannten Weise alles so aufnehmen, wie es ist – Buddhafamilie,
  2. das spiegelgleiche Gewahrsein, mit dem wir, wie mit dem allgemeinen Gewahrsein (tib. yid), die allgemeinen Eigenschaften des gesamten Sinnesspektrum, das wir wahrnehmen, hervorheben, so dass wir einen Überblick gewinnen: wir sehen, wie alles zusammenpasst und nehmen im Sinnesfeldes eine Ordnung war – Vajra-Familie,
  3. das gleichsetzende Gewahrsein, mit dem wir dem gesamten Feld unserer Wahrnehmung in gleicher Weise Beachtung schenken und mit dem wir alles, was sich in unserem Wahrnehmungsfeld befindet, in gleicher Weise akzeptieren – Juwelen-Familie,
  4. das individualisierende Gewahrsein, mit dem wir, wie mit dem spezifischen Gewahrsein (tib. rnam-shes), die Details jedes einzelnen Objekts, das wir wahrnehmen, erkennen – Lotus-Familie,
  5. das vollbringende Gewahrsein, mit dem wir uns mit dem, was wir spezifisch wahrnehmen, in Verbindung setzten und darauf reagieren – Karma-Familie.

Wenn sie mit Verwirrung vermischt sind werden die fünf Formen des tiefen Gewahrseins neurotisch und verzerren sich in die fünf störenden Emotionen und Geisteshaltungen in:

  1. Naivität, in dem Sinne, dass man unordentlich ist und sich nicht darum kümmert ob die Dinge „Dieses“ oder „Jenes“ sind, und man benutzt alles als irgendwas,
  2. Wut, in dem Sinne, dass wir in Bezug auf Regeln und Ordnung entweder übermäßig präzise oder überempfindlich sind (etwa bei uns Zuhause, oder im gesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Rahmen); wir werden wütend, wenn die Dinge nicht in unsere Vorurteile der Ordnung und in unsere Vorstellung, wie die Dinge sein sollten, hineinpassen,
  3. Arroganz, mit der man nicht alles und jeden in gleicher Weise akzeptiert und daher denkt, man sei besser als die anderen, oder dass alle anderen besser als man selbst sind. Außerdem der Geiz, mit dem man nicht akzeptiert, dass jeder bedürftig ist und aufgrund dessen man nicht teilt, was man hat,
  4. Anhaftung und Leidenschaft, mit denen wir die Individualität der Dinge übertreiben, aufgrund dessen wir ihnen gegenüber Anhaftung und Leidenschaft entwickeln; wir werden in unseren Emotionen überdramatisch,
  5. Eifersucht, mit der man ein starkes Konkurrenzdenken entwickelt und in fanatischer Weise arbeitet, um die anderen und sich selbst zu übertrumpfen.

In Kongtrüls Variante wird das spiegelgleiche Gewahrsein, mit dem man alle Informationen aufnimmt, der Buddhafamilie zugeordnet, während das Gewahrsein der Realität, mit dem man das Allgemeinbild dessen unterscheidet, was die Dinge sind, der Vajra-Familie zugehört. Spiegelgleiches Gewahrsein verzerrt sich zur Naivität, während das Gewahrsein der Realität sich zur Wut verzerrt.

Wie bei den beiden Varianten des allgemeinen Anuttarayoga-Tantra-Systems ist der neurotische Aspekt der Buddhafamilie die Naivität und die der Vajra-Familie die Wut, egal, ob es sich beim tiefen Gewahrsein, das mit der jeweiligen Familie assoziiert wird, um das spiegelgleiche Gewahrsein oder um das Gewahrsein der Realität handelt.

In den Begriffen des erleuchtenden Einflusses

Allgemeines Anuttarayoga

Nach der Gelug-Darstellung gibt es fünf grundsätzliche Weisen, in denen wir handeln und andere beeinflussen können:

  1. befriedende Handlungen, die andere beruhigen, wie das Symbol eines vollkommen ruhigen Buddhas. Unsere eigene Ruhe wirkt sich auf die anderen aus. So hören sie auf, sich in Hektik und Fantasien zu verlieren. Sie kommen mit den Füssen auf den Boden und verankern sich in der praktischen Realität. Dadurch können sie die grundlegenden Informationen einer Situation spiegeln – Buddhafamilie und spiegelgleiches Gewahrsein.
  2. stimulierende Handlungen, die die guten Qualitäten der anderen zum Wachsen anregen. Wie es vom Juwelen-Symbol symbolisiert wird, ist es eine königliche, großmütige, großzügige Art des Handelns, die das Glück der anderen zum Wachsen bringt – Juwelen-Familie und gleichsetzendes Gewahrsein.
  3. alles in Ordnung und unter Kontrolle zu bringen. Dies ist eine Form der Aktivität, mit der wir in einer Weise handeln und sprechen, die charismatisch, freundlich und respektvoll ist. Dadurch werden die anderen vollkommen bezaubert, so dass sie das tun, was wir möchten, dass sie tun. Wie es vom Lotus-Symbol symbolisiert wird, handelt es sich um eine wunderschöne Art des Handelns. Man ist so wunderschön organisiert, hat alles so gut unter Kontrolle und lässt alles so harmonisch funktionieren, dass die anderen hierdurch dazu inspiriert werden in einer ähnlichen Weise wohlorganisiert zu sein – Lotus-Familie und individualisierendes Gewahrsein.
  4. energische Handlungen, die äußerst kraftvoll und stark sind. Sie bewegen die anderen dazu, ihre Faulheit und Inneffizienz abzulegen und die Dinge nicht in einer unrichtigen Weise zu tun. Diese Art des Handelns bewegt die anderen dagegen dazu, viel zu vollbringen. Wie das Symbol eines Schwertes oder eines starken, energischen Militärkommandeurs bringt diese Form des Handelns die anderen dazu, ihre negativen Aktivitäten abzuschneiden – Karma-Familie und vollbringendes Gewahrsein.
  5. mannigfaltige Handlungen, welche die Intelligenz benutzen, um zu unterscheiden, was die Dinge sind und was nützlich und hilfreich ist, und so die Flexibilität haben, um mit jeder Situation angemessen umzugehen. Ein solches Verhalten beeinflusst die anderen dazu, ebenfalls offen und flexibel zu sein. Wie das Symbol eines Vajra-Blitzes trifft es schnelle und präzise Entscheidungen, um alles zu regeln – Vajra-Familie und Gewahrsein der Realität.

Folgende Konsequenzen ergeben sich, wenn diese fünf grundlegenden Verhaltensweisen sich mit Verwirrung, Greifen des Geistes nach einem soliden „Ich“, vermischen:

  1. Statt die anderen zu beruhigen werden wir vollkommen passiv, unsensibel und tun nichts, oder wir langweilen die anderen und bringen sie zum Einschlafen. Dies ist mit der Schwere, wie der des Körpers, und mit der Naivität, verbunden.
  2. Statt die anderen zu stimulieren, indem wir großherzig sind, legen wir ein arrogantes, egoistisches Verhalten an den Tag, mit dem wir all unsere guten Qualitäten für uns selbst behalten. Wir machen die anderen runter und deprimieren sie, was dazu führt, dass ihre Qualitäten abnehmen, da ihnen die Selbstachtung und das Selbstbewusstsein abhanden kommen.
  3. Statt die anderen zu bezaubern, damit sie sich unserer Leitung unterstellen, die darauf abzielt, sie wohlorganisiert werden zu lassen, verführen wir sie mit der Absicht, sie unter die Kontrolle unserer Egozentrik zu bringen. Daher ist dieses Verhalten mit dem sehnsüchtiges Verlangen nach Macht, Aufmerksamkeit, Kontrolle und so weiter verbunden. Wir werden zu „Kontrollfanatikern“. Der Versuch, die anderen zu verführen kann bei ihnen die gegenteilige Reaktion hervorrufen, nämlich die der Rebellion, wodurch alles außer Kontrolle gerät. Wenn wir uns außerdem aufgrund von Begierde verlieben, geraten wir selbst ebenfalls außer Kontrolle. Wenn wir jemand anderes dazu bringen, sich in uns zu verlieben, verursachen wir, dass er oder sie die Kontrolle verliert.
  4. Statt die anderen in einer kraftvollen Weise von ihrem negativem Verhalten abzubringen, werden wir übermäßig ehrgeizig. Da wir eifersüchtig oder neidisch auf das sind, was die anderen verwirklicht haben, drängen wir uns selbst oder andere unter uns dazu, mehr und mehr zu leisten, wie bei einem extremen Wettbewerb in der Geschäftswelt oder im Sport.
  5. Statt unsere Intelligenz zu benutzen, um die Situation zu reflektieren, Unterscheidungen zu treffen und flexibel zu sein, werden wir steif und fixiert und bringen die anderen dazu, ebenfalls unflexibel zu werden. Wir fixieren die Dinge in solide Kategorien des „Diesen“ und „Jenen“ und urteilen über sie.

In der Nicht-Gelug-Variante ist das Gewahrsein der Realität mit der befriedenden Aktivität der Buddhafamilie verbunden. Wir beruhigen die anderen, damit sie geerdet und praktisch werden und die Dinge so erkennen, wie sie sind: als „Dieses“ oder „Jenes“. In der Vajra-Familie verbindet sich das spiegelgleiche Gewahrsein mit der mannigfaltigen Aktivität. Indem wir alle Informationen, die in irgendeiner Situation gegeben sind, wahrnehmen, gehen wir über die strengen Kategorien von „Diesem“ oder „Jenem“ hinaus, nach denen wir die Dinge sonst unterscheiden. Wenn wir nicht bewertend sind, wie ein Spiegel, erlangen wir die Flexibilität, jede Situation in angemessener Weise zu meistern. Ein solches Verhalten beeinflusst auch die anderen dazu, offen und flexibel zu sein.

Wenn andererseits die befriedende Aktivität mit Verwirrung vermischt ist, kann sie derart passiv werden, dass wir überhaupt keine konventionelle Unterscheidung mehr treffen. Mit einer „Laissez-faire”-Haltung nehmen wir die Dinge so leicht, dass dies auch die anderen dazu beeinflusst, schlampig zu werden. Die Einstellung „Alles ist O.K., Nichts ist wichtig“ ist daher mit Naivität verbunden. Wenn sich die mannigfaltige Aktivität mit der Verwirrung vermischt, wird sie zu widersprüchlichem Verhalten. Unser Verhalten basiert dann nicht mehr auf der Reflektion von Informationen; stattdessen wird es scheinbar willkürlich und irrational. Dies verwirrt und stört die anderen, da sie keine Folgerichtigkeit in unserem Benehmen erkennen können.

Karma-Kagyü-Mahamudra

Nach der Darstellung von Trungpas Maitri-Raumgewahrsein sind die fünf Arten des Handelns:

  1. eine erste Form befriedender Aktivität, mit der man die andere durch seine bloße Präsenz beruhigt, wie eine Mutter – Buddhafamilie and Gewahrsein der Realität,
  2. eine zweite Form befriedender Aktivität, mit der man die anderen beruhigt, indem man eine Situation objektiv und urteilsfrei reflektiert, so dass die anderen die objektive Ordnung erkennen können, die sie aufweist – Vajra-Familie und spiegelgleiches Gewahrsein,
  3. die bereichernde Aktivität, die alle Aspekte der anderen gleichermaßen beachtet, und die anderen zum Wachstum anregt, indem es sie dazu bringt, ihre eigenen guten Qualitäten anzuerkennen – Juwelen-Familie und gleichsetzendes Gewahrsein,
  4. die magnetisierende Aktivität, die auf unseren individuellen, persönlichen Erfahrung und auf unseren tief verspürten Gefühlen und Emotionen basiert. Hierdurch berührt sie die anderen auf einer persönlichen, emotionalen „Bauchebene“. Wir bewegen die anderen durch unsere persönliche Erfahrung, so dass sie in die Reichweite unseres positiven Einflusses kommen – Lotus-Familie und individualisierendes Gewahrsein.
  5. die zerstörende Aktivität, die sehr kraftvoll ist – jedoch nur wenn notwendig – und hierdurch andere oder uns selbst dazu bringt, uns von dem, was destruktiv oder wirkungslos, ist abzutrennen und es zu beenden – Karma-Familie und vollbringendes Gewahrsein.

Sind sie vermischt mit der Verwirrung des dualistischen Denkens, in dem Sinne, dass man zwischen einem solide existierenden „Ich“ und einem solide existierenden „Du“ unterscheidet, verwandeln sich die fünf in die fünf Typen neurotischen Verhaltens:

  1. eine übermäßig bequeme Art der Aktivität, mit der wir faul, selbstgefällig und nachlässig werden und uns nicht um unsere Probleme kümmern,
  2. ein übermäßig ordentliches Verhalten, mit dem wir dermaßen viele Regeln aufstellen, dass wir und die anderen uns nicht mehr bewegen können,
  3. ein übermäßig schützendes Verhalten, wie das einer erstickenden Mutter, mit dem wir den anderen zuviel geben und hierdurch ihr Wachstum hemmen. Außerdem das Verhalten, mit dem wir den anderen in dem Sinne zuviel geben, dass wir ihnen unsere guten Qualitäten zeigen und sie hierdurch einschüchtern.
  4. ein verlockendes Verhalten, mit dem wir die anderen in Versuchung bringen, sie reizen, oder mit ihnen flirten, und dabei mit ihren Emotionen spielen,
  5. ein fanatisches Verhalten, mit dem wir wie ein „Workoholiker“ immer beschäftigt sind und die anderen dazu drängen, sich in ähnlicher Weise zu verhalten. Ferner, das Verhalten eines Kontrollfanatikers, mit dem wir den Eindruck haben, wir müssten alles selber machen und jeden kontrollieren, und schließlich das destruktive Verhalten.

Auf die Rede bezogen

Allgemeines Anuttarayoga

Nach der Darstellung der Gelug sind die fünf Arten des Sprechens:

  1. in einer tröstenden, beruhigenden Weise sprechen – Buddhafamilie,
  2. in einer anregenden Weise sprechen, mit einem reichen Wortschatz und einem königlichen Stil – Juwelen-Familie,
  3. in einer bezaubernden Weise sprechen, wohlorganisiert, doch mit freundlichem Humor gewürzt – Lotus Familie,
  4. in einer starken, kraftvollen Weise sprechen – Karma-Familie,
  5. in einer flexiblen und genauen Weise sprechen, in vielen verschiedenen Sprachen und Stilen, die verschiedenen Zuhörerschaften angepasst sind – Vajra Familie.

Wenn sie mit der Verwirrung vermischt oder begrenzt sind, verwandeln sich diese Stile in:

  1. Sprechen in einem langweiligen Stil,
  2. Sprechen in einem arroganten, selbstdarstellerischen Stil, der so gehoben und komplex ist, dass die anderen sich dumm fühlen. Ferner, Sprechen in einer überknappen Weise, ohne die notwendigen Informationen zu geben, so dass die anderen uns weder folgen noch verstehen können und sich daher verloren oder dumm fühlen,
  3. Sprechen in einer unorganisierten, rohen Weise, unter Verwendung von zahlreichen Schimpfwörtern, Slang und deplazierten Bemerkungen, oder in einer flirtenden Manier,
  4. Sprechen in einer zu scharfen, schneidenden Manier, mit der wir sarkastisch oder übermäßig kritisch gegenüber den anderen sind, weil wir eifersüchtig sind und den Erfolg der anderen nicht ertragen können,
  5. Sprechen in einer steifen, fixierten, übermäßig förmlichen Weise.

Karma-Kagyü-Mahamudra

Nach Trungpas Maitri-Raumgewahrseins-Programm sind die fünf Arten des Sprechens:

  1. in einer ruhigen, offenen, akzeptierenden Weise zu sprechen – Buddhafamilie,
  2. in einer klaren, präzisen, wohlstrukturierten Weise zu sprechen – Vajra-Familie,
  3. in einer reichen, vollen und ermutigenden Weise zu sprechen – Juwelen-Familie,
  4. in einer individuellen, leidenschaftlichen, persönlichen und emotionalen Weise zu sprechen – Lotus Familie,
  5. in einer starken, kraftvollen Weise zu sprechen, ohne irgendwelche unnötigen Worte – Karma-Familie.

Die fünf neurotischen, mit der Verwirrung vermischten Formen des Sprechens sind:

  1. in einer vagen oder schlampigen Weise zu sprechen,
  2. in einer zu gewählten, zu präzisen Weise zu sprechen, die mit Fachausdrücken überladen ist,
  3. in einer prahlerischen Weise zu sprechen, wobei man die anderen mit unnötigen Informationen und Details überflutet oder in einer übermäßig angespannten Weise zu sprechen,
  4. in einer übermäßig emotionalen oder verführerischen Weise zu sprechen,
  5. in einer übermäßig ehrgeizigen Weise zu sprechen, wobei man ständig Befehle gibt.

Übungen

Folgende Übungen erlauben es, sich bewusst zu werden, dass wir alle die Möglichkeit haben, auf Art der fünf Buddhafamilien zu handeln und zu sprechen, sowohl nach der Darstellung des allgemeinen Anuttarayogas und des Karma-Kagyü-Mahamudras. Hierzu teilen wir uns in Dreiergruppen auf. Als erstes, als Übung für die Rede, beschreiben Sie bitte, wie man zum Bahnhof kommt oder zu einem anderen örtlichen öffentlichen Ort. Für den ersten der fünf Stile ist Person eins der Sprecher, Person zwei der Adressat der Rede und Person drei der Beobachter. Für den zweiten übernimmt Person zwei die Sprecherrolle, Person drei die des Adressaten und Person eins die des Beobachters. Wechseln Sie in dieser Weise bei jedem der fünf Stile die Rollen. Wenn jemand in der Gruppe nicht so recht weiß, wie er oder sie in einem der Stile sprechen oder handeln soll, können die anderen Gruppenmitglieder Vorschläge machen. Versuchen Sie aber, zu viele Diskussionen und zuviel Planen zu vermeiden, bevor Sie jeden Stil spielen. Nachdem Sie alle fünf durchgespielt haben, besprechen Sie die Erfahrung innerhalb jeder Gruppe. Je nach Zeit und Interesse können Sie die fünf Stile entweder nach der Darstellung von einem oder von beiden Hauptsystemen durchexerzieren.

Was den erleuchtenden Einfluss oder die erleuchtende Aktivität angeht, wiederholen Sie dieselbe Prozedur, doch diesmal indem Sie so tun, als seien Sie ein Kellner oder eine Kellnerin in einem Restaurant. Wechseln Sie sich ab, in jedem der fünf Stile, bitten Sie jemanden, sich hinzusetzen, helfen Sie ihm oder ihr, etwas zu bestellen, decken Sie den Tisch und servieren Sie das Essen. Kombinieren Sie den Stil des Handelns mit dem entsprechenden Sprechstil.

Auf den Körper bezogen

Allgemeines Anuttarayoga

Auf den Körper bezogen werden die fünf Elemente und die fünf Farben unter die fünf Buddhafamilieneigenschaften eingeordnet. Nach der Gelug-Darstellung entsprechen die Farben denen der Hauptgestalten jeder Familie und spiegeln die Farben der Mandalaseite, auf der jede Familie ihren Platz hat. Daher stimmen die Farben nicht mit den Elementen überein. Der Raum ist das Element des Mandalazentrums. Da wir uns auf das Guhyasamaja-Mandala beziehen, das Akshobhya als zentrale Figur hat, ist der Raum blau:

  1. Erde und Weiß – man handelt in einer soliden, bodenständigen, stabilen Weise und beruhigt damit die anderen. Dies ist auch mit dem Körper verbunden – Buddhafamilie und spiegelgleiches Gewahrsein,
  2. Wasser und Gelb – man handelt in einer königlichen, selbstbewussten, fließenden Weise und regt damit die anderen an – Juwelen-Familie und gleichsetzendes Gewahrsein,
  3. Feuer und Rot – man handelt in einer warmen, freundlichen, einladenden, respektvollen Weise und gewinnt so andere Individuen für sich – Lotus-Familie und individualisierendes Gewahrsein,
  4. Wind und Grün – man handelt in einer starken, aktiven Weise, mit der man alles Unnötige davonfegt – Karma-Familie und vollbringendes Gewahrsein,
  5. Raum und Blau – man handelt in einer weiträumigen, flexiblen Weise, die allen und allem Platz verschafft – Vajra-Familie und Gewahrsein der Realität.

Karma-Kagyü-Mahamudra

In Trungpas Maitri-Raumgewahrseins-Programm stimmt die Verteilung der Elemente sowohl mit den Hauptfiguren jeder Buddhafamilie als auch mit ihren Farben zusammen. Der Raum ist das Element im Mittelpunkt des Mandalas; da Vairochana die zentrale Figur ist, ist der Raum weiß:

  1. Raum und Weiß – man handelt in einer offenen Weise, welche die anderen und alles unterstützt – B uddhafamilie und Gewahrsein der Realität,
  2. Wasser und Blau – man handelt in einer wohlkoordinierten Weise, in der man die allgemeine Situation reflektiert und bei der alles zusammenpasst – Vajra-Familie und spiegelgleiches Gewahrsein,
  3. Erde und Gelb – man handelt mit dem Gefühl, eine reichhaltige Person zu sein, mit reichhaltigen guten Qualitäten, die man den anderen schenken kann und mit denen man jeden in gleicher Weise nähren kann – die Juwelen-Familie and das gleichsetzende Gewahrsein,
  4. Feuer und Rot – man handelt mit dem Feuer der Leidenschaft – die Lotus-Familie und das individualisierende Gewahrsein,
  5. Wind und Grün – man handelt mit Geschwindigkeit und Kraft, ohne unnötige Bewegungen – Karma-Familie und das vollbringende Gewahrsein.

Übung

Bewege deinen Körper in jedem der fünf Stile, beispielsweise wenn du tanzt, Yoga übst oder Kampfsportarten ausübst.

Kalachakra

Die beiden obigen Schemata der Elemente und Farben sind nicht die einzigen: man kann in zahlreichen verschiedenen Weisen erklären, was die Komponenten der Buddhafamilien sind und wie sie zusammenpassen. Das Kalachakra-System etwa hat sechs Buddhafamilien, da es eine Familie für das Element des tiefen Gewahrsein (tib. ye-shes) hinzufügt, deren Hauptfigur Vajrasattva ist. Wie im Mahamudra-System der Karma-Kagyü-Schule entspricht die Zuordnung der Elemente den Farben der Hauptgestalten in jeder Buddhafamilie. Da sich die Position der Figuren im Mandala allerdings von denen in den Systemen des allgemeinen Anuttarayoga und des Karma-Kagyü-Mahamudras unterscheidet, sind auch die Element und die Farben anders:

  1. Wind und Schwarz – die Karma-Familie, Amoghasiddhi und das vollbringende Gewahrsein,
  2. Feuer und Rot – Juwelen-Familie, Ratnasamabhava und das gleichsetzende Gewahrsein,
  3. Wasser und Weiß – Lotus Familie, Amitabha und das individualisierende Gewahrsein,
  4. Erde und Gelb – Buddhafamilie, Vairochana, und das spiegelgleiche Gewahrsein,
  5. Raum und Grün – Vajra-Familie, Akshobhya, und das Gewahrsein der Realität,
  6. tiefes Gewahrsein und Blau – die Familie des tiefen Gewahrseins, Vajrasattva und das glückselige Gewahrsein.

Auf die guten Qualitäten bezogen

Allgemeines Anuttarayoga

Aus der Sicht des Gelug-Systems, wie es durch die neunzehn eng bindenden Praktiken (tib. dam-tshig, Skt. samaya) angedeutet wird:

  1. eine sichere und positive Richtung im eigenen Leben, sowie ethische Disziplin – die Buddhafamilie, spiegelgleiches Gewahrsein, ruhiges Verhalten, erd-ähnliche Stabilität,
  2. Großzügigkeit, eine gleiche Haltung allen Wesen gegenüber, Liebe, Freude – die Juwelen-Familie und gleichsetzendes Gewahrsein,
  3. präzises Verständnis, gut organisiert sein, Respekt, Freundlichkeit – die Lotus Familie und das individualisierende Gewahrsein,
  4. positiver Enthusiasmus, Beharrlichkeit, das Handeln innerhalb des Rahmens der Gelübde – die Karma-Familie und das vollbringende Gewahrsein,
  5. unterscheidendes Gewahrsein; geduldige Akzeptanz der Dinge, wie sie sind; Offenheit und Flexibilität – Vajra-Familie und Gewahrsein der Realität.

Karma-Kagyü-Mahamudra

Nach Trungpas Maitri-Raumgewahrsein:

  1. geistige Offenheit – Buddhafamilie und Gewahrsein der Realität,
  2. die Präzision, die Disziplin und die Geduld zu sehen, wie alles in ein Muster passt, ohne wütend zu werden, wenn dies nicht sofort offensichtlich ist – Vajra-Familie und spiegelgleiches Gewahrsein,
  3. Großzügigkeit, gleichmäßiges Beachten von allen und allem – Juwelen-Familie und gleichsetzendes Gewahrsein,
  4. Liebe, Mitgefühl – die Lotus-Familie und das individualisierende Gewahrsein,
  5. positiver Enthusiasmus, Beharrlichkeit – Karma-Familie und vollendendes Gewahrsein.
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