1) Voller Freude erfreue ich mich an den positiven Handlungen, die bei allen begrenzten Wesen das Leiden der üblen Wiedergeburtszustände lindern, und die all diejenigen, die Leiden erfahren in bessere Wiedergeburtszustände versetzen.
2) Ich erfreue mich an dem Aufbau positiver (Kraft), der zur Ursache für den gereinigten Zustand der (Arhats) wurde; ich erfreue mich an der unumstößlichen Freiheit dieser verkörperten Wesen, vom Elend der unkontrollierbaren Wiedergeburten.
3) Ich erfreue mich am gereinigten Zustand der Beschützer (Buddhas), wie auch an den verschiedenen Entwicklungsstufen des Geistes ihrer Spirituellen Nachkommen; und voller Freude erfreue ich mich am Ozean der positiven Kraft, den sie daraus schöpfen, dass sie die Bodhichitta-Ausrichtung entwickelt haben, um jedem begrenzten Wesen Freude zu bereiten, und ich erfreue mich an ihren Handlungen, die den begrenzten Wesen geholfen haben.
4) Mit aneinander gelegten Handflächen, ersuche ich die Buddhas aller Richtungen: bitte lasst das Licht des Dharmas für die begrenzten Wesen leuchten, die in der Dunkelheit leiden und herumsuchen.
5) Mit aneinander gelegten Handflächen ersuche ich den Triumphreichen, der in einen Zustand jenseits von Kummer und Leid eintreten könnte: ich bitte dich, verweile für zahllose Weltalter, um diese umherwandernden Wesen nicht in ihrer Blindheit zurückzulassen.
6) Möge ich durch all die positive Kraft, die ich, durch das, was ich so getan habe, aufgebaut habe, das gesamte Leiden aller begrenzten Lebewesens beseitigen.
7) Möge ich den umherwandernden Wesen, solange sie krank werden, als Medizin, als Arzt und als Krankenschwester dienen, bis sie von ihrer Krankheit (vollständig) geheilt sind.
8) Möge ich die Qualen von Hunger und Durst durch Regenschauer von Speisen und Getränken lindern: und möge ich mich, in den Zeiten der mittleren Weltalter der Hungersnöte, selbst in Speise und Trank verwandeln.
9) Möge ich den armen und mittellosen begrenzten Wesen, eine unerschöpfliche Schatzkammer sein, möge ich in ihrer Gegenwart als eine Vielfalt nützlicher Dinge verbleiben.
10) Um die Ziele aller begrenzten Wesen zu erfüllen, gebe ich, ohne ein Gefühl des Verlustes (zu empfinden), meinen Körper und ebenso alle Freuden wie auch all meine positiven Kräfte der drei Zeiten hin.
11) Alles hinzugeben (bringt) die Befreiung des Nirvana hervor. Und mein Geist (ist darauf ausgerichtet), Nirvana zu verwirklichen, da das Hingeben aller Dinge (mit dem Tod) zusammenfällt, ist es am besten, den begrenzten Wesen (jetzt etwas) zu geben.
12) Nachdem ich meinen Körper all jenen überlassen habe, die einen begrenzten Körper besitzen, um mit ihm zu tun, was sie gerne tun möchten, liegt es nun ganz bei ihnen, damit zu machen, was ihnen gefällt: ob sie ihn töten, missbrauchen, andauernd schlagen oder sonst was.
13) Lass sie mit meinem Körper spielen, mögen sie ihn der Lächerlichkeit preisgeben oder über ihn scherzen. Ich habe ihnen meinen Körper zur Verfügung gestellt, warum ist er mir nun doch lieb und teuer?
14) Lass sie mit (meinem) Körper tun, was sie wollen, solange es ihnen selbst nicht schadet; möge alles, was auf mich ausgerichtet ist, sich niemals als bedeutungslos erweisen.
15) Wenn in irgendjemandem, der sich auf mich konzentriert, ein ärgerlicher oder unfreundlicher Gedanke aufsteigt, dann möge sich das stets in eine Ursache wenden, um alle seine oder ihre Ziele zu erfüllen.
16) Und mögen all jene, die schlecht über mich sprechen, oder mir etwas tun, das Schaden verursacht, oder mich gleichermaßen zur Zielscheibe des Spottes machen, das Glück haben, einen gereinigten Zustand zu erreichen.
17) Möge ich den Schutzlosen ein Beschützer sein, den Reisenden ein Führer auf dem Pfad, und möge ich denen, die übersetzen wollen, ein Boot, ein Schiff und eine Brücke sein.
18) Möge ich eine Insel sein für die, die nach einer Insel suchen, möge ich eine Lampe sein für die, die sich nach einer Lampe sehnen, möge ich ein Bett sein für die, die sich ein Bett wünschen. Und ein Diener für jedes verkörperte Wesen, das gerne einen diener hätte.
19) Möge ich ein wunscherfüllendes Juwel sein, eine unübertreffliche Vase, (möge ich) ein Mantra des reinen Gewahrseins und vortreffliche Medizin sein, möge ich ein wunscherfüllender Baum sein, und (möge ich) den verkörperten Wesen eine im Überfluss gebende Kuh sein.
20) Und möge ich, wie die Erde and so fort – wie die großen Elemente – und der Raum, der unergründlichen Anzahl begrenzter Wesen durch eine Vielfalt von Formen, als Grundlage für ihr Leben, dienen.
21) Und möge ich ihnen, bis sie ins Nirvana eingetreten sind, in jeglicher Weise als eine Ursache des Lebens in den Bereichen der begrenzten Wesen bis hin zu den Enden des Raumes dienen.
22) So wie die glückselig Gegangenen (Buddhas) der Vergangenheit eine Bodhichitta-Ausrichtung hervorgebracht haben und dann entsprechend der Stufen der Bodhisattva-Übungen gelebt haben;
23) So werde auch ich eine Bodhichitta-Ausrichtung hervorbringen, um jenen, die umherwandern zu helfen und ich werde mich in den Stufen der Bodhisattva-Übungen üben.
24) Nachdem ich Bodhichitta in dieser Weise, mit (dieser) gesunden Geisteshaltung erlangt habe, werde ich (diese) Geisteshaltung auf folgende Weise feiern, um sie noch weiter zu verstärken:
25) Nun ist mein Leben fruchtbar geworden, da ich wunderbarer Weise die menschliche Existenz erlangt habe. Heute habe ich meine Buddha-Natur erweckt, und bin zu einem spirituellen Kind der Buddhas geworden.
26) Ich werde mich jetzt in jeder mir denkbaren Weise in Handlungen betätigen, die mit dessen Charaktereigenschaften im Einklang stehen; und werde diese makellose Natur, die keine Fehler besitzt, nicht verunreinigen.
27) Gleich einem Blinden, der in einem Müllhaufen ein Juwel findet, so ist es durch gewisse Kräfte zustande gekommen, dass sich in mir eine Bodhichitta-Ausrichtung entwickelt hat.
28) Wirklich, sie ist der unübertreffliche Nektar, der den Todesfürsten der umherwandernden Wesen überwindet; sie ist auch der unerschöpfliche Schatz, der die Armut der Umherwandernden beseitigt.
29) Sie ist auch die beste Medizin, die die Krankheiten der Durchreisenden vollständig heilt; sie ist der Baum, der allen Wesen Schutz gewährt, die erschöpft auf dem Pfad ihrer zwanghaften Leben umherwandern.
30) Sie ist die universale Brücke, die alle umherwandernden Wesen aus den üblen Wiedergeburtszuständen befreit; sie ist der aufgehende Mond des Geistes, der das Fieber der störenden Emotionen der Umherstreifenden vertreibt.
31) Sie ist die prachtvolle Sonne, die den Nebel des Nicht-Wissens der umherwandernden Wesen vertreibt; sie ist der frische Butterschaum, der durch das Buttern der Milch des heiligen Dharma nach oben steigt.
32) Für alle umherwandernden Wesen, die als Gäste auf den Straßen der zwanghaften Existenz unterwegs sind, die sich wünschen, einen Anteil an der Glückseligkeit zu haben, ist sie die beste (Möglichkeit), um sie in Glückseligkeit zu hüllen, und die Gesamtheit der Wesen zu befriedigen, die als Gäste (kommen werden).
33) Heute noch – in Gegenwart aller Quellen der sicheren Ausrichtung habe ich (alle) umherwandernden Wesen als Gäste eingeladen, damit sie mehr und mehr Glückseligkeit erfahren mögen, bis sie den Zustand der Glückselig Gegangenen (Buddhas) erlangen. Götter, Gegen-Götter und so weiter, freut euch!