Buddhapalita (tib. Sangs-rgyas bskyangs, Skt. Buddhapālita), der zu den Siebzehn Nalanda-Meistern gezählt wird, wurde etwa 470 u. Z. in Hamsakrida in Südindien geboren. Obwohl es nur wenige Details aus seinem Leben gibt, ist bekannt, dass er schon in jungen Jahren ein Interesse an religiösem Leben zeigte, ordiniert wurde und schon früh in seinem formellen Studium glänzte. In Nalanda stand er unter der Führung von Sangharakshita (tib. dGe-‘dun srung-ba, Skt. Saṅgharakṣita), einem Schüler Nagamitras (tib. Klu’i bshes-gnyen, Skt. Nāgamitra), der wiederum ein Schüler Nagarjunas (tib. Klu-grub, Skt. Nāgārjuna) war. Er wurde sehr bewandert in den buddhistischen Schriften – insbesondere jenen von Nagarjuna – und befasste sich mit intensiven Meditationspraktiken. Seine Meditation war so erfolgreich, dass er angeblich Siddhis oder außerphysische Kräfte erlangte und Visionen Manjushris hatte.

Später lebte er im Dantapuri-Kloster im heutigen Andhra in Südindien und lehrte dort die Texte Nagarjunas, Aryadevas (tib. ‘Phags-pa’I lha, Skt. Āryadeva), Shuras (tib. dPa’-bo, Skt. Śūra), und anderer. In  dieser Zeit schrieb er den Buddhapalita-Kommentar zu (Nagarjuna's) „Wurzelversen des Madhyamaka“ (tib. dBu-ma rtsa-ba’i ‘grel-pa buddha-pā-li-ta, Skt. Buddhapālita Mūlamadhyama-vṛtti), der ein einflussreicher Kommentar zu Nagarjunas Grundlagenwerk über die Madhyamaka-Philosophie ist. Buddhapalitas Werk brachte große Einsicht und Klarheit in Nagarjunas Sichtweise der Leerheit, sodass er später als der Gründer der Prasangika-Madhamaka-Schule galt. Seine Arbeit wurde jedoch auch von einigen seiner Zeitgenossen, wie Bhavaviveka (tib. Legs-ldan ‘byed, Skt. Bhāvaviveka) kritisiert, der als Gründer der Svatantrika- Madhyamaka-Schule galt. 

Es wird angenommen, dass Buddhapalita etwa 540 u. Z. verstarb.

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