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His holiness 33rd menri trizin rinpoche sb

Der 33. Menri Trizin Rinpoche

Seine Heiligkeit Gyälwa Menriwa Lungtok Tenpai Nyima Rinpoche (tib. rGyal-ba sMan-ri-ba Lung-rtogs bstan-pai nyi-ma Rin-po-che) wurde 1929 als Lama Tar (tib. Bla-ma Thar) in Kyangstang (tib. sKyang-tshang) geboren, was im südlichen Amdo, in der heutigen Sichuan-Provinz liegt.

Lama Tar begann schon als kleiner Junge mit dem Rezitieren und Ausführen von Ritualen  Lesen und Schreiben zu lernen. Im Alter von sieben Jahren ging er ins Kyangstang-Kloster (tib. sKyang-tshang dGon), um sein Wissen mit seinem ersten Lehrer Chatsang Sungtar (tib. Bya-tshang Srungs-thar) zu erweitern. Im Jahr 1941, als Lama Tar 13 Jahre alt war, starb seine Mutter und so begann er, sich für tibetische Medizin zu interessieren, die er bei Tenpa Lhündrub (tib. bsTan-pa Lhun-grub) lernte. Im Alter von 17 nahm er die Novizen-Gelübde und bekam den Namen Sherab Namdag (tib. Shes-rab rNam-dag). Er setzte das Studium der Lehren der Bön-Tradition im Kyangtsang-Kloster fort, bis er im Alter von 25 Jahren seinen Geshe-Titel erhielt.

Nachdem er sein Studium beendet hatte, schickte ihn sein Meister Tenzin Lodrö Gyatso (tib. bsTan-dzin blo-dro rgya-mtsho) auf eine gefährliche Mission ins Königreich von Trokyab (tib. Khro-skyabs), um den gesamten Bön-Kanon zu drucken, der im Palast des Königs aufbewahrt wurde. Sherab Namdab erfüllte diese Aufgabe erfolgreich, indem er diese lange und schwierige Reise von Trokyab zu Fuß unternahm.

Nachdem er Tibet im Jahr 1959 wegen dem Aufstand gegen die chinesische Invasion verlassen hatte, reiste er durch Nepal nach Indien und schaffte es, unterwegs zahlreiche Klöster zu besuchen, um Lehren und Initiationen von Bönpo-Lamas zu erhalten. Ihm gelang es sogar, seltene Bönpo-Manuskripte auszuleihen, die er später in Delhi nachdrucken ließ und weltweit an Büchereien und tibetische Kulturzentren verteilte. 

Nachdem er mehrere Jahre im Vereinigten Königreich und Norwegen unterrichtet hatte, kehrte er im Alter von 40 Jahren nach Indien zurück, da er als der Menri Trizin (tib. sMan-ri Khri-’dzin), Thronhalter des Menri-Klosters, ausgewählt wurde und somit das höchste Oberhaupt aller Bönpo-Anhänger wurde. Von da an war er als der Menri Trizin Lungtok Tenpai Nyima bekannt. Während der Kulturrevolution war das Menri-Kloster (tib. sMan-ri dGon) in Tibet vollständig zerstört worden, und so lies Lungtok Tenpai Nyima 1970 in Dolanji, Nordindien, ein neues Menri-Kloster bauen. Während seiner Zeit als Menri Trizin engagierte er sich aktiv im Bewahren und Verbreiten der Bön-Lehren und arbeitete unermüdlich an Projekten zum Wohl des Lebens der Tibeter und Inder, die in der Nähe des Klosters wohnten.

Im Jahr 2017, nach einem Jahr körperlicher Krankheit und drei Tage vor seinem Tod, lud er die Kinder aus der Nachbarschaft zu einem Besuch ein und schenkte ihnen Süßigkeiten. Am nächsten Tag segnete er alle Dorfbewohner und sagte ihnen Lebewohl. Am Morgen des 14. September gab er allen Mönchen eine letzte Audienz und am selben Abend starb er friedlich im Alter von 89 Jahren.

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