Gibt es besondere Schwierigkeiten für praktizierende Buddhisten im heutigen Westen?
Gibt es irgendetwas Besonderes an der Praxis des Buddhismus im Westen, was sich von der Praxis des Buddhismus an anderen Orten und zu anderen Zeiten unterscheidet? Ist an uns irgendetwas Besonderes? Warum sind wir überhaupt daran interessiert, zu wissen, ob etwas Besonderes an uns wäre?
Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Manche Menschen sehen sich vielleicht bestimmten Schwierigkeiten gegenüber, von denen sie meinen, dass sie durch unsere Zeit bedingt sind, und möchten wissen, wie sie diese überwinden können. Andere suchen möglicherweise eine Ausrede, um nicht so hart üben zu müssen, wie es die Menschen zu anderen Zeiten getan haben; sie möchten im Grunde eine Art Handel abschließen und Erleuchtung zu einem günstigen Preis erlangen. Aber lassen wir einmal diese Beweggründe beiseite und beschäftigen wir uns ernsthafter damit, ob es irgendwelche speziellen Schwierigkeiten gibt, mit denen wir konfrontiert sind.
Wenn wir uns tiefer gehend mit dem buddhistischen Pfad beschäftigen, ist eines der grundlegendsten Dinge, die wir entwickeln müssen, das Gewahrsein, dass an uns nichts Besonderes ist. Wir können eigentlich nicht sagen, dass die Menschen im Westen heutzutage mehr von Ärger, Gier oder Selbstsucht erfüllt sind als Menschen anderswo auf der Welt oder in der Vergangenheit. Überall auf der Welt und zu allen Zeiten haben Menschen sich mit den gleichen störenden Emotionen befassen müssen; insofern ist also nichts Besonders am jetzigen Zeitpunkt.
Wieviel hat sich verändert?
Manche Menschen argumentieren, dass die Umstände jetzt anders sind. Zum Beispiel ist unser Leben mehr von Stress erfüllt und wir sind immer sehr beschäftigt. Aber war ein Bauer im Mittelalter, der sich abmühen und 16 Stunden am Tag oder mehr auf dem Feld arbeiten musste, weniger beschäftigt als wir mit unserer Arbeit im Büro? Die Art der Arbeit war vielleicht anders, aber die Menschen waren mit Sicherheit ebenso beschäftigt. Und wie war das bei den Höhlenmenschen? Auch sie hatten eine Menge Stress und Sorgen, wegen der wilden Tiere, und wie sie genügend Nahrung auftreiben konnten usw. Sie hatten auch vielerlei Ängste, sie fürchteten sich vor Donner und Blitz und anderen Dingen, die sie nicht verstanden. Die Menschen haben immer mit Stress und Angst gelebt, nicht wahr?
Und wie war es mit der Pest? Wir denken, heutzutage hätten wir Stress und Ängste, aber können Sie sich vorstellen, wie es war, damals zu leben? Ich glaube nicht, dass man sagen kann, unser geschäftiges und von Stress erfülltes Leben sei eine Besonderheit, die nur auf uns zuträfe. Es mag sich hinsichtlich der Art der Aktivitäten, denen wir nachgehen, um eine andere Variante von Geschäftigkeit handeln. Aber Stress, Sorgen, keine Zeit? Das gab es schon immer und überall.
Man könnte auch anführen, dass unsere Gesellschaft, unsere Kultur, keine oder kaum welche der grundlegenden Annahmen mit denjenigen im Buddhismus gemeinsam hat. Der Buddhismus ist unserer Kultur also fremd. Aber betrachten wir beispielsweise, wie der Buddhismus nach China übertragen wurde – auch die Chinesen glaubten nicht an Wiedergeburt. Sie waren der Meinung, dass die Menschen nach dem Tod als eine Art Geist oder Seele weiter bestehen würden und verehrten dann diese Ahnen. Das ist etwas ganz anderes als Wiedergeburt, die besagt, dass diese Ahnen nicht mehr um uns herum sind. Es dauerte also eine ganze Weile, bis die Chinesen einen Großteil dieser grundlegenden buddhistischen Vorstellungen verstanden. Wenn wir nun einer ähnlichen Herausforderung gegenüberstehen, ist das also nichts Neues.
Zu erkennen, dass wir nichts „Besonderes“ sind, kann sehr hilfreich sein. Denken Sie an die Teenager oder andere Leute, die ein bestimmtes Problem haben, sei es, dass ihre Eltern Alkoholiker sind oder was auch immer. Sie denken oft, sie seien die Einzigen, die solch ein Problem haben, und dann wird es in ihren Augen wirklich riesengroß. Wenn sie erfahren, dass es noch viele andere gibt, die ähnliche Probleme haben, dann fühlen sie sich nicht so allein damit und das Problem fügt sich in einen größeren Kontext ein. Das verschafft einem eine ganz andere Perspektive, die im Idealfall dazu führt, dass man Mitgefühl für andere entwickelt, die ähnliche Probleme haben, statt die Angelegenheit bloß auf eine Art zu betrachten, in der „ich, ich, ich“ im Mittelpunkt steht.
In Hinsicht darauf, eine tägliche buddhistische Praxis zu gestalten, hat also jeder das gleiche Problem: Wie wenden wir die buddhistischen Lehren so an, dass sie uns helfen, mit den Schwierigkeiten im Leben fertigzuwerden? Es handelt sich nicht um „mein“ spezielles Problem, sondern um ein Thema für alle, die daran interessiert sind, buddhistische Methoden hier im Westen anzuwenden.
Zu viel Auswahl
Wir können allerdings nicht leugnen, dass das Leben im Westen in der heutigen Zeit einige spezifische Herausforderungen mit sich bringt. Früher standen die Menschen dem Problem gegenüber, dass es zu wenig Nahrung und zu wenig Information gab. Vor der Erfindung der Druckerpresse war es eine unglaublich positive und großzügige Handlung, einen buddhistischen Text von Hand abzuschreiben. Man stellte damit eine seltene und kostbare Kopie her, die dann zur Verfügung stand, damit andere sie lesen und studieren konnten. Schon allein das erforderliche Papier und die Tinte dafür zu beschaffen, war eine enorme Errungenschaft. Heutzutage können wir einfach einen Text per E-Mail schicken oder den Link dazu auf der Facebook-Seite angeben!
Die ungewöhnliche Herausforderung besteht bei uns eher darin, zu viele Nahrungsmittel und zu viel Information zur Verfügung zu haben. Wie wählen wir aus, was für uns das Richtige ist? Wie können wir Entscheidungen treffen, wenn es 300 verschiedene „Sorten“ von Buddhismus gibt? Das ist ein großes Problem, doch eine Pauschalantwort gibt es nicht. Nur dass etwas als erstes in den Suchergebnissen bei Google auftaucht, heißt noch lange nicht, dass es das Beste ist oder für jedermanns Bedarf geeignet ist. Wir müssen unsere Intelligenz und unser Unterscheidungsvermögen benutzen und Geduld aufbringen, um herauszufinden, was für uns das Beste ist. Um zu entscheiden, was für uns geeignet ist, müssen wir etwas ausprobieren, um es selbst zu überprüfen.
Buddhismus als Modeerscheinung
Nehmen wir jedoch einmal an, dass wir nach eine Phase des Ausprobierens eine bestimmte buddhistische Tradition, ein Zentrum und einen Lehrer, bei dem wir studieren können, ausgewählt haben. Nun stehen wir einem anderen Problem gegenüber: Es gibt so viele Ebenen der Praxis des Buddhismus und enorm viele Vorgehensweisen, sie im täglichen Leben anzuwenden. Wie fangen wir an? Es gibt eine sehr oberflächliche Ebene, die nicht viel dazu beiträgt, uns innerlich zu verändern. Und es gibt eine tiefere Ebene, auf der wir tatsächlich an uns arbeiten, wobei das minimale Ziel darin besteht, unsere Lebensqualität zu verbessern und zu vermeiden, dass sie sich verschlechtert. Ob wir darüber hinaus auch das Ziel der Befreiung und Erleuchtung ins Auge fassen, hängt davon ab, wie wir uns entwickeln. Wir können uns unmöglich gleich von Anfang an diese erhabenen Ziele stecken; die meisten von uns haben anfangs noch nicht einmal die leiseste Vorstellung, was Befreiung und Erleuchtung überhaupt bedeuten.
Zu Beginn fühlen sich viele Menschen zu der oberflächlichen Ebene hingezogen, und deshalb befassen sie sich mit den Äußerlichkeiten. Damit meine ich, dass sie sich beispielsweise ein rotes Bändchen um den Hals hängen oder ums Handgelenk wickeln oder möglichst beides, eine Mala - eine Gebetskette - tragen und sie von Zeit zu Zeit zur Hand nehmen und dabei etwas vor sich hinmurmeln. Sie haben einen beträchtlichen Vorrat an Räucherstäbchen und Kerzen und all die passenden Meditationskissen, tibetischen Gemälde und Bilder und schließlich fangen sie vielleicht auch noch an, irgendwelche tibetischen Kleider zu tragen. Sie sitzen feierlich inmitten einer fast filmreifen Ausstattung, haben aber keine Ahnung, was sie machen sollen.
Ich erinnere mich noch daran, als ich 1969 das erste Mal nach Indien kam. Die Hippie-Ära war auf ihrem Höhepunkt, und zu der Zeit waren dort nur sehr wenige Menschen aus dem Westen. Aber von ihnen kleideten sich viele vollständig in exotische tibetische Gewänder und Trachten, und ich weiß noch, dass ich das ziemlich verurteilte. Ich fand, es war ein bisschen beleidigend gegenüber den Tibetern: Diese Westler ahmten sie einfach nach und imitierten alles. Dann fragte ich den tibetischen Mönch, bei dem ich wohnte, was er von den Westlern hielt, die in tibetischen Kleidern herumliefen. Und er gab eine sehr hilfreiche Antwort: „Wir nehmen an, dass ihnen die tibetischen Kleider gefallen.“ Es wurde also keinerlei Urteil darüber gefällt.
Aber ob wir dem nun ablehnend gegenüberstehen oder nicht - das Ändern unserer Kleidung oder das Tragen einer Gebetskette oder vieler Segensbändchen verändert uns nicht wirklich in großem Ausmaß, oder? Innerlich bewirkt das eigentlich gar nichts. Es bringt nicht mehr „Segen“. Unsere buddhistische Praxis muss innerlich vor sich gehen.
Persönliche Transformation
Buddhistische Praxis erfordert, dass man an sich selbst arbeitet, ganz gleich ob im Westen oder in einer traditionellen buddhistischen Gesellschaft. Wir müssen uns umwandeln, und das ist nicht etwas, das durch Rituale stattfindet. Es ist leicht, ein Ritual durchzuführen und irgendein Kauderwelsch in einer fremden Sprache zu rezitieren, die wir überhaupt nicht verstehen. Aber das transformiert uns nicht. Wir werden weiterhin ärgerlich, wir hängen weiterhin an Vielem, und wir kommen immer noch nicht mit unseren Eltern klar. Seine Heiligkeit der Dalai Lama sagt immer, dass das Ausführen von Ritualen, ohne eine Ahnung zu haben, was man da macht, uns nicht weit bringen wird.
Nagarjuna, Aryadeva und all die großen indischen Meister haben betont, dass es in der buddhistischen Praxis darum geht, den Geist zu zähmen. Das bedeutet zunächst einmal, die Lehren zu studieren und die Methoden kennen zu lernen, wie man mit störenden Emotionen und problematischen Situationen umgeht, wie man die unterschiedlichen Erfahrungen, die man macht, untersucht. Wir halten die Vergegenwärtigung der Lehren aufrecht, sodass wir sie im Sinn behalten und anwenden, wann und wie es für uns erforderlich ist. Auf diese Weise werden sie uns helfen, zumindest mit den gewöhnlichen Problemen im Leben, etwa Ärger, Sorgen, Nervosität, Kranksein, Altern, Beziehungsproblemen und noch vielem anderen umgehen zu lernen.
Es kommt also darauf an, an uns zu arbeiten und unsere Persönlichkeit und grundlegende Einstellung zum Leben weiterzuentwickeln, um eine Transformation zu bewirken. Das erfordert eine enorme Menge an Arbeit und ist nicht einfach. Wir brauchen dabei Geduld, Mut und Ausdauer. Hier im Westen neigen wir dazu, alles leicht, preisgünstig und vor allem schnell bekommen zu wollen. Wir wollen all die Lehren sofort. Wir möchten all die wundervollen Dinge erlangen, von denen wir lesen und die ein Buddha erreicht, und zwar mit geringstmöglichem Arbeitsaufwand.
Die Lehren wertschätzen
Um eine innere Transformation in die Wege zu leiten, ist es notwendig, Lehren darüber zu erhalten, und hier im Westen kostet es Geld, Lehren zu erhalten. Das ist einer der schwierigen Punkte, der in der Geschichte des Buddhismus ziemlich einzigartig ist. Normalerweise musste man nie etwas bezahlen, um Lehren zu erhalten. Man gab freiwillig eine Spende, wenn man wollte, aber es war nie nötig, am Eingang zu bezahlen, um hineingelassen zu werden.
Wenn man jedoch hier im Westen Lehrer einladen und Räumlichkeiten zur Verfügung haben möchte, ist es notwendig, dies entweder durch Spenden oder Eintritt zu unterstützen. Aber das betrifft lediglich die praktischen Gesichtspunkte. Der tiefer gehende Blickwinkel ist: Wenn man etwas Wertvolles erhalten möchte, in diesem Fall die Lehren, ist es angemessen, sich darum zu bemühen und Anstrengungen aufzubringen; andernfalls wird man es nicht wirklich zu schätzen wissen.
Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass die Tibeter, um Lehrer nach Tibet einzuladen, nicht nur zu Fuß nach Indien reisen mussten, sondern auch alle vielerlei Mittel beschaffen mussten, um die Reisekosten zu bestreiten und angemessene Gaben darbringen zu können. Sie unternahmen enorme Anstrengungen, um Unterweisungen zu erhalten. Viele Menschen mussten große Opfer dafür bringen. Denken Sie daran, was Milarepa auf Marpas Geheiß durchmachen musste, um Unterweisungen zu bekommen. In gewissem Sinne gilt also: Wenn uns wirklich an den Lehrern gelegen ist, ist es angebracht, einige Anstrengungen zu unternehmen, z.B. das entsprechende Geld aufzubringen oder nach Indien bzw. an einen anderen Ort zu reisen, wo sie erhältlich sind.
Inzwischen ist es einfacher geworden. Hier in Lettland konnte man unter der Oberherrschaft der Sowjetunion nicht beliebig weitere Reisen unternehmen. Heutzutage gibt es hier buddhistische Lehrvorträge, und als Mitglied der EU steht es Ihnen frei zu reisen. Es ist wichtig, die Gelegenheit nutzen und nicht nur zu klagen: „Dort, wo ich lebe, steht mir kaum etwas zur Verfügung.“ Das soll nicht hart klingen, aber wenn es uns wirklich ernst damit ist, eine innere Wandlung zu vollziehen, erfordert das einen gewissen Einsatz. Es ist wichtig, dass das Vorrang in unserem Leben hat. Und man braucht Mut und Unerschrockenheit und die Energie, um die nötigen Schritte zu unternehmen, sodass man optimale Bedingungen für Studium und Praxis schafft.
In Bezug auf unseren Einsatz für die Dharma-Praxis realistisch und aufrichtig sein
Wenn es uns nicht so viel daran liegt, dann ist das in Ordnung. Aber dann sollten wir uns eingestehen: „Ich möchte ein bisschen was über Buddhismus erfahren; vielleicht kann es mir in meinem Leben von Nutzen sein. Aber ich bin nicht bereit umzuziehen, wenn die Umstände an meinem Wohnort in dieser Hinsicht wenig Möglichkeiten bieten. Es ist nicht oberste Priorität in meinem Leben; es gibt Dinge, die für mich wichtiger sind.“ Wenn unsere Situation so ist, dann ist das völlig in Ordnung. Aber wir können nicht erwarten, auf diese Weise die gleichen Ergebnisse zu erzielen als wenn wir unsere ganze Zeit und Mühe dafür aufwenden würden. Seien Sie realistisch. Ein bisschen Mühe bringt ein bisschen Resultate; eine Menge Zeit und Mühe bringen ein größeres Resultat.
Hier im Westen ziehen die meisten Menschen es vor, als Laien zu praktizieren und nicht als Mönche oder Nonnen. Das ist etwas anders als im traditionellen Buddhismus. Deswegen gibt es bei uns statt vieler Klöster eher Dharma-Zentren. So etwas gab es nicht, bevor sich der Buddhismus im Westen zu entwickeln begann.
Welche Erwartungen haben wir, was versprechen wir uns davon, wenn wir in ein Dharma-Zentrum gehen? Wenn wir einmal in der Woche nach der Arbeit dort hingehen, dann zumeist müde sind und einen tibetischen Text rezitieren, ohne so recht zu wissen, worum es darin geht – was für ein Ergebnis können wir davon erwarten? Kein großes. Schade ist, dass die Dharma-Zentren nicht einmal die Möglichkeit von Geselligkeiten bieten, wie es etwa in Kirchengemeinden der Fall ist. Sei es im Christentum, Judentum oder Islam – es scheint dort eine Art Gemeinschaftsgefühl zu geben. Wenn jemand krank ist oder eine Weile nicht auftaucht, fragt man, was los ist, oder ruft an und bringt etwas zu essen vorbei. So etwas scheint in den Dharma-Zentren zu fehlen. Die Menschen kommen, meditieren ein bisschen, nehme vielleicht an einem Puja-Ritual teil, und das ist alles. Ich habe schon Beschwerden gehört von Leuten, die sagen, „Worum geht es überhaupt beim Buddhismus? Ich war krank und niemand hat angerufen oder mich besucht, es scheint einfach niemanden zu kümmern.“
Wenn unsere tägliche buddhistische Praxis darin besteht, allein in ein Dharma-Zentrum zu gehen, um an einem Ritual teilzunehmen oder zu meditieren und dann nach Hause zu gehen, aber uns nicht einmal die Leute interessieren, die zu dem Zentrum gehören – was ist das dann? Wir sitzen da und sagen: „Ich mache das für alle Lebewesen; mögen alle Lebewesen glücklich sein …“, aber dann wird jemand krank und wir kümmern uns nicht darum oder besuchen ihn. Das ist nicht in Ordnung. Wenn unsere buddhistische Praxis so aussieht, dann stimmt irgendetwas nicht. Man kann dabei zu engstirnig werden, zu sehr nur auf die eigene Ritual- oder Meditationspraxis bedacht sein, ohne an den sozialen Aspekt zu denken und den anderen Menschen in der Gruppe zu helfen. Engagierter Buddhismus ist eine Bewegung, die in Thailand begann, und die wir hier im Westen noch erheblich mehr ausbauen müssen. In einigen buddhistischen Zentren gibt es z.B. Gefängnis-Projekte: Einige Mitglieder bieten an, in Gefängnisse zugehen, um dort den Insassen Dharma-Unterricht zu erteilen; das ist ein gutes Unterfangen. Aber dennoch reicht es nicht, sich nur solchen Aktivitäten zu widmen, aber jemanden, der krank geworden ist, nicht zu besuchen.
Grundlegende menschliche Freundlichkeit erweisen
Buddhist zu sein bedeutet allerdings nicht bloß, ein freundlicher Mensch zu sein, aber natürlich gehört das auch dazu; das ist die Grundlage, und das gilt keineswegs nur für die Lehren Buddhas. Man braucht nicht einmal einer Religion zu folgen, um zu wissen, wie wichtig es ist, freundlich zu sein. Natürlich versuchen wir, in unserem täglichen Leben anderen gegenüber hilfreich zu sein. Wenn wir nicht helfen können, ist das Mindeste, was wir tun können, anderen nicht zu schaden. Das ist das maßgebliche Minimum. Wenn wir das als unsere buddhistische Praxis bezeichnen wollen, ist das in Ordnung. Aber es ist wichtig zu wissen, dass das eine sehr vereinfachte Form von Buddhismus ist.
Doch nichtsdestotrotz ist es etwas, das unbedingt notwendig ist. Wir versuchen, auf andere nicht wütend zu werden, und sollte es doch vorkommen, entschuldigen wir uns so bald wie möglich. Wir versuchen, weniger selbstsüchtig zu sein und einfühlsamer auf die Bedürfnisse anderer zu reagieren und darauf zu achten, welche Auswirkungen unser Verhalten auf sie hat. Wenn wir mit geschäftlichen Angelegenheiten zu tun haben, versuchen wir, ehrlich zu sein. Wenn wir mit Kunden umgehen, versuchen wir daran zu denken, dass sie menschliche Wesen sind, genau wie wir selbst, und gerne freundlich behandelt, nicht eilig oder gar grob abgefertigt werden möchten. Der letzte Kunde am Tag verdient genau so viel Aufmerksamkeit, Interesse und Freundlichkeit wie der erste.
All dies gehört zu dem, was Seine Heiligkeit der Dalai Lama als „grundlegende menschliche Werte“ bezeichnet, Werte, die nicht auf einer bestimmten Philosophie oder Religion beruhen. Sie sind nicht nur Fremden gegenüber angebracht, denen gegenüber so etwas leichter fällt, weil wir sie nur für ein paar Minuten sehen und danach nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Die echten Herausforderungen dafür, diese Werte zu berücksichtigen, treten auf, wenn wir mit Verwandten zusammen sind oder mit denjenigen Menschen, mit denen wir zusammenleben, zusammenarbeiten usw. Wir lassen diejenigen, die uns am nächsten sind, nicht außer Acht.
Lassen Sie mich dazu ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung erzählen: Als meine Mutter noch lebte und ich sie besuchte, mochte sie es gerne, wenn ich abends mit ihr Fernsehen schaute. Besonders gern mochte sie Quizsendungen, und sie wollte mich dann immer dazu animieren, dass ich die Fragen zu beantworten versuchte, etwa: „Was kostet dieser Kühlschrank?“ In solchen Situationen ist es sehr wichtig, geduldig und großmütig zu sein und nicht einfach dazusitzen, gelangweilt zu gucken, Mantras vor sich hinzumurmeln und zu blaffen: „Was für eine blöde Frage! Wen interessiert das denn, was der kostet?!“ Man kann doch versuchen, die Frage zu beantworten, ganz gleich, wie dumm sie einem erscheinen mag. Solche Fragen zu beantworten war für sie ein Art, im Alter ihren Geist aktiv zu halten, und sie in dem zu unterstützen, was sie tat, war im Grunde ein Akt grundlegender menschlicher Freundlichkeit und Großzügigkeit.
Wie man Buddhismus zu einer Lebensweise machen kann
Wenn wir im Westen Buddhismus praktizieren möchte, ist es erforderlich, tiefer zu gehen als nur darauf hinzuarbeiten, dass man ein freundlicherer Mensch wird. Dafür gibt es im Buddhismus eine Vielzahl von Übungen und Praktiken, die für viele verschiedene Arten von Mentalität und Fähigkeiten geeignet sind. Sie umfassen sowohl Studium als auch Meditation. Es ist nichts speziell Asiatisches oder Westliches daran. Ganz gleich, was wir studieren oder worüber wir meditieren - der wesentliche Punkt ist, dass wir es in unser Alltagsleben integrieren. Die buddhistische Praxis soll zu einer Lebensweise werden.
Wir fangen damit an, dass wir am Morgen, wenn wir aufwachen, eine Absicht für den Tag fassen. Was ist unsere Motivation? Wir erinnern uns daran, was unser Ziel ist und was wir aus unserem Leben machen wollen, und dann fassen wir die Absicht, dieses Ziel tatsächlich zu verfolgen. Beim Aufwachen könnte das idealerweise etwa Folgendes sein: „Was für ein Glück, dass ich im Schlaf nicht gestorben bin, und wie wunderbar, dass ich jetzt einen ganzen Tag vor mir habe, an dem ich weiter den buddhistischen Pfad gehen kann.“ Solche Gedanken sind viel hilfreicher als: „Oh, nicht schon wieder ein Tag.“
Das gleiche gilt, wenn wir abends schlafen gehen. Anstatt zu denken: „Gott sei Dank ist der Tag endlich vorbei, ich kann es kaum erwarten, wieder in Bewusstlosigkeit zu versinken“ kann man z.B. denken: „Ich kann es kaum erwarten, morgen früh wieder aufzuwachen und weiterzumachen.“ Das läuft im Grunde genommen auf die so genannte „Zuflucht“ hinaus. Ich verwende das Wort „Zuflucht“ nicht oft, weil ich denke, dass es eigentlich darum geht, eine Richtung im Leben zu haben. Das bezieht sich hier auf die Richtung, die von den Buddhas, ihren Lehren und ihren Errungenschaften aufgezeigt wird sowie auch von der spirituellen Gemeinschaft, die diese Lehren umsetzt. Es ist eine sichere Richtung, die uns vor Leiden schützt.
Wenn wir unserem Leben eine sichere Richtung geben, die Sinn und Zweck hat, kann uns das sehr viel weiterhelfen. Wir arbeiten darauf hin, uns von all unserer Verwirrung und von störenden Geisteszuständen zu befreien und all unser positives Potenzial zu verwirklichen. In diese Richtung zu gehen bedeutet, dass wir versuchen, den Spuren Buddhas und seiner spirituellen Gemeinschaft zu folgen. Wir werden merken, dass schon ein kleiner Schritt in diese Richtung der Mühe wert ist. Aber es ist notwendig, das durch eigene sorgfältige Untersuchungen und durch Ausprobieren herauszufinden. Buddha riet, nichts von dem, was er sagte, bloß aus blindem Glauben zu übernehmen. Als Westler können wir diesen wissenschaftlichen Ansatz, den der Buddha lehrte, wahrscheinlich besonders wertschätzen. Es ist wichtig, stets eine kritische Haltung zu bewahren.
Diese Richtung in unserem Leben ist etwas, das wir uns zutiefst zu eigen machen müssen. Das ist es im Grunde, was einen zum Buddhisten macht. Einfach nur ein netter Mensch zu sein macht einen nicht zum Buddhisten. Dafür ist die völlige Überzeugung erforderlich, dass das, was wir erreichen wollen, auch wirklich erreichbar ist. Wenn wir nicht der Meinung sind, dass es möglich ist, unsere Unzulänglichkeiten zu überwinden und unsere positiven Potenziale zu verwirklichen, was für einen Sinn hätte es dann, einer derartigen Fantasievorstellung nachzujagen?
Anfangs werden wir nicht mit Sicherheit glauben, dass es möglich ist, eines der buddhistischen spirituellen Ziele zu erreichen. Wir haben vielleicht Vertrauen, das auf dem beruht, was irgendein charismatischer Lehrer sagt oder vielleicht auch nur auf Wunschdenken. Es erfordert Anstrengung, wirklich zu der Überzeugung zu gelangen, dass diese Ziele, Schritt für Schritt, erreichbar sind, und sobald man diese Überzeugung gewonnen hat, wird man sich wirklich aus ganzem Herzen und mit all seiner Energie diesen Zielen widmen können.
Das gehört zu dem, woran wir als Buddhisten arbeiten. Diese Punkte sind sehr wichtig und tragen dazu bei, dass die Richtung, die wir eingeschlagen haben, stabil wird. Wir beginnen also den Tag damit, diese Absicht zu bekräftigen. Und wir beenden den Tag mit einer Widmung und einem Rückblick auf das, was wir im Laufe des Tages getan haben, wie wir uns verhalten haben. Wenn wir wütend geworden sind oder was auch immer, gestehen wir uns das ein, wir bedauern es und bereinigen es. Alles Konstruktive, das wir getan haben, widmen wir dem Erlangen der positiven Ziele, die wir haben. Der große tibetische Meister Tsongkhapa sagte, dass es wichtig ist, unsere Absicht den ganzen Tag über aufrechtzuerhalten, nicht nur zu Beginn und am Ende des Tages. Das, heißt, dass wir uns während des Tages daran erinnern sollten.
Der heutige vietnamesische Meister Thich Nhat Hanh hat eine sehr schöne Methode dafür. Bei ihm gibt es eine „Achtsamkeitsglocke“, die während des Tages in zufälligen Abständen geläutet wird. Dann hält jeder einen Moment inne, um sich seine Absicht wieder zu vergegenwärtigen. Einer meiner Schüler hat sein Handy so programmiert, dass zu verschiedenen Zeiten während des Tages ein Signalton ertönt. Es gibt also vielerlei Methoden, die wir nutzen können, um uns unsere Motivation in Erinnerung zu rufen, wenn das bei uns nicht von selbst geschieht.
Seine Heiligkeit der Dalai Lama betont immer, dass das, was wir am meisten brauchen, die so genannte „analytische Meditation“ ist, was auf unserer Stufe bedeutet, über die Lehren nachzusinnen, sie mit unserem persönlichen Leben und unserer eigenen Erfahrung in Verbindung bringen. Ein Beispiel dafür wäre, zu untersuchen, warum wir mit einer bestimmten Person bei der Arbeit Probleme haben. Wie können wir damit umgehen? Es ist nötig, Geduld zu entwickeln. Was besagen die Lehren zum Thema Geduld? Welche Methoden gibt es dafür?“ Wir setzen uns still hin, denken an diese Person und versuchen uns dabei in Geduld zu üben. Das ist buddhistische Praxis – eben das bedeutet das Wort „Praxis“: „Übung“. Wir üben, um dann in den tatsächlichen Situationen im Leben Geduld aufbringen zu können.
Am Ende des Tages blicken wir zurück auf das, was wir getan haben. Es hat keinen Sinn, sich schuldig zu fühlen, wenn es uns nicht gelungen ist, unseren guten Absichten gerecht zu werden, denn wir erinnern uns daran, dass es eine der grundlegenden Gegebenheiten im Leben ist, dass es auf und ab geht. Fortschritt verläuft nie linear. So sehr wir uns auch bemühen - es wird gute und schlechte Tage geben. Wenn wir also einen Fehler gemacht haben und etwas getan haben, was jemanden verletzt hat, gestehen wir es uns ein und nehmen uns vor, unser Bestes zu tun, um zu vermeiden, dass sich das wiederholt.
Dieses Auf und Ab wird so lange weitergehen, bis wir ein befreites Wesen sind. Das ist noch lange hin. Bis dahin werde wir Gier und Ärger und all das erleben. Diese Tatsache ist ziemlich ernüchternd. Die hilfreichste Einstellung dem gegenüber ist Gleichmut. Wenn wir müde sind, machen wir eine Pause. Das ist in Ordnung, kein Problem. Es ist wichtig, die beiden Extreme zu vermeiden, zu hart mit sich selbst zu sein oder mit sich umzugehen wie mit einem Baby. Wir üben einfach weiter, ganz gleich, was geschieht. Das nennen wir „rüstungsgleiche Ausdauer“. Sie schützt uns in jeglicher Situation.
Ein praktisches Beispiel: Den Sieg den anderen überlassen
Lassen Sie mich ein Beispiel dafür anführen, wie man vermeiden kann, den Mut zu verlieren, indem man eine buddhistische Richtlinie zur Anwendung bringt. Ich wohne in Berlin an einer belebten Ecke und vor ein paar Jahren wurde im Erdgeschoss unter mir ein sehr beliebtes Café eröffnet. Es hat sieben Tage die Woche von morgens um sieben bis nachts um drei geöffnet. Im Sommer sitzen die Menschen jede Nacht draußen, trinken Bier, reden laut und Gelächter schallt herauf. Nachdem ich eine Zeitlang nachts wach gelegen und erfolglos versucht hatte, bei dem Lärm zu schlafen, und mir mittelalterliche Vorstellungen durch den Kopf gingen, den Leuten fässerweise heißen Teer über den Kopf zu schütten, erinnerte ich mich an die Lehre: „Überlass den anderen den Sieg und akzeptiere für dich die Niederlage.“
Meine Küche ist der einzige Raum in der Wohnung, dessen Fenster nicht auf der Straßenseite liegen; also habe ich meine Matratze in die Küche gelegt. Den ganzen Sommer über schlafe ich auf dem Küchenfußboden; dort ist es ruhig und bequem, es geht mir gut und ich überlasse den Sieg den anderen. Das ist eine praktische Umsetzung dieser Unterweisung. Es ist wirklich kein Drama, in der Küche zu schlafen.
Auf solche Art und Weise können wir uns etwas einfallen lassen und kreativ mit den Lehren umgehen, und dann können wir sie tatsächlich anwenden. Dafür müssen wir die Lehren natürlich kennen, und deswegen ist es hilfreich, unser Gedächtnis jeden Tag aufzufrischen, indem wir beispielsweise einen der klassischen Texte lesen, in denen Richtlinien aufgeführt sind, wie man mit schwierigen Situationen umgehen kann. „Die Siebenunddreißig Übungen der Bodhisattvas“, „Die Schulung der Geisteshaltung in sieben Punkten“ und „Die Schulung der Geisteshaltung in acht Versen“ z.B. sind voll von äußerst praktischen Hinweisen.Wenn man sie häufig liest, trägt das nicht nur dazu bei, dass wir sie uns vergegenwärtigen, sondern das kann uns beim Durchlesen auch passende Reaktionen auf Situationen aufzeigen, mit denen wir gerade zu tun haben.
Das sind einige der täglichen Übungen für Buddhisten im Westen. Wie gesagt, Resultate zu erzielen kostet eine Menge harter Arbeit, und es wird nicht einfach sein.
Läuft der leichte Zugang zu den buddhistischen Lehren dem Zweck zuwider?
Heutzutage sind Lehren ziemlich leicht zugänglich. Wir haben auch festgestellt, dass in vielen Dharma-Zentren oder bei Veranstaltungen Eintritt verlangt wird, aber eine riesige Menge an Dharma-Lehren steht auch kostenlos zur Verfügung (wie z.B. diese Webseite!). Wenn man einen Computer und Internet-Zugang hat, braucht man eigentlich nicht viel zu reisen oder irgendetwas zu bezahlen. Und die Vielzahl an solchen Materialien wird zweifellos in Zukunft noch zunehmen.
Man könnte argumentieren, dass es angemessen wäre, die Lehren in Bibliotheken zurückzuhalten, sodass es schwer ist, an sie heranzukommen, oder sicherzustellen, dass man etwas bezahlen muss, um Zugang dazu zu erhalten, weil man dann besondere Anstrengungen dafür aufbringen muss. Andererseits muss man sich auch dann, wenn die Lehren überall frei erhältlich sind, anstrengen, um sie zu lesen und zu studieren, und intensiv daran arbeiten, sie tatsächlich umzusetzen.
Und diese Arbeit müssen wir immer noch selbst leisten, ganz unabhängig davon, wie viele Vorteile wir in der heutigen Zeit in Bezug darauf haben, dass die Lehren leicht zugänglich sind. Man braucht Zeit, um sie zu verstehen und sich zu eigen zu machen, und das ist etwas, was sich nicht ändern wird. Es gibt keinen leichten oder billigen Weg, das zu umgehen und in dieser Hinsicht gibt es keine Besonderheiten in der Praxis des Buddhismus im Westen. Wir müssen wirklich die Gelegenheiten nutzen, die wir haben. Die Grundlage ist, darauf hinzuarbeiten, ein guter Mensch zu sein, aber darüber hinaus gilt es auch die buddhistischen Ziel zu erreichen: uns von all unseren Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten zu befreien und mit der vollständigen Verwirklichung all unserer positiven Potenziale Erleuchtung zu erreichen.
Wie man Bezug zu den höchsten Zielen des Buddhismus gewinnt
Wir können nur dann realistisch darauf hinarbeiten, Befreiung und Erleuchtung zu erlangen, wenn wir wirklich überzeugt sind, dass dies tatsächlich erreichbar ist. Aber wir gelangt man zu dieser Überzeugung? Sie beruht auf dem Verständnis, was mit „Geist“ – dem geistigem Kontinuum - gemeint ist. Was sind die grundlegenden Merkmale dieser geistigen Aktivität? Sie setzt sich von Moment zu Moment fort, wobei das Objekt sich jeden Moment ändert. Die definierenden Merkmale sind jedoch die gleichen, und Verwirrung, Ärger und andere Emotionen sind flüchtig wie Wolken. Die Wolken können beseitigt werden, weil sie kein unabdingbarer Bestandteil des Geistes sind.
Das erfordert nicht nur tiefgehendes Studium der Natur des Geistes und was Erscheinungen sind und wie sie entstehen, sondern auch die tatsächliche Erfahrung durch genaues Beobachten, was eigentlich in unserem Geist von einem Moment zum anderen vor sich geht. Zudem müssen wir natürlich studieren und wissen, was es überhaupt bedeutet, befreit oder erleuchtet zu sein. Wenn das für uns nur Wörter sind, ist das zu vage.
Einer meiner Freunde hat gesagt: „Ich bin nicht sicher, ob Befreiung oder Erleuchtung möglich ist. Ich weiß nicht, ob Seine Heiligkeit der Dalai Lama tatsächlich ein erleuchtetes Wesen ist. Aber wenn ich so werden könnte wie er, wie der Dalai Lama, und so handeln und mit riesigen Problemen umgehen könnte, das wäre genug.“
Zusammenfassung
Seit den Zeiten der Höhlen, der Feldarbeit bis hin zur Büroarbeit haben sich unsere grundlegenden Probleme nicht so sehr viel geändert; zwar mag das Umfeld ein anderes sein, aber immer standen die Menschen unter Anspannung und waren immer sehr beschäftigt. Wenn wir uns das klarmachen, können wir erkennen, dass die buddhistischen Methoden, die vor mehr als einem Jahrtausend gelehrt wurden, immer noch relevant sind.
In der Vergangenheit unternahmen Menschen unglaubliche Anstrengungen, um an diese Lehren zu gelangen; wir können uns also wirklich glücklich schätzen, dass wir heutzutage Zugang zu einem riesigen Ausmaß von Lehren haben – nicht nur im Internet, sondern auch in vielen Städten überall auf der Welt. Es kommt darauf an, diese Vorteile zu nutzen, und dabei im Sinn zu behalten, dass das Ausmaß der Anstrengung, die wir selbst aufbringen müssen, sich nicht geändert hat, und diese Tatsache sich auch nie ändern wird.