„Geistestraining“ („Geistesschulung“ ) bezieht sich auf Methoden, um die Art und Weise zu ändern, wie wir eine Person oder Situation betrachten. Wir müssen jedoch achtgeben bei der Verwendung des Begriffs „Geistestraining“, denn er klingt, als würde er sich auf Konzentrations- und Gedächtnisübungen beziehen. Doch das trifft die Bedeutung nicht recht. In dem tibetischen Begriff für Geistestraining, „Lojong“ (blo-sbyong) bedeutet das Wort „Lo“ nicht nur „Geist“. Das Wort hat hier eher die Konnotation von „Geisteshaltung“ oder „geistiger Einstellung“. Das Wort „Training“, auf Tibetisch „jong“ (sbyong), hat zwei Bedeutungen: „reinigen“ - man bereinigt also eine negative Einstellung – und „trainieren“, also eine positivere einüben. Manchmal ist es also klarer, unter „Geistestraining“ ein „Training der Einstellung“ zu verstehen.
Die wesentliche negative Einstellung, die es zu bereinigen gilt, ist unsere Selbstbezogenheit. Dazu gehört, dass die Gedanken stets um einen selbst kreisen, dass man selbstsüchtig ist und nur an sich denkt. Die positive Geisteshaltung, die es zu trainieren gilt, ist eine Einstellung, mit der man andere wertschätzt. Dazu gehört, in erster Linie voller Liebe und Mitgefühl das Wohl anderer im Sinn zu haben. Die Methode, die in allen Techniken zum Training der Geisteshaltung angewendet wird, passt gut mit Buddhas allgemeinem Ansatz zusammen, der unter dem Namen „die vier edlen Wahrheiten“ bekannt ist.
Die vier edlen Wahrheiten
Buddha lehrte auf sehr praktischer Ebene, wie wir Probleme in unserem Leben überwinden können. Eigentlich ist alles, was er lehrte, darauf ausgerichtet. Wir alle haben vielerlei Probleme unterschiedlicher Arten und Ebenen. Einige davon sind recht offensichtlich und bereiten uns viel Leid und Schmerz, sei es körperlich, geistig oder beides. Andere Probleme sind dagegen etwas subtiler, aber dennoch sind auch sie sehr schmerzhaft. Wir genießen verschiedene Dinge im Leben, doch wir sind frustriert, weil sie uns nicht vollkommen zufriedenstellen, weil sie nicht ewig währen und weil sie sich ändern. Nichts in unserem Leben ist beständig, alles geht auf und ab. Manchmal entwickeln sich die Dinge gut und manchmal nicht, und unser Gefühl demgegenüber ist erst recht unbeständig. Mal sind wir glücklich, mal sind wir unglücklich, mal scheint es, als würden wir gar nichts empfinden, und wir wissen nicht, wie wir uns im nächsten Moment fühlen werden. Es scheint nicht einmal an den Menschen zu liegen, mit denen wir gerade zusammen sind, oder an dem, was wir gerade tun – unsere Stimmungen ändern sich einfach ganz plötzlich.
Natürlich haben wir alle auch emotionale Probleme, was wiederum zu anderen Problemen im Leben führt. Wirklich frustrierend ist aber, dass sie sich zu wiederholen scheinen. Wir scheinen uns selbst immer mehr Probleme zu schaffen, obwohl es manchmal so aussieht, als wären die anderen die Ursache dafür. Wenn wir jedoch genauer hinschauen und die Angelegenheit aufrichtiger prüfen, sehen wir, dass die Quelle vieler unserer Probleme in uns selbst liegt und insbesondere in unserer selbstbezogenen Einstellung gegenüber dem, was im Leben passiert.
Buddha erkannte all das sowohl in seinem eigenen Leben als auch im Leben der anderen. Er sah, dass sich alle in der gleichen Zwangslage befanden. Auf der offensichtlichen Ebene geht es einfach um die Schwierigkeiten unseres Lebens – wir werden geboren, wachsen heran, werden krank, altern und sterben, und wir erleben die alltäglichen Probleme, über die wir gerade gesprochen haben. Er sprach jedoch davon, dass diese Probleme aus Ursachen entstehen und nicht einfach aus dem Nichts auftauchen. Sie werden uns nicht von einer höheren äußeren Macht zugeteilt – ob wir diese äußere Macht nun „Gott” nennen oder etwas unpersönlicher als Schicksal oder Bestimmung bezeichnen – es handelt sich dabei nicht um die tatsächliche Quelle unserer Probleme.
Die wahre Quelle unserer Probleme liegt in uns, und wenn wir sagen, sie liegt in uns, bedeutet das nicht, wir wären von Natur aus schlecht oder schuldig. Buddha sprach nicht davon, dass man schon schlecht und voller Sünde geboren wird; vielmehr sagte er, die Quelle unserer Probleme sei unsere Verwirrung hinsichtlich der Wirklichkeit. Es ist nicht so, dass wir dumm sind, aber in unserer alltäglichen Erfahrung scheinen die Dinge auf eine Weise zu existieren, die gar nicht möglich ist und nicht der Realität entspricht. Das gilt insbesondere im Hinblick darauf, wie wir uns selbst und andere sehen – was natürlich unsere Haltung prägt, die wir ihnen und uns selbst gegenüber einnehmen. Aufgrund unserer Selbstbezogenheit und der Neigung, uns nur um unser eigenes Wohl zu kümmern, scheint es so, als wären wir das Allerwichtigste und dass alles immer so laufen sollte, wie wir es gern hätten, während das, was andere erleben, keine Rolle spielt. Es ist, als ob die Gefühle der anderen nicht zählen und nicht einmal vorhanden wären. Ich denke, wir können das im Zusammenhang damit verstehen, wie viel von dem, was wir erfahren, auf unseren Projektionen und unrealistischen Erwartungen beruht und nicht auf den tatsächlichen Situationen, auf die wir treffen.
Buddha sagte jedoch, dass es möglich ist, die Situation mit all diesen Problemen so zu beenden, dass sie niemals wiederkehren werden. Es ist nicht so, dass wir dazu verurteilt wären, ewig unter diesen Problemen zu leiden, und dass die einzige Lösung etwa darin bestünde, Drogen zu nehmen oder sich zu betrinken, um davor zu flüchten oder zumindest das Gefühl zu haben, wir würden unseren Problemen entfliehen. Es geht nicht einmal darum, in einen tiefen meditativen Zustand zu versinken, in dem man an nichts denkt, und dann zu meinen, das würde unsere Probleme lösen. Solche Lösungen sind nur vorübergehend und sie befreien uns keineswegs von unseren Problemen. Wenn wir jedoch unsere Probleme loswerden wollen, ist es notwendig, die Ursachen dieser Probleme zu beseitigen. Wir müssen uns von unserer Verwirrung befreien und sie durch korrektes Verständnis ersetzen. Wenn wir das tun, wird unser Verständnis sich langsam immer weiter vertiefen und unsere emotionalen Zustände werden sich ebenso ändern.
Geistestraining (Geistesschulung)
Weil wir so viel von unserem Leben in der Vorstellungswelt unserer Projektionen verbringen, prägt unsere Verwirrung die Einstellung, die wir gegenüber allem haben, was wir erleben. Mit der Geisteshaltung, uns nur um unser eigenes Wohl zu kümmern, betrachten wir das, was uns geschieht, auf selbstbezogene Weise, die zu noch mehr Unglücklichsein und Problemen für uns und andere führt. Doch mit einer Änderung unserer Geisteshaltung verändert sich unser Erleben der Geschehnisse ganz dramatisch.
Anstatt eine Verzögerung unseres Fluges am Flughafen als persönliche Katastrophe anzusehen, können wir erkennen, dass die Realität einfach darin besteht, dass wir und alle anderen, die diesen Flug gebucht haben, nun mehr Zeit im Wartebereich verbringen. Dann können wir unsere Betrachtungsweise der Situation ändern und mit einer Einstellung, die daran Anteil nimmt, wie alle anderen mit der Verspätung umgehen, können wir die Gelegenheit ergreifen, ein Gespräch mit einem Mitreisenden zu beginnen, und dadurch, dass wir nicht aufgeregt sind, sondern uns nett unterhalten, diesen Menschen helfen, sich zu beruhigen und nicht aus der Fassung zu geraten. Genau wie wir durch physische Übungen unseren Körper trainieren können, sodass er stärker und ausdauernder wird, können wir durch Meditation auch unseren Geist und dessen Einstellungen trainieren, damit er ebenfalls stärker und förderlicher wird und ohne emotionalen Aufruhr in potentiell verstörenden Situationen mehr Ausdauer hat.
Emotionale Stärke gewinnen
Manchmal können wir verstehen, was unsere Probleme sind. Wir verstehen zwar, dass wir eine bestimmte Art von emotionalen Aufruhr erleben, weil unser Geist angespannt ist und wir nur an uns selbst denken, aber das ändert nichts an unseren Emotionen. Wir haben das Gefühl, dass unser Verstehen die Art und Weise, wie wir fühlen, nicht wirklich beeinflussen kann. Doch das Problem besteht hier darin, dass das Verständnis nicht tief genug gegangen ist. Es ist nicht nur nicht tief greifend genug, sondern es ist auch nicht über einen ausreichend langen Zeitraum ins Bewusstsein gedrungen, um Veränderungen unserer Einstellungen herbeizuführen.
Lassen Sie uns das noch einmal am Beispiel körperlicher Gesundheit veranschaulichen. Nehmen wir einmal an, wir fühlen uns dauernd körperlich schwach, erschöpft und bleiern. Also melden wir uns in einem Fitnessstudio an und fangen an, regelmäßig zu trainieren. Nachdem wir mit einem Übungsprogramm begonnen haben, ändert sich nicht sofort die Art, wie wir uns körperlich fühlen. Es dauert eine ganze Weile, meist mehrere Monate, bevor wir anfangen, die Auswirkungen auf unsere Gesundheit zu spüren. Doch je länger wir trainieren und dies zu einem regelmäßigen Bestandteil unseres Alltags wird, wird sich allmählich eine Veränderung bemerkbar machen, wie wir uns fühlen: nämlich immer besser. Wir haben ein besseres Gefühl uns selbst gegenüber, und das trägt dazu bei, auch ein besseres Gefühl im Hinblick darauf zu bekommen, wie wir mit anderen umgehen.
Etwas ganz Ähnliches geschieht, wenn wir ein gewisses Verständnis dafür entwickeln, was in unserem Geist, unseren Emotionen und unseren Einstellungen vor sich geht. Je länger wir solches Verständnis haben und je länger wir es uns immer wieder in den Sinn rufen, umso tiefer wird das Verständnis. Dann werden wir, auch wenn die emotionale Veränderung nicht sofort eintritt, allmählich emotional mehr im Gleichgewicht sein und an Stärke gewinnen, während wir unsere Geisteshaltung umwandeln.
Ebenen der Motivation für die Arbeit an sich selbst
In ein Fitnesszentrum zu gehen erfordert allerdings nicht nur Selbstdisziplin, sondern auch Vergegenwärtigung, das heißt, sich daran zu erinnern, dorthin zu gehen, und es nicht zu vergessen. Dem liegt eine so genannte „fürsorgliche Geisteshaltung“ zugrunde – wir kümmern uns um uns selbst, darum, wie wir aussehen, wie wir uns fühlen usw., wir nehmen uns ernst und respektieren, fast könnte man sagen, unser „Recht” glücklich zu sein und uns gut zu fühlen. Dasselbe gilt in Bezug darauf, wie wir uns selbst verstehen und begreifen, wie unser emotionales Leben funktioniert. Auch das hängt davon ab, dass wir uns um uns selbst kümmern und spüren: Ja, wir haben auch das Anrecht auf emotionale Gesundheit.
Diese Einstellung, mit der wir uns um uns kümmern, ist etwas anderes als die Einstellung, in der einem nur am eigenen Wohl gelegen ist. Mit der Einstellung, in der wir uns nur um das eigene Wohl kümmern, denken wir nur an uns selbst und lassen das Wohl der anderen ganz außer Acht. Wir kümmern uns nicht darum, wie unsere Einstellungen und Verhaltensweisen sich auf die Menschen auswirken, mit denen wir zu tun haben oder denen wir einfach nur begegnen. Mit der fürsorglichen Geisteshaltung hingegen erkennen wir, dass unser Unglücklichsein und unsere Probleme im Leben aus unserer Selbstbezogenheit und egoistischen Einstellung hervorgehen, und weil wir glücklich sein wollen, geben wir auf uns acht, und zwar so weit, dass wir etwas bezüglich dieser Situation unternehmen wollen. Wir werden an uns arbeiten, um unsere Einstellungen und Verhaltensweisen zu ändern, und in Zukunft darauf achten, dass wir das, was wir durch unsere Übungen erreichen wollen, in die Praxis umsetzen.
Nun gibt es natürlich viele Ebenen der Motivation dafür, auf diese Weise an sich zu arbeiten. Wenn wir untersuchen, was wir unter Motivation verstehen, geht es darum, mit welchem Ziel wir an uns arbeiten und welche emotionale Antriebskraft uns dazu bringt. Diese Ebenen der Motivation wurden in den buddhistischen Lehren in aufeinander aufbauenden Stufen beschrieben. Wir können einfach daran arbeiten, unsere Situation in diesem Leben zu verbessern, denn im Grunde wollen wir nicht, dass sie sich verschlimmert. Wenn sie jedoch im Moment nicht zufriedenstellend ist, wollen wir nicht nur, dass es so nicht weitergeht, sondern es wäre sehr gut, wenn es nicht schlechter oder sogar besser werden würde. Wir sind wirklich unzufrieden damit, wie es läuft und wir haben einen Punkt erreicht, an dem wir etwas dagegen unternehmen möchten.
Auf einer etwas weiter fortgeschrittenen Ebene mögen wir uns sogar gedanklich nicht nur auf dieses Leben, sondern auf zukünftige Leben beziehen. Wir wollen, dass es auch in zukünftigen Leben nicht schlechter wird. Wir werden durch die gleiche emotionale Kraft angetrieben wie bei dem Wunsch, etwas in diesem Leben verbessern zu wollen, jedoch ziehen wir nun einen längeren Zeitraum in Betracht. Zwischen diesen beiden Ebenen der Motivation kann auch noch ein weiterer Zwischenschritt stattfinden, nämlich indem man vermeiden will, dass die verschiedenen Probleme in unserer Familie oder in unserem Umgang mit etwas an zukünftige Generationen weitergetragen werden.
Über diese Bestrebungen hinsichtlich zukünftiger Leben hinaus können wir zudem motiviert sein, uns vollständig aus diesem unbefriedigenden und frustrierenden Kreislauf der Wiedergeburt zu befreien, oder wir können, bewegt von Mitgefühl, im Sinn haben, jedem zu helfen, all diese Ebenen von Problemen zu überwinden. Wenn wir das im Sinn haben, dann arbeiten wir darauf hin, ein Buddha zu werden.
Wirklich zu jemandem zu werden, der diese fortgeschrittenen Ebenen der Motivation empfindet, wird ein enormes Ausmaß an Training erfordern. Doch für jede Ebene, auf welcher wir uns befinden, gibt es zahlreiche Methoden in den Lehren Buddhas, die hilfreich sein können. Auch wenn wir uns gedanklich nur auf dieses Leben beziehen, könnten wir uns nicht nur von Gedanken an uns selbst und dem Wunsch nach Überwinden unserer eigenen Probleme leiten lassen, sondern auch von Mitgefühl und Gedanken an andere. Mit anderen Worten: Wir trachten nicht nur danach, unsere Probleme zu überwinden, weil sie uns in Schwierigkeiten bringen und sehr schmerzhaft für uns sind, sondern auch, weil sie uns daran hindern, anderen auf bestmögliche Weise helfen zu können. Das bedeutet es, nach Art des Geistestrainings an uns zu arbeiten.
Nehmen wir beispielsweise einmal an, wir wären Alkoholiker. Einerseits könnten wir motiviert sein zu versuchen, unsere Alkoholabhängigkeit zu überwinden, weil sie uns, unserer Gesundheit und schlichtweg in jeder Hinsicht schadet. Wir fühlen uns schlecht, wenn wir morgens einen Kater haben. Doch wir könnten sogar noch stärker motiviert sein, das Alkoholproblem zu überwinden, wenn wir an unsere Familie denken und daran, wie es uns beispielsweise davon abhält, ein guter Vater oder eine gute Mutter zu sein, wie verrückt wir uns oft benehmen, weil wir betrunken sind und welche schädlichen Auswirkungen das eigentlich auf unsere Familie, unsere Freunde usw. hat. Wenn wir erkennen, dass unsere Familie uns braucht und dass dieses Problem mit dem Alkohol uns davon abhält, ihren realen Bedürfnissen nachzukommen, gibt uns das mehr Kraft zu versuchen, von dieser Abhängigkeit loszukommen.
Selbst wenn wir die buddhistischen Methoden nur im Hinblick darauf praktizieren, dass wir dieses Leben verbessern wollen, spielt die Motivation von Liebe und Mitgefühl gegenüber anderen eine große Rolle. In den Lehren über das Training der Geisteshaltung zur Wertschätzung anderer wird betont: Obwohl wir viele dieser Methoden auch einfach dafür nutzen könnten, dass es uns besser geht, ist es zweifellos noch hervorragender, sie anzuwenden, um anderen besser helfen zu können.
Die acht vergänglichen Angelegenheiten des Lebens (die acht weltlichen Belange)
In unserem Leben begegnen wir allerlei schwierigen Situationen. Die Schwierigkeit mag darin liegen, dass sie schmerzlich sind. Das muss nicht unbedingt auf körperlicher Ebene der Fall sein; etwas kann auch auf geistiger Ebene schmerzhaft sein. Wir können das so verstehen, dass wir in Situationen kommen, die unsere störenden Gefühle vermehrt in Erscheinung treten lassen. Bei diesen störenden Emotionen kann es sich einerseits um Ärger, andererseits aber auch um starke Anhaftung handeln. Wir alle wissen, wie unwohl wir uns fühlen, wenn unser Geist voller Ärger und Feindseligkeit oder voller starker Anhaftung und sehnsüchtigem Verlangen ist.
Einige Situationen sind besonders schwierig; sie werden im Buddhismus als die so genannten acht vergänglichen Angelegenheiten des Lebens aufgezählt. Manchmal werden sie einfach als die „acht weltlichen Belangen" oder die „acht weltlichen Dharmas” übersetzt. Es geht dabei um Dinge, die uns im Leben geschehen und die nicht beständig, sondern vorübergehend sind. Sie werden in vier Gegensatzpaaren beschrieben.
- Lob oder Kritik erhalten – Wenn wir gelobt werden, fühlen wir uns beschwingt und ermutigt, und wir hängen daran. Wenn wir kritisiert werden, regen wir uns auf und sind verärgert.
- Gute Nachrichten oder schlechte Nachrichten erhalten – Wenn wir gute Nachrichten hören, sind wir begeistert und hängen natürlich daran. Wir wollen, dass es so bleibt, was aber nie der Fall ist. Wenn wir schlechte Nachrichten hören, regen wir uns auf und sind meist niedergeschlagen und ärgerlich.
- Gewinne oder Verluste – Wenn wir etwas gewinnen, oder wenn wir von jemandem etwas bekommen, freuen wir uns, sind ganz aufgeregt und denken: „Oh, wie wunderbar.” Wenn wir dann aber etwas verlieren oder jemand uns etwas wegnimmt oder etwas kaputtgeht, dann sind wir völlig aufgebracht. Gewinn und Verlust kann sich auf Menschen beziehen, die in unser Leben treten – wir gewinnen einen Freund oder wir verlieren einen geliebten Menschen –, oder es kann sich natürlich auch um finanzielle Dinge handeln.
- Etwas entwickelt sich gut oder schlecht für uns – Wir sind dann entweder ganz begeistert und hängen daran oder wir sind niedergeschlagen und verärgert.
Aufgrund unserer Selbstbezogenheit regen wir uns über diese acht vorübergehenden Geschehnisse auf. Unsere Gedanken kreisen nur um uns selbst und darum, was uns geschieht, und meinen entweder, wie toll „ich“ doch bin, oder aber „ach, ich Arme/r“.
Vorläufige Gegenmittel anwenden
Buddha lehrte viele verschiedene Methoden, um die störenden Emotionen zu überwinden, die normalerweise als Reaktion auf diese acht vorübergehenden Geschehnisse im Leben auftreten. Sie alle beinhalten die Übung darin, das, was wir erleben, mit der förderlicheren Einstellung zu betrachten, die die Wertschätzung anderer mit einbezieht. Eine Methode besteht darin, die Situation unter dem Blickwinkel einer provisorischen, der jeweiligen störenden Emotion entgegenwirkenden Kraft zu betrachten. Diese wird uns nicht für immer von den störenden Emotionen befreien. Dafür geht sie nicht tief genug, aber sie ist dennoch sehr nützlich.
Liebe als Gegenmittel gegen Ärger
Nehmen wir einmal an, die Dinge laufen nicht gut für uns. Es gibt jemanden in unserem Leben, der uns auf sehr hässliche, unangenehme Weise behandelt, und wir ärgern uns ständig über diese Person. Wir denken an uns selbst und kommen nicht von dem Gedanken los: „Es gefällt mir nicht, wie die mit mir umgeht.“ Als provisorisches Gegenmittel gegen den Ärger bringen wir hier Liebe zum Einsatz. Es ist nicht so, dass wir uns nun einfach sagen: „Ärgere dich nicht über diese Person, sondern liebe sie.” Das ist natürlich den meisten von uns nicht möglich, das mal eben so zu ändern. Aber obige Situation liefert ein gutes Beispiel, wie man beruhend auf der Wertschätzung anderer durch Verständnis den emotionalen Zustand und die Einstellung ändern kann.
Jene Person benimmt sich uns gegenüber abscheulich, aber warum tut sie das? Irgendetwas macht ihr zu schaffen. Sicher kennen Sie auch solche Menschen, die beispielsweise ständig lamentieren. Wann immer sie mit uns zusammen sind, besteht ihre ganze Konversation darin, über dieses und jenes zu klagen; sie reden immer nur über sich selbst, und mit ihnen zusammen zu sein ist einfach eine „erdrückende Erfahrung”. Wenn wir das genauer untersuchen, zeigt sich, dass die Person offensichtlich so handelt, weil sie sehr unglücklich ist. Eine konstruktive Art, unsere Einstellung zu ändern, wäre zu denken: „Wenn sie doch bloß glücklich sein könnte; dann würde sie damit aufhören, die ganze Zeit zu lamentieren und mir so zuzusetzen.” Gemäß der buddhistischen Definition besteht Liebe darin, dass man wünscht, die andere Person möge glücklich sein und Grund zum Glück zu haben. Wenn wir nun, anstatt uns zu wünschen, dieser Mensch möge weggehen und uns nicht weiter stören, den Wunsch entwickeln, er möge glücklich sein, und was auch immer ihn stört, möge verschwinden, würden wir uns weniger ärgern. In der Meditation zu üben, solch eine Änderung der Einstellung vorzunehmen, ist „Geistestraining“.
Obsessive sexuelle Anziehung vermindern
Auch in dem Fall, wenn wir uns übermäßig zu jemandem hingezogen fühlen, können wir provisorische Gegenmittel anwenden, z.B. indem wir unsere Vorstellungskraft benutzen. Statt selbstbezogen zu bleiben und nur in Form ihrer äußeren Erscheinung an die betreffende Person zu denken, so als sei sie lediglich ein Objekt, das meinem Vergnügen dient, können wir uns vorstellen, wie es im Körper dieser Person aussieht: ihr Magen, ihre Gedärme, das Gehirn usw. Besonders hilfreich ist es auch, wenn wir uns ihren Kopf oder ihr Gesicht ansehen und uns dabei die Struktur der Schädelknochen vorstellen. Das, was wir uns in dem Fall vorstellen, existiert ja wirklich, es befindet sich unter der Haut dieser Person.
Eine andere wirkungsvolle Methode besteht darin, sich diese Person als Baby oder als Greis vorzustellen. Auf diese Weise dämpfen wir unsere Anhaftung, insbesondere im Falle sexueller Anziehung, indem wir erkennen, dass das, was wir gegenwärtig sehen, nur eine oberflächliche Erscheinung ist, die mit Sicherheit nicht andauert. Oder wenn sie eine furchtbare Hautkrankheit hätte oder unter starker Akne leiden würde - würden wir sie dann immer noch so attraktiv finden? Je mehr wir uns klarmachen, dass sich im Innern dieser Person tatsächlich Gedärme und Knochen befinden, desto mehr ändert sich unsere Geisteshaltung ihr gegenüber und unsere emotionale Aufregung legt sich. Wir werden stabiler.
Wir können sehen, dass die überaus starke Anziehung und Anhaftung, die wir in Bezug auf diese Person empfinden, normalerweise hauptsächlich auf ihren Körper bezogen ist. Wir verlieren die Tatsache aus den Augen, dass sie in erster Linie ein Mensch ist, der glücklich sein möchte, der nicht unglücklich sein möchte, und der nicht als ein Sexualobjekt angesehen werden möchte. Diese Person hat ihre eigenen Unsicherheiten, ihre eigenen emotionalen Probleme, ihre eigenen familiären Probleme, und diese Betrachtungsweisen sind Gegenmittel dafür, sie als Objekt unserer eigenen Begierden zu sehen. Wir sehen sie dann vielmehr als ein reales menschliches Wesen und beginnen, eine Einstellung zu entwickeln, in der uns aufrichtig an ihrem Glück und an ihrem Wohlergehen gelegen ist.
Vermeiden von Widerwillen oder Gleichgültigkeit gegenüber Bettlern oder Behinderten
Eine vorläufige Gegenkraft anzuwenden ist auch äußerst effektiv, wenn wir jemanden sehen, den wir eher hässlich oder abstoßend finden. Besonders hilfreich ist es, wenn wir Bettlern oder extrem armen Menschen in niedrigen Positionen begegnen, wie man sie in Ländern wie hier in Mexiko oder in Indien häufiger sieht als in anderen Ländern, oder auch, wenn wir Schwerbehinderten begegnen, z.B. Menschen, die blind, taub oder gelähmt sind, denen gegenüber wir uns oft unbeholfen und unbehaglich fühlen.
Ich erinnere mich, dass es in Berlin einmal eine Ausstellung gab, in der es um Behinderte ging. In einem Raum wurden Videos von Interviews mit Menschen gezeigt, die an spastischen Störungen litten, Ihre Gliedmaßen zuckten, der Mund verzog sich zur Seite und ihre Sprache war verzerrt. Diese Menschen sprachen über ihr Sexualleben und darüber, dass sie eigentlich genau die gleichen Emotionen und Bedürfnisse haben und sich eine Beziehung wünschen wie jeder andere auch. Sie beschreiben, was für liebevolle Beziehungen sie haben usw. Für alle Schulkinder der Stadt war es obligatorisch, diese Ausstellung zu besuchen, und das fand ich großartig – zu zeigen, dass Behinderte vor allem reale Menschen sind, wie alle anderen auch. Das ist eine sehr hilfreiche Methode, um unsere selbstsüchtige Abneigung oder Gleichgültigkeit oder auch einfach nur unser Unbehagen im Umgang mit diesen Menschen zu überwinden.
Eine weitere Methode besteht darin, wenn man z.B. einen älteren Menschen auf der Straße betteln sieht, sich vorzustellen, das wäre die eigene Mutter oder der eigene Vater, die dort obdach- und mittellos auf der Straße sitzt. Oder wenn man einen jugendlichen Ausreißer betteln sieht, stellt man vor, der eigenen Sohn oder die eigene Tochter befände sich in dieser Situation. Durch diese Änderung der Art und Weise, wie wir die Person betrachten, ändert sich unsere emotionale Reaktion beträchtlich.
Ich kenne einen westlichen Zen-Lehrer in New York, der seine Schüler, wenn sie einwilligen, völlig ohne Geld oder Kreditkarte oder etwas Ähnliches auf die Straße schickt, wo sie eine Woche als Obdachlose leben und betteln, einfach um die Erfahrung zu machen, wie das ist.
Das sind sehr wirksame „Heilmittel”, um unsere Gleichgültigkeit gegenüber anderen zu überwinden, die sich in schwierigen Situationen befinden. Ich denke nur daran, wie oft es passiert, dass wir solche Menschen nicht einmal ansehen wollen, wenn wir ihnen begegnen. Wir fühlen uns unwohl dabei. Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden sich in der umgekehrten Situation befinden: Während Sie sich durchkämpfen, würden andere sie nicht einmal ansehen oder ihre Existenz zur Kenntnis nehmen, oder man würde Sie einfach verscheuchen wie eine lästige Mücke. Dies ist jedenfalls eine Methode, Gegenkräfte anzuwenden. Allerdings sind es vorläufige Gegenkräfte; sie dringen nicht bis zur Wurzel des Problems vor.
Die zutiefst wirksame Gegenkraft anwenden
Die zweite Methode des Geistestrainings ist, eine Gegenkraft einzusetzen, die nicht nur vorläufig wirkt, sondern tatsächlich zur Wurzel des Problems vordringt und diese beseitigt. Sie besteht darin, einen Geisteszustand hervorzubringen, der das genaue Gegenteil eines verwirrten, fälschlichen Geisteszustand ist, wobei sich diese beiden Geisteszustand gegenseitig ausschließen. Das bezieht sich auf das Verständnis der Leerheit (Leere). Das heißt: die fälschliche Betrachtungsweise einer Person oder Situation anspricht keineswegs der Realität. Mit anderen Worten: Hinter unserer Anhaftung oder unserem Ärger steckt im Grunde unsere Verwirrung in Bezug darauf, wie die Dinge existieren.
Dies ist nicht der angemessene Zeitpunkt für eine tiefgründige Erörterung der Leerheit; wir wollen es deshalb einer sehr einfachen Beschreibung belassen. Nehmen wir beispielsweise einmal an, wir besuchen unsere kranke Großmutter oder einen Elternteil im Alters- oder Pflegeheim. Im Flur gehen wir an einer runzligen alten Frau vorbei, die zusammengesunken in einem Rollstuhl sitzt und vor sich hinmurmelte, während sie an einem Handtuch auf ihrem Schoß herumnestelte und etwas Speichel aus ihrem Mund tropft. Wenn man so jemanden sieht, fühlt man sich natürlich recht unwohl. Wir neigen dazu zu denken, sie sei immer so gewesen. Und wenn sie dann auch noch versucht, nach uns zu greifen, wird es uns einfach zu viel. Wir denken nur an uns.
Wir könnten hier natürlich eine provisorische Gegenkraft anwenden, indem wir uns daran erinnern, dass dies ein Mensch ist, der sein Leben gelebt hat, eine Familie, einen Beruf hatte, einmal jung gewesen ist – er sah nicht immer so aus. Er streckt bloß die Hand nach uns aus, weil er menschlichen Kontakt sucht. Diese Denkweise ist wirksam, aber wir können eine tiefer gehende Methode anwenden: Die Erkenntnis, dass die Art und Weise, wie er meiner Auffassung nach existiert – eben so, wie er erscheint, alt und schwach, ohne je anders gewesen zu sein, etwas ganz Unmögliches ist. Niemand existiert auf diese Weise: als sei er in der Zeit erstarrt, wie in einer Momentaufnahme. Darauf konzentrieren wir uns dann: „So etwas gibt es nicht. Das ist unmöglich.” Diese Methode ist viel effektiver, um der falschen Vorstellung ein Ende zu setzen, damit wir eine realistischere und mitfühlendere Haltung diesem Menschen gegenüber einnehmen können.
Störende Emotionen entspannen, um zugrunde liegendes tiefes Gewahrsein freizulegen
Eine andere Methode wird in einer fortgeschrittenen Art von Meditation namens „Mahamudra” angewendet, nämlich: „das grundlegende tiefe Gewahrsein zu erkennen, in dem sich die störende Emotion von selbst auflöst.” Diese Methode greift auf die grundlegenden Mechanismen zurück, mit denen unser Geist die Realität wahrnimmt - einfacher ausgedrückt: auf die Art und Weise, wie unser Geist funktioniert.
Lassen Sie uns ein Beispiel betrachten. Nehmen wir an, wir empfinden ein starkes sehnsüchtiges Verlangen nach jemandem. Wenn wir die Anspannung in diesem emotionalen Zustand loslassen können, finden wir das, was ihm zugrunde liegt: das so genannte „individualisierende tiefe Gewahrsein.” Mit anderen Worten: Was tatsächlich in unserem Gewahrseins dieser Person abläuft, ist eigentlich nur, dass wir sie als etwas Individuelles bestimmen, das sich von allem anderen abhebt. Das ist im Grunde genommen alles, was in der grundlegenden Struktur unseres Geistes geschieht. Darauf projizieren wir dann, dass diese Person „wirklich etwas ganz Besonderes ist“. Wir übertreiben bestimmte Eigenschaften und dann erleben wir Anziehung, sehnsüchtiges Verlangen oder Anhaftung.
Sehnsüchtiges Verlangen entsteht, wenn man das Objekt nicht besitzt, aber haben möchte; und Anhaftung tritt auf, wenn man es schon hat und nicht mehr loslassen will. Beides ist ganz offensichtlich ganz und gar auf uns selbst bezogen. Wenn wir die angespannte Energie der Überbewertung und des Hängens daran loslassen, die in diesem Geisteszustand vorhanden ist, bleibt lediglich die grundlegende Struktur dessen übrig, was der Geist in Bezug auf das Objekt macht: er spezifiziert es, weiter nichts.
Das ist eine ziemlich fortgeschrittene Methode, aber wenn man sie wirklich nutzen kann, ist sie sehr effektiv; sie erfordert jedoch eine gewisse Reife – nämlich sich von den Emotionen nicht mitreißen zu lassen. Man muss imstande sein zu erkennen, was hinter unserem emotionalen Umgang mit etwas vor sich geht, und sich beruhigen können. Die Emotion löst sich einfach automatisch auf, je mehr wir die zugrunde liegende kognitive Struktur erkennen.
Missliche Umstände in förderliche umwandeln: Die Art, wie wir andere betrachten
Die nächste Methode – Situationen, von denen wir meinen, sie seien nicht förderlich für unsere spirituelle Praxis, in Umstände zu verwandeln, die ihr trotzdem förderlich sind – ist das wesentliche Mittel, das in den traditionellen Texten über Geistestraining gelehrt wird, insbesondere in der „Acht Verse der Geistesschulung“ von Langri-Tangpa. Ein Vers des großen indischen Meisters Shantideva aus seinem Werk „Eintritt in das Verhalten eines Bodhisattvas“ verdeutlicht diese Herangehensweise:
(VI.10) Wenn ich etwas ändern kann, warum sollte ich dann darüber in schlechte Laune geraten? Und wenn ich es nicht verändern kann, was nützt dann die schlechte Laune?
Wenn man etwas tun kann, um die Situation zu ändern, warum sollte man sich dann über sie aufregen? Man ändert sie eben. Und wenn man nichts daran ändern kann, warum sollte man sich dann aufregen? Es wird einem nicht weiterhelfen. Wenn wir uns also in einer Situation befinden, die uns nachteilig und schwierig erscheint, z.B. im Falle von Kritik oder wenn etwas nicht gut läuft, und wir im Grunde nichts daran ändern können, warum sollten wir uns dann darüber aufregen? Wir ändern einfach unsere Geisteshaltung demgegenüber.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, eine widrige Situation in eine nützliche zu verwandeln. Bei einigen dieser Methoden geht es darum, wie wir andere betrachten, wenn sie uns Schwierigkeiten bereiten, und bei einigen eher darum, wie wir uns selbst in diesen schwierigen Situationen sehen. Lassen Sie uns zuerst die Methoden betrachten, die mit unserer Einstellung gegenüber anderen zu tun haben.
Schwierige Menschen als ein Wunsch erfüllendes Juwel betrachten
Eine Möglichkeit, unsere Einstellung gegenüber schwierigen Menschen zu ändern, ist, diese als ein „Wunsch erfüllendes Juwel” zu betrachten. Wir können beispielsweise denken: „Hier ist jemand, der mir eine Herausforderung bietet; er bietet mir eine Möglichkeit zu wachsen und herauszufinden, wie weit ich mich entwickelt habe. Das ist wunderbar.” Oder: „Diese Person hat mich zum Mittagessen eingeladen und sie ist ständig am Lamentieren; ihre Gesellschaft ist total bedrückend – und das ist prima! Wie gut, dass sie mich eingeladen hat, denn dadurch habe ich Gelegenheit, mich wirklich in Geduld und Verständnis zu üben”. In dieser Hinsicht ist sie ein Wunsch erfüllendes Juwel. „Es ist einfach wunderbar, dass mein Nachbar mich gebeten hat, auf sein Baby aufzupassen, von dem ich weiß, dass es den ganzen Abend schreien wird. Das ist großartig.”
Shantideva hat das sehr schön formuliert:
(VI.107) Daher sollte ich mich über einen Feind freuen, der wie eine Kostbarkeit plötzlich in meinem Haus aufgetaucht ist, ohne dass ich erst mühsam dafür sorgen musste, denn er wird zum Helfer für mein Bodhisattva-Verhalten.
Was einem Bodhisattva – jemandem, der hingebungsvoll entschlossen ist, zum Wohle aller Erleuchtung zu erreichen - am meisten Freude bereitet, ist, wenn ihn jemand bittet, etwas für ihn zu tun. Wenn ihn niemand bittet, irgendetwas zu tun, ist er traurig und fühlt sich nutzlos. Ich habe eine Webseite und bekomme viele E-Mails mit Anfragen oder Bitten und aufgrund der Menge an Eingängen kann man leicht ziemlich ungehalten werden. Wenn ich jedoch wirklich auf die eben beschriebene Weise praktizieren könnte, würde mir das große Freude bereiten: Je mehr E-Mails ich bekomme, desto mehr Gelegenheit habe ich, Menschen zu helfen. Wenn wir im buddhistischen Sinne beten: „Möge ich allen Wesen von Nutzen sein” und dann tatsächlich immer mehr Wesen kommen und uns bitten, ihnen zu nutzen, ist es dann nicht so, dass unsere Gebete in Erfüllung gegangen sind?
Wie Shantideva schreibt:
(VII.64) Menschen begehen Handlungen, um glücklich zu sein, doch ist unklar, ob sie glücklich werden oder nicht. Für einen (Bodhisattva) aber, dessen Handlungen wirklich Glück bringen, gilt: Wie kann er glücklich sein, ohne diese Handlungen auszuüben?
Schwierige Menschen wie unser krankes Kind betrachten
Eine andere Veränderung der Einstellung besteht darin, die Person, die uns so viele Schwierigkeiten bereitet und deren Gegenwart so unerfreulich ist, wie unser krankes Kind zu betrachten. Wenn unser Kind krank ist, weint und quengelt, kann uns das wirklich zu schaffen machen, aber wir empfinden trotzdem sehr viel Liebe ihm gegenüber, weil wir wissen, dass es krank ist. Vielleicht müssen wir es ins Bett bringen oder was auch immer. Und wenn das übermüdete Kind sagt: „Ich hasse dich und ich will nicht ins Bett”, dann nehmen wir das nicht ernst, weil es unpässlich ist. Es geht darum, einfach unsere Geisteshaltung gegenüber der betreffenden Person zu ändern, sie wie ein krankes Kind zu betrachten, anstatt sie als lästige Zumutung anzusehen.
Schwierige Menschen als unsere Lehrer betrachten
Die dritte Möglichkeit ist, sie als unseren Lehrer zu betrachten. Es gibt eine berühmte Geschichte von Atisha, der, als er nach Tibet ging, einen indischen Koch mitnahm, der nie irgendwelche Anweisungen befolgte und immer mit ihm stritt. Die Tibeter fragten Atisha: „Warum schicken Sie ihn nicht zurück nach Indien? Wir können für Sie kochen” und Atisha sagte: „Oh nein! Er ist nicht nur mein Koch; er ist mein Lehrer, der mir Geduld beibringt.” Wenn wir uns beispielsweise über einen Verwandten, mit dem wir in unserem Leben zu tun haben, ärgern, ist es auf jeden Fall sehr hilfreich, diese Person als einen Lehrer anzusehen, der uns Geduld lehrt.
Tatsächlich können uns Menschen sehr Vieles beibringen. Indem sie etwas Schlechtes tun, können sie uns beispielsweise lehren, nicht so zu handeln. Sogar unser Hund kann unser Lehrer sein. Ist Ihnen jemals aufgefallen, dass Ihr Hund, wenn Sie ihn spazieren führen, sich einfach irgendwo auf dem Boden hinlegen, sich entspannen und sogar einschlafen kann, wohingegen wir ein spezielles Bett mit besonderer Bettwäsche brauchen, das weich sein muss oder aber nicht so weich oder dieses oder jenes. Unser Hund hingegen beklagt sich nicht. Er kann sich einfach überall hinlegen. Davon können wir eine Menge lernen. Das alles sind Möglichkeiten, andere, wenn sie uns Schwierigkeiten bereiten, auf andere Weise zu betrachten: als ein Wunsch erfüllendes Juwel, als unser krankes Kind oder als Lehrer.
Missliche Umstände in förderliche umwandeln: Die Art, wie wir uns selbst sehen
Den Sieg den anderen überlassen
Es gibt auch Methoden, wie wir uns selbst auf andere Weise sehen können und unsere Einstellung gegenüber uns selbst in solchen Situationen ändern können. Die erste besteht darin, „den Sieg den anderen zu überlassen und die Niederlage auf sich zu nehmen”. Mit anderen Worten: In unserer Selbstbezogenheit neigen wir dazu, immer zu denken: „Ich muss gewinnen, es muss nach meinem Kopf gehen und der andere muss nachgeben”. Doch wenn wir die Niederlage auf uns nehmen, hat der Streit ein Ende. Ein einfaches Beispiel: Wir wollen mit unserem Freund oder Partner ausgehen und es erhebt sich die Frage, in welches Restaurant. Jeder besteht auf seinem bevorzugten Restaurant, wir fangen an zu streiten und ein Wort gibt das andere. Aber was spielt es eigentlich für eine Rolle? Wenn wir einfach einwilligen und sagen „Gehen wir in dein Lieblingsrestaurant”, hat sich die Streiterei erledigt. Mit anderen Worten: Es gibt keinen Streit mehr, wenn wir anderen den Sieg überlassen.
Es geht hier nicht um wirklich einschneidende Situationen, in denen die andere Person etwas sehr Negatives und Destruktives vorschlägt, sondern wenn es keine große Rolle spielt – überlassen Sie den Sieg ruhig den anderen. Natürlich kann man Einwände gegen diese Taktik erheben, wenn wir immer nachgeben und die andere Person uns ausnutzt. Daher ist es natürlich wichtig, beim Anwenden dieser Methode Feingefühl walten zu lassen. In vielen Situationen ist diese Methode jedoch die beste Art, mit dem Problem umzugehen.
Ich werde Ihnen ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung geben. Ich lebe in einem Stadtteil von Berlin, in dem es sehr viele Restaurants gibt, und meine Wohnung befindet sich an einer belebten Ecke. Ich lebe in einem Mietshaus, und im Erdgeschoss dieses Gebäudes befand sich früher eine sehr ruhige Gaststätte, doch dann wechselte der Betreiber und jetzt ist es ein sehr beliebtes spanisches Restaurant, welches sieben Tage in der Woche von 7 Uhr morgens bis 3 Uhr morgens geöffnet hat. Bei warmem Wetter werden draußen an zwei Seiten des Hauses Tische aufgestellt; die Menschen sitzen draußen, trinken Bier oder Wein, und bis drei Uhr nachts wird laut geredet und gelacht. Als das neue Restaurant aufmachte, mit den Tischen draußen direkt unter meinem Schlafzimmerfenster, lag ich nachts da und könnte wegen des Lärms nicht mehr schlafen. Frustriert, verärgert und in meinen Gedanken nur um mich kreisend, hatte ich alle möglichen Fantasien - ich stellte mir vor, in einem mittelalterlichen Schloss zu leben und ein großes Fass heißen Teer auf die Leute zu gießen. Ich konnte ja nicht einfach als griesgrämiger alter Mann ständig „Ruhe!” rufen und mit der Polizei drohen. Das würde nicht weiterhelfen.
Also entschied ich, dass die einzige Möglichkeit, mit diesem Problem umzugehen, darin bestand, den anderen den Sieg zu überlassen und die Niederlage auf mich zu nehmen. Die Küche ist der einzige Raum meiner Wohnung, der nicht zur Straße hin liegt. Ich habe eine sehr große Küche mit einer erhöhten Ebene als Frühstücksbereich. Dort ist Platz genug und in den Sommermonaten schlafe ich einfach dort. Tagsüber stelle ich die Matratze an die Wand und nachts lege ich sie auf den Fußboden und schlafe dann da in der Küche. Dort ist es ruhig und außerdem ist es sogar der kühlste Raum in der Wohnung.
Ich schlafe nun sehr gern in der Küche. Ich habe den anderen den Sieg überlassen und mir ist es egal, wie laut sie sind, denn ich höre sie nicht mehr. Auch in den Tagen vor Silvester ist es sehr angebracht, dort zu schlafen, denn die Deutschen mögen gern Feuerwerk. Auf der Straße ist es extrem laut, aber dann ändere ich wieder meine Einstellung demgegenüber und lasse ihnen den Sieg, schlafe in der Küche und das Problem ist erledigt.
Negative Dinge, die mir passieren, verbrennen mein negatives Karma
Eine zweite Methode besteht darin, missliche Geschehnisse als etwas zu betrachten, das „mein negatives Karma verbrennt”. Das bedeutet nicht, sie als Bestrafung hinzunehmen. Vielmehr verstehen wir sie so, dass durch dieses Ereignis ein gewisser Anteil von negativem Karma abgebaut und dadurch verhindert wird, dass es in der Zukunft zu etwas viel Schlimmerem heranreift. Ein einfaches Beispiel: Wir stecken im Verkehr fest und kommen für eine ganze Weile nicht voran. Dann denken wir: „Großartig! Dadurch wird das Karma abgebaut, das sonst dazu führen könnte, gelähmt zu sein, ein Zustand, in dem ich mich tatsächlich nicht bewegen kann, beispielsweise wenn ich später mal einen Schlaganfall habe.” Auf diese Weise freuen wir uns tatsächlich, dass diese misslichen Dinge passieren, denn das macht den Weg dafür frei, dass sich die Dinge in der Zukunft viel besser entwickeln.
Traditionelle Buddhisten glauben an schädliche Geister. Wenn wir annehmen, dass es solche gibt, kann man die obige Einstellung noch einen Schritt weitertreiben und die bösen Geister bitten, noch mehr Schwierigkeiten zu schicken. Vor kurzem habe ich in dieser Hinsicht eine sehr schöne Erfahrung gemacht. Etwa ab Mitte Juli ging bei mir zwei Monate lang alles schief. Alles ging kaputt. Ich bekam eine Entzündung in einem seltsamen Gewächs am Rücken und konnte für etwa zwei Monate nicht ins Fitnesscenter gehen, denn als die Entzündung nachließ, musste das Gewächs operativ entfernt werden. Auf meinem Computer hatte ich einen schlimmen Virus, der sogar die Festplatte zerstörte, und so hatte ich einen Monat meinen Computer nicht zur Verfügung. Dann ging der Drucker kaputt und auch die beiden Videogeräte, die ich hatte. Ich halte sehr viel von Astrologie, und aus irgendeinem unerklärlichen Grund verlor ich die Datenbank mit allen Horoskopen, die ich von anderen gesammelt hatte. Es ist mir nicht möglich, je wieder an diese Informationen zu kommen. Dann zerbrach ich meine Lieblingstasse, aus der ich immer trinke, und inmitten all dieser Vorkommnisse flog ich dann nach Frankreich, um Unterweisungen Seiner Heiligkeit des Dalai Lama zu hören, und bei der Fluggesellschaft ging mein Gepäck verloren.
Das war das letzte, was passierte. Als mein Gepäck verloren ging, lachte ich bloß noch darüber. Das war einfach so absurd und ich sagte: „Nehmt mehr, böse Geister! Was könnt Ihr denn noch alles schiefgehen lassen?”
Vor einigen Jahren hatte ich eine Infektion im Kiefer unter einem Zahn, an dem eine Wurzelbehandlung durchgeführt worden war, und ich musste beim Zahnarzt einen Teil des Kieferknochens entfernen lassen. Kurz nach jener Reise nach Frankreich ging ich zum Zahnarzt und erhielt die frohe Botschaft, dass die Infektion in das Narbengewebe zurückgekehrt war. Ich musste mich also einer weiteren Kieferoperation unterziehen und noch mehr vom Knochen entfernen lassen. Diesmal konnte ich die Mitteilung in etwas Positives umwandeln, indem ich dachte: „Na wunderbar! Damit werden Hindernisse verbrannt, die beim Erstellen der nächsten Sprachabteilungen meiner Webseite auftreten könnten.”
In den buddhistischen Lehren heißt es, je positiver ein Vorhaben ist, umso mehr Hindernisse stellen sich in den Weg, um es zu verhindern. Ich betrachtete also all diese Vorkommnisse als wunderbare Gelegenheit, um Hindernisse loszuwerden, und deshalb bat ich die bösen Geister: „Bringt mir mehr Hindernisse und werft sie mir in den Weg”. Auf diese Weise war ich in jener Zeit, in der alles kaputtging und alles schief lief, keineswegs unglücklich. Wenn man diese Methode wirklich anwenden kann, funktioniert sie tatsächlich. Anstatt eine Situation als etwas überaus Schwieriges, Furchtbares und Deprimierendes zu betrachten, kann man die Geisteshaltung ändern und sie als eine großartige Gelegenheit ansehen.
Anderen Glück schenken und ihre Leiden auf sich nehmen (Tonglen)
Die letzte Methode, die ich erwähnen möchte, ist wohl die anspruchsvollste und schwierigste. Es handelt sich um die Übung von „Tonglen“, Geben und Nehmen. Wenn man eine schwierige Situation erlebt, z.B. schlimme Zahnschmerzen hat, so besteht diese Methode darin, zu denken: „Mögen die Zahnschmerzen aller anderen von ihnen ablassen und bei mir heranreifen. Möge dadurch, dass ich sie ihnen abnehme, nie wieder jemand an Zahnschmerzen leiden müssen.” Indem wir unser Herz und unseren Geist für alle öffnen und bereitwillig Leiden annehmen, überwinden wir die Enge, die Angst und das Unglücklichsein, die mit dem Gedanken „Ich Arme/r“ einhergehen. Mit Tonglen gehen wir noch weiter und denken: „Ich werde all ihren Schmerz und ihr Leid auflösen, mich mit dem grundlegenden Glücklichsein des Geistes verbinden und es an sie alle aussenden.”
Man muss jedoch sehr darauf achten, dabei nicht in eine Märtyrerhaltung zu verfallen und zu denken: „Ich leide für euch” – was quasi eine Vergrößerung des eigene Ego wäre. Ich muss gestehen, dass ich in nicht besonders gut in dieser Methode bin. Sie aufrichtig auszuüben erfordert jede Menge Mut. Vor kurzem habe ich es ausprobiert.
Ich habe ja schon erwähnt, dass ich einen zweiten chirurgischen Eingriff an meinem Kiefer vornehmen lassen musste. Während dieser Operation ist man wach und was dabei gemacht wird, ist das reinste Vergnügen: Die Ärzte schneiden das ganze Zahnfleisch auf, ziehen es nach unten, nehmen eine Art elektrischer Säge und schneiden einen Teil des Kieferknochens sowie die kleine Spitze der Zahnwurzel und einen Teil des umgebenden Fleisches heraus. Es mutet fast mittelalterlich an, wie sie das machen. Als ich es das erste Mal erlebte, fand ich es überaus interessant, was da gemacht wurde. Eigentlich war es nicht so schmerzhaft, denn die Betäubung wirkte ziemlich gut, obwohl sie mittendrin noch etwas verstärkt werden musste. Beim zweiten Mal war jedoch alles viel mehr entzündet, und wenn man eine Entzündung hat, wirkt das Novocain an der Stelle nicht richtig und daher war der Eingriff äußerst schmerzhaft.
Ich versuchte die Methode zu üben, die auch im Mahamudra angewandt wird: Man macht sich klar, dass dies nur eine Sinnesempfindung und daher keine große Sache ist. Ob wir unsere Hand kitzeln, kneifen, kratzen oder schneiden, es ist alles nur eine körperliche Empfindung, sonst nichts, also braucht man keine große Sache daraus zu machen. Das funktionierte bis zu einem gewissen Maße, aber dann erinnerte ich mich an Tonglen. Zu jener Zeit wurden in Tibet gerade sehr viele Menschen verfolgt und gefoltert, und leider geschieht das immer noch. Ich begann an den unglaublichen Schmerz zu denken, den die Menschen dort durchmachen – im Vergleich dazu waren meine Erfahrungen, die ich gerade machte, sehr geringfügig. Die Operation würde wenige Minuten dauern und dann wäre sie vorbei.
Anstatt also zu denken: „Ach ich Armer, ich muss so leiden”, erweiterte ich meine innere Haltung und dachte an all die Menschen in Tibet: „Das Ausmaß an Leiden, das sie durchmachen, ist erheblich größer als das wenige Leid, das ich erlebe” und dadurch rückte mein Leiden in ein völlig andere Perspektive. Dann dachte ich: „Möge all ihr Leiden und ihr Schmerz von diesem Schmerz in meinem Kiefer aufgesogen werden und möge ich dadurch, dass ich dabei ruhig und guten Mutes bleibe, auch ihnen diesen inneren Frieden zukommen lassen.”
Obwohl ich diese Methode bestimmt nicht zu hundert Prozent richtig angewendet habe, half sie mir wirklich sehr, mit der Situation umzugehen. Wenn man sie richtig durchführt, möchte man den Schmerz der anderen fühlen und damit den eigenen Schmerz verstärken. Das ist ehrlich gesagt wirklich eine sehr fortgeschrittene Methode, sich so etwas aufrichtig zu wünschen. Man kann zwar die Worte rezitieren, aber das heißt noch nicht viel. Doch es ist etwas ganz anderes, sich tatsächlich zu wünschen, dass das geschieht. Aber wir können zumindest das Gefühl entwickeln, anderen ihr Leid abzunehmen, und dass dieses Leid ausreicht für das Leiden, das sie erleben.
Man sollte das aber nicht mit der echten Methode verwechseln. Die echte Übung ist sehr viel radikaler, denn der Geisteszustand, den man dabei entwickelt und anwendet, besteht darin, den Schmerz freiwillig anzunehmen, mit dem Selbstvertrauen, damit umgehen zu können, anstatt gegen ihn anzukämpfen. Wenn man das in dem umfassenden Ausmaß des Leidens aller durchführt, hat man natürlich auch das Selbstvertrauen, die eigenen Schmerzen anzunehmen und mit ihnen fertig zu werden, statt dagegen anzukämpfen oder deswegen auszurasten. Es ist keine magische Methode und wenn man untersucht, worum es dabei geht, ergibt sie wirklich enorm viel Sinn.
Zusammenfassung
Dies sind einige der Methoden, die im „Lojong“, dem Training der Geisteshaltung, benutzt werden, um unsere Selbstbezogenheit zu überwinden und unser hauptsächliches Interesse den anderen zuzuwenden. Ungeachtet unserer Ebene der Motivation ist solch eine Änderung der Geisteshaltung überaus hilfreich. Die eigene Transformation, die daraus hervorgeht, ist die Fähigkeit, aufrichtig den Gedanken zu hegen und zu spüren: „Welche Art von widrigen und schwierigen Umständen auch auftreten mögen, ich werde nicht denken „Ich Arme/r“ und nicht zulassen, dass sie mir schaden. Ich werde mich dadurch nicht deprimieren lassen.” Statt dessen entwickeln wir die allgemeine Lebenseinstellung: „Was auch immer passiert, ich kann es umwandeln. Ich kann es nutzen, um mehr Anteilnahme an anderen zu entwickeln. Es wird kein Hindernis sein.” Diese Einstellung gibt uns enorm viel Mut im Leben.