Dzogchen-Meditation ist damit verbunden, in den Zustand von Rigpa, des eigenen reinen Gewahrseins, einzutreten und zu erkennen, dass er alle guten Eigenschaften besitzt. Rigpa entspricht der geistigen Aktivität des klaren Lichts, das seine eigene Zwei-Wahrheiten-Natur kennt. Obgleich die Kontinuität des grundlegenden Rigpa jedes einzelnen Individuums ohne Makel und ohne Anfang oder Ende ist, gibt es auch einen anfangslosen Faktor, der als „Benommenheit“ bezeichnet wird, der automatisch mit jedem Moment der Wahrnehmung gleichzeitig auftritt. Er verhüllt Rigpas innewohnende gute Eigenschaft des reflexiven tiefen Gewahrseins seiner eigenen Zwei-Wahrheits-Natur. Wenn grundlegendes Rigpa mit seinem flüchtigen Faktor der Benommenheit einher fließt, hat grundlegendes Rigpa die Funktion eines Alaya der Gewohnheiten des Greifens nach wahrhaft begründeter Existenz. Das Ziel der Dzogchen-Meditation besteht darin, eine wahre Beendigung des Alaya der Gewohnheiten und das vollkommene Funktionieren aller innewohnenden guten Eigenschaften des Rigpa zu erlangen, um allen Wesen bestmöglich von Nutzen zu sein.