Das Rad scharfer Waffen – Wörtliche Übersetzung

Ich werfe mich vor den drei seltenen kostbaren Juwelen nieder. „Das sternförmige Wurfgeschoss, das den Lebensnerv des Feindes trifft.“ Ich werfe mich vor dem kraftvollen Yamantaka nieder.

(1) Im Falle der Pfauen, die durch den Dschungel der giftigen Pflanzen stolzieren, findet die Mehrzahl der Pfauen die Medizingärten, obwohl (diese) herrlich herausgeputzt worden sind, nicht angenehm. Vielmehr leben Pfauen gut dadurch, dass sie sich von giftigen Pflanzen ernähren. In eben dieser Weise verhält es sich

(2) Im Falle der unerschrockenen (Bodhisattvas) die sich im Dschungel des wiederkehrenden Samsara betätigen, obwohl die prächtigen Gärten der Freuden und Vergnügungen herausgeputzt worden sind, fühlen sich die Unerschrockenen davon niemals angezogen. Vielmehr blühen die mutigen Herzen im Dschungel des Leidens auf.

(3) Daher verhält es sich so: obwohl wir gerne die Freuden und Vergnügungen annehmen bescheren wir uns durch die Kraft unserer Feigheit (selbst) Leiden. Aber jene Unerschrockenen nehmen das Leiden freudig auf sich und sind dabei durch die Kraft ihrer Tapferkeit stets glückselig.

(4) Hier nun, das sehnsüchtige Begehren ist gleich den giftigen Pflanzen des Dschungels. Die Unerschrockenen können es, gleich den Pfauen, unter Kontrolle bringen, wohingegen es das Leben der Feiglinge tödlich gefährden könnte, wie im Falle der Krähen. wie könnten jene, die von den selbstsüchtigen Begehren erfasst sind, dieses Gift unter Kontrolle bekommen?

(5) Und wenn sie in gleicher Weise versuchen würden, (diese Methode) auf die anderen störenden Emotionen anzuwenden, würde es ihnen den Lebensweg zur Befreiung verbauen, genauso wie im Falle der Krähen.

(6) Daher verhält es sich so, dass die unerschrockenen (Bodhisattvas), gleich den Pfauen, die störenden Emotionen – die wie ein Dschungel aus Gift sind – in Nahrung verwandeln und sich (dadurch) selbst im Dschungel des sich wiederholenden Samsara betätigen. Dadurch, dass sie es freudig selbst eingenommen haben, sind sie in der Lage, dieses Gift zu zerstören.

(7) Wir müssen also jetzt, während wir ohne Kontrolle (in Samsara) umherkreisen, unsere selbstsüchtigen Begehren, unser Begehren nach Vergnügungen und unsere Freuden ablegen, – diese Boten des Dämons des Greifens nach einem „wahren Selbst“ – und freudig, zum Dienste anderer, das auf uns zu nehmen, was schwierig zu bewerkstelligen ist.

(8) Auf (dieses) „wahre Selbst“, das sich nach Vergnügungen sehnt, müssen wir die Leiden aufhäufen, die jedem der neun Arten von Wesen entsprechen, gemäß dem Antrieb ihrer karmischen Impulse und ihrer Gewöhnung an störende Emotionen.

(9) Wenn wir zuzeiten unter dem Zauber der selbstsüchtigen Begehren stehen, müssen wir uns von ihnen abwenden, und unsere eigenen Vergnügen und unser Glück den umherwandernden Wesen schenken. Ebenso müssen wir, wenn uns hin und wieder in unserem gesellschaftlichen Umfeld Unrecht widerfährt, unsere Herzen durch ein Gefühl der Zufriedenheit besänftigen: „(Das geschieht mir jetzt) als Ausgleich dafür, dass ich mich von meinem ‚wahren Selbst’ ablenken lies.“

(10) Wenn unerträgliche Krankheiten zuzeiten unseren Körper befallen, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, da wir den Körpern der umherwandernden Wesen Schaden zugefügt haben. Jetzt wollen wir (alle ihre) Krankheiten auf uns nehmen, ohne dass wir eine einzige davon aussparen.

(11) Wenn zuzeiten Leiden über unseren Geist hereinbrechen, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, da wir den Geistesstrom anderer zutiefst durcheinander gebracht haben. Jetzt wollen wir (all ihre) Leiden auf uns nehmen, keines ausgenommen.

(12) Wenn wir von schrecklichem Hunger und Durst gequält werden, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir (andere) besteuert, ausgeplündert und bestohlen und uns (ihnen gegenüber) knauserig verhalten haben. Jetzt wollen wir (all ihren) Hunger und Durst auf uns nehmen, keinen ausgenommen.

(13) Wenn wir zuzeiten machtlos sind, von anderen versklavt und misshandelt, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir uns feindselig gegenüber den Geringeren verhalten und sie als Diener ausgebeutet haben. Jetzt wollen wir mit unserem Körper und unserem Leben anderen dienen.

(14) Wenn uns nur gemeine Worte zu Ohren kommen, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt aufgrund der Vergehen unserer Sprache, wie der Verleumdung und dergleichen. Jetzt wollen wir alle Fehlern unserer Sprache in Verruf bringen.

15) Wenn wir in Ländern geboren werden, die vollkommen unrein sind, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, da wir uns stets daran gewöhnt haben, Erscheinungen als unrein (zu betrachten). Jetzt wollen wir uns daran gewöhnen, die Erscheinung ausschließlich als rein (zu betrachten).

(16) Wenn wir zuzeiten getrennt sind von hilfreichen und liebevollen Freunden, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir andere aus der Gesellschaft anderer zu uns hin gelockt haben. Jetzt wollen wir niemals mehr bewirken, dass andere ihren Kreis von Freunden verlassen.

(17) Wenn alle Heiligen mit uns unzufrieden sind, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir die Heiligen aufgegeben haben, und uns selbst schlechter Gesellschaft anvertraut haben. Jetzt wollen wir uns der schlechten Freunde entledigen.

(18) Wenn uns andere zuzeiten (fälschlicherweise) der Fehler anklagen, dass wir etwas getan hätten oder dass wir nichts getan hätten, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir die Heiligen verleumdet haben. Jetzt wollen wir andere nicht mehr (fälschlicherweise) verleumden.

(19) Wenn zuzeiten unsere lebensnotwendigen materiellen Gütern verloren gehen, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir die Güter des täglichen Bedarfs anderer als wertlos betrachtet haben. Jetzt wollen wir anderen dabei helfen, dass sie sich die lebensnotwendigen Güter des täglichen Bedarfs aneignen können.

(20) Wenn unser Geist zuzeiten unklar ist und unser Herz zuzeiten unglücklich, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir bewirkt haben, dass andere Menschen negative Kraft ansammeln. Jetzt wollen wir uns abgewöhnen, die Bedingungen dafür (zu schaffen), dass andere negative karmische Kraft ansammeln.

(21) Wenn wir zuzeiten aus tiefstem Herzen frustriert darüber sind, dass unsere Werke niemals vollendet werden, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir bei den Aktivitäten der Heiligen Störungen verursacht haben. Jetzt wollen wir uns von allem Störungen-Verursachen befreien.

(22) Wenn unseren Gurus zuzeiten überhaupt nichts recht zu machen ist, egal wie wir uns verhalten haben, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir uns gegenüber dem heiligen Dharma doppelzüngig verhalten haben. Jetzt wollen wir unsere Heuchelei in Bezug auf den Dharma verringern.

(23) Wenn die Menschen zuzeiten an allem, (was wir tun), etwas auszusetzen haben, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir unser Schamgefühl herabgesetzt haben und es uns nicht kümmert, welches Licht unsere Handlungen auf andere wirft. Jetzt wollen wir scheu sein in Bezug auf unzivilisiertes (Verhalten).

(24) Wenn zuzeiten, sobald wir Menschen um uns versammelt haben, Meinungsverschiedenheiten (entstehen), dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir mit unserem üblen, hässlichen Charakter hausieren gegangen sind. Jetzt wollen wir es zu unserem menschlichen Charakter machen, uns gegenüber jedem freundlich zu verhalten.

(25) Wenn zuzeiten all diejenigen, die uns Nahe stehen, sich gegen uns als Feinde erheben, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir üble Gedanken (über andere) in uns beherbergt haben. Jetzt wollen wir Täuschung und Gerissenheit stetig verringern.

(26) Wenn wir zuzeiten krank sind und an Schwindsucht, Tumoren oder Wassersucht leiden, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir keine Sittlichkeit besitzen und lieblos religiöse Gaben genommen haben. Jetzt wollen wir damit aufhören, klösterliches Eigentum und dergleichen in Beschlag zu nehmen.

(27) Wenn unseren Körper zuzeiten eine infektiöse Krankheit plötzlich befällt, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir Handlungen begangen haben, die bewirken, dass unsere spirituellen Bindungen abnehmen. Jetzt wollen wir uns von destruktiven Handlungen befreien.

(28) Wenn sich unser Auffassungsvermögen zuzeiten trübt, in Bezug auf all das, was man wissen kann, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir die Angelegenheiten des Dharmas zu Dingen gemacht haben, die nur dazu tauglich waren, beiseite gelegt zu werden. Jetzt wollen wir uns an das unterscheidende Gewahrsein gewöhnen, wie es durch das Hören (der Unterweisungen) und dergleichen (zu Stande kommt).

(29) Wenn uns hin und wieder der Schlaf überwältigt, während wir den Dharma üben, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir (Handlungen des) Verunreinigens in Bezug auf den heiligen Dharma aufgetürmt haben. Jetzt wollen wir um des Dharmas willen das üben, was schwierig zu praktizieren ist.

(30) Wenn zuzeiten unser geistiges Abschweifen überhand nimmt, und wir uns an störenden Emotionen erfreuen, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir nicht über die Vergänglichkeit und die Nachteile von Samsara meditiert haben. Jetzt wollen wir unseren Abscheu gegen das sich wiederholende Samsara zu einem Höchstmaß vorantreiben.

(31) Wenn die Dinge zuzeiten, egal wie wir sie anpacken, schief laufen und einfach nicht hinhauen, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir das Karma und die verhaltensbedingte Ursache und Wirkung angefeuert haben. Jetzt wollen wir uns bemühen, positive karmische Kraft aufzubauen.

(32) Zuzeiten, wenn wir es als unseren Maßstab nehmen, dass sich die Dinge beim Ausüben von Ritualen gegenläufig (zu dem) entwickeln, (wie wir es uns gerne gewünscht hätten), dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir unsere Hoffnungen und unser Vertrauen in die schwarzen (Magie) gesetzt haben. Jetzt wollen wir uns von der schwarzen (Magie) abwenden.

(33) Wenn zuzeiten unsere Bitten an die drei kostbaren Juwelen nicht erfüllt werden, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir kein Vertrauen in die Buddhas gehabt haben. Jetzt wollen wir uns ausschließlich den kostbaren Juwelen anvertrauen.

(34) Wenn uns zuzeiten Aberglaube, Schicksalsschläge und Besessenheit von schädigenden Geistern befällt, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir negative karmische Kraft in Bezug auf die tantrischen Gottheiten und Mantras aufgebaut haben. Jetzt wollen wir all unser schlechtes Verständnis zerstören.

(35) Wenn wir zuzeiten in der Gegend umherwandern, wie Menschen, die sich nicht mehr unter Kontrolle haben, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir die Gurus und andere (von Orten) verjagt haben, an denen sie sich gerade aufhielten. Jetzt wollen wir (niemanden mehr) von irgendeinem Ort ausschließen.

(36) Wenn uns zuzeiten Dinge widerfahren, die wir uns nicht herbeigewünscht haben, wie beispielsweise Frost, Hagel und dergleichen, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir das Einhalten unserer spirituellen Bindungen nicht angemessen bewacht haben. Jetzt wollen wir unsere spirituellen Bindungen rein halten und so fort.

(37) Wenn unsere Begierde zuzeiten gewaltig ist, wir jedoch arm an Besitz sind, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir den drei höchsten Juwelen keine Spenden oder Gaben dargebracht haben. Jetzt wollen wir uns in Bezug auf Gaben und Spenden bemühen.

(38) Wenn zuzeiten unser Gesicht und unser Körper hässlich sind, und unser Bekanntenkreis uns beleidigt, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir uns viele hässliche geistige Bilder gemacht haben, und (andere) durch unseren Ärger gestört haben. Jetzt wollen wir uns (schöne geistige Bilder der) Gottheiten machen und von langmütigem Temperament sein.

(39) Wenn Anhaftung und Ärger uns zuzeiten aufregen, egal, wie sehr wir uns auch bemühen, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir in unziemlicher Weise sturköpfig üble Ströme (ichbezogener) Gedanken gehegt haben. Jetzt wollen wir die Wurzeln (des Konzeptes) eines „wahren Selbst“ und eines „wahren Du“ herausreißen.

(40) Wenn wir zuzeiten unser Ziel nicht erreichen, egal, was wir praktizieren, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir eine üble Auffassung gehegt haben. Jetzt wollen wir, egal was wir tun, dies zu etwas machen, was anderen dienlich ist.

(41) Wenn unser Geiststrom zuzeiten ungezügelt ist, obwohl wir konstruktive Handlungen ausgeübt haben, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir freudig große Ambitionen für dieses Leben gehegt haben. Jetzt wollen wir uns an dem Wunsch nach Befreiung festhalten.

(42) Wenn wir zuzeiten, kaum dass wir uns vorgenommen haben (etwas zu tun), es nochmals überdenken und bedauern, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir denjenigen nachjagen, die eine hohe Position (innehaben), um sie als unsere neuen Freunde zu gewinnen, ohne zu erwägen, wie das auf unsere alten Freunde wirkt. Jetzt wollen wir dabei Sorgfalt walten lassen mit wem wir uns anfreunden.

(43) Wenn wir zuzeiten durch die Durchtriebenheit anderer betrogen worden sind, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil unser selbstbezogenes Begehren, unsere Arroganz und unsere Gier groß waren. Jetzt wollen wir unsere Versuche minimieren, aus anderen Profit zu schlagen.

(44) Wenn uns Anhaftung oder Feindseligkeit irregeführt haben, während wir zugehört oder etwas erläutert haben, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir nicht über die dämonischen Fehler in unserem eigenen Herzen nachgedacht haben. Jetzt wollen wir (diese) widrigen Bedingungen untersuchen, und uns dann von ihnen befreien.

(45) Wenn alles Gute, was wir getan haben, eine schlechte (Reaktion) hervorgerufen hat, dann ist dies das Rad der scharfen Waffen des negativen Karmas, das in einem weiten Bogen zu uns zurückkehrt, weil wir (anstelle) des Erwiderns von Freundlichkeiten alle auf gegenteilige Weise zurückgezahlt haben. Jetzt wollen wir auf dem Scheitel unseres Kopfes das Erwidern von Freundlichkeiten akzeptieren.

(46) Kurz gesagt handelt es sich bei den Schwertstreichen der Schicksalsschläge, die wir uns nie ersehnt haben, und die uns wie Blitzschläge auf den Kopf treffen, um die Räder scharfer Waffen des negativen Karmas, die in weiten Bögen zu uns zurückkehren, gleich dem Mord an einem Waffenschmied, der durch das von ihm selbst (hergestellte) Schwert stirbt. Jetzt wollen wir uns vor unseren negativen Handlungen hüten.

(47) Unsere Erfahrungen, auch das Erfahren des Leidens in schlechten Wiedergeburtszuständen sind die Räder scharfer Waffen des negativen Karmas, die im weiten Bogen zu uns zurückkehren, gleich dem Mord an einem Pfeilschmied, der durch den von ihm selbst (hergestellten) Pfeil stirbt. Jetzt wollen wir uns vor unseren negativen Handlungen hüten

(48) Und auch die Schläge durch familiäre Probleme, die uns wie Blitzschläge auf den Kopf treffen, sind die sternförmigen Wurfgeschosse des negativen Karmas, Die im weiten Bogen zu uns zurückkehren, gleich der Ermordung der Eltern durch den eigenen Sohn, den sie groß gezogen haben. Jetzt wäre es an der Zeit (als Mönch oder Nonne) in die Hauslosigkeit zu ziehen.

(49) Genau dies ist die Art und Weise, wie es wirklich ist! So, den Feind habe ich gefangen! Ich habe den diebischen Banditen gefangen, der im Hinterhalt lauerte und mich betrog, der Schwindler, als „Ich“ verkleidet, hat mich getäuscht! Aha! Das ist das Greifen nach einem „wahren Selbst“! Daran gibt es keinen Zweifel!

(50) Nun, (Yamantaka), erhebe über deinem Kopf die scharfe Waffe deiner Handlungen! Kreise sie in kraftvoller Weise dreimal über deinem Kopf herum! Pflanze deine beiden Füße weit auseinander für die zwei Wahrheiten! Starre mit weit aufgerissenen Augen Methode und Weisheit an! Entblößte deine Reißzähne für die vier Kräfte, und durchbohre den Feind!

(51) Oh König der Mantras des Reinen Gewahrsein, die den Feind quälen, reiße den Verderber deiner spirituellen Bindungen heraus, der uns selbst und anderen das Verderben bringt, – den bösartigen Wilden, der auch als „der nach einem ‚Wahren Selbst’ greifende Dämon“ bezeichnet wird - der verursacht hat, das wir von den scharfen Waffen des Karmas getroffen wurden, und der uns durch den Dschungel des Samsara laufen ließ, ohne dass wir darüber Kontrolle gehabt hätten.

(52) Reiß’ ihn heraus! Reiß’ ihn heraus! Kraftvoller Yamantaka! Zerschlage ihn! Zerschlage ihn! Durchbohre den Feind, das „Wahre Selbst“, mitten im Herzen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(53) Hum! Hum! Erzeuge übernatürliche Emanationen, oh große Buddha-Gestalt! Dzah! Dzah! Fessle diesen Feind straff! Phat! Phat! Ich bitte dich flehentlich, befreie uns von all unseren Fesseln! Schlitz! Schlitz! Ich bitte dich flehentlich, durchtrenne den Knoten unseres Greifens!

(54) Komm her, wilder Yamantaka, du Buddha-Gestalt! Bitte lasse, genau jetzt, – pow! Pow! – diesen Sack mit Karma und den fünf störenden Emotionen des Giftes zerplatzen, der uns im Sumpf samsarischer Handlungen festsitzen lässt.

(55) Obwohl wir uns das Leiden der drei schlechten Wiedergeburtszustände selbst eingebrockt haben, drängen wir zu ihren Ursachen hin und schaffen es, nicht beunruhigt zu sein. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(56) Unser Wunsch nach Glück ist groß, dennoch versäumen wir, ein Netzwerk seiner Ursachen aufzubauen. Unsere Toleranz gegenüber dem Unglück ist klein, doch unser anspruchsvolles Begehren und unsere Gier sind immens. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(57) Unsere Erwartungen in Bezug auf einen zügigen Erfolg sind hoch, doch unsere Ausdauer in spiritueller Praxis ist gering. Die Projekte, mit denen wir uns befassen, sind zahlreich, doch bringen wir keines von ihnen jemals zu Ende. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(58) Unsere neuen Freundschaften sind mannigfaltig, doch unser Interesse und unsere Ernsthaftigkeit währen nicht lang. Unser Verlangen nach Nahrung ist beträchtlich, doch unsere Schufterei entwickelt sich dahin, dass wir danach trachten, (dafür) zu plündern und zu stehlen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(59) Wir sind Experten in Schmeicheleien und im indirekten (Ausüben von) Druck, doch die Dunkelheit unserer Gemütsstimmung ist tief. Wir arbeiten hart, um (Reichtümer) zu erwerben und anzuhäufen, doch trotz dessen, was wir besitzen, klammern wir uns geizig an ihnen fest. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(60) Was wir für alle getan haben ist spärlich, doch unsere Prahlerei über unsere Mühsal ist enorm. Das von uns Geschaffene, das in unserer Verantwortung liegt, ist gar nichts. Doch unsere Ehrfurcht gebietende Körperhaltung ist gewaltig. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(61) Die Anzahl unserer spirituellen Lehrer ist ahnsehnlich, doch unser Fähigkeit, die Last unserer spirituellen Bindungen zu tragen, ist winzig. Wir haben Schüler in Hülle und Fülle, doch die Zeit, (die wir aufwenden), um ihnen Unterstützung und Hilfe zu bieten, ist spärlich. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(62) Unserer spirituellen Versprechen sind gigantisch, doch unsere Praxis, (anderen) zu helfen, ist mickrig. Unser spiritueller Ruhm ist imposant, doch wenn man ihn genauer untersuchen würde, wären (sogar) die weltlichen Götter und Dämonen beschämt. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(63) Das Ausmaß, in dem wir (die Unterweisungen) hören, ist verschwindend klein, doch unsere Angeberei und unser Prahlen mit leeren Worten ist beträchtlich. Der Umfang unsere Kenntnisse der Schriften ist winzig, und obwohl wir nichts verstehen, (geben wir) doch (vor), viel zu verstehen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(64) Der Kreis (unserer Anhänger) und Bediensteten ist groß, doch zu (der Gruppe von Menschen), (die im Sinn behalten, was wir sagen), zählt niemand. Amtspersonen die wir kennen, gibt es reichlich, doch wenn wir Rückhalt und Unterstützung benötigen, haben wir keinerlei Beschützer. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(65) Unsere gesellschaftliche Stellung ist hoch, doch unsere Qualifikationen sind geringer als die eines Geistes. Wir werden als große Gurus (angesehen), doch unsere Anhaftung und unser Ärger sind grobschlächtiger als die eines Dämons. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(66) Unsere philosophische Sichtweise ist die allerhöchste, doch unser Benehmen ist schlimmer als das eines Hundes. Wir haben eine Überfülle an guten Qualitäten, doch ihre (ethische) Grundlage schießen wir in den Wind. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(67) All unsere innigsten Sehnsüchte halten wir in uns (verborgen). Doch für all die Angelegenheiten, die schief gelaufen sind, geben wir, entgegen der Tatsachen, anderen die Schuld. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(68) Wir haben uns in Safran-farbenen Roben gewandet, suchen aber Schutz und Zuflucht bei Geistern. Wir habe Gelübde (ethischer Disziplin) genommen, aber dann unser Verhalten gleich dem eines Dämons werden lassen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(69) Uns wird viel Freude und Glück zuteil, weil (wir uns) den himmlischen (Buddhas anvertraut haben), doch dann haben wir boshaften Geistern Opfergaben dargebracht. Unsere Anleitung (für den Weg) wurde durch den Dharma geprägt, doch dann haben wir die Seltenen Höchsten Juwelen betrogen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(70) Wir haben uns für immer der klösterlichen Abgeschiedenheit anvertraut, doch dann haben wir uns von Ablenkungen davontragen lassen. Wir haben um den heiligen Dharma und die spirituellen Wissenschaften gebeten, doch dann haben wir (andere) durch Voraussagen mit Würfeln genährt. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(71) Wir haben unsere ethische Disziplin (als heimatlose Klosterbewohner) verworfen – den Pfad zur Befreiung – und haben dann nach einem Zuhause gegriffen. Freude und Glück haben wir im Fluss versenkt, und sind dem Leid nachgelaufen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(72) Wir haben die Furt verworfen die wir (auf dem Weg) zur Befreiung (durchqueren müssen), und sind bis ans Ende der Welt gewandert. Wir haben einen kostbaren menschliche Körper gefunden, und haben ihn dann (lediglich dazu verwendet), um eine Wiedergeburt in den freudlosen Höllen-Welten zu erlangen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(73) Wir haben auf die besonderen (Vorteile) verzichtet, die durch den Dharma zustande kommen, und haben stattdessen versucht, durch Geschäftsabschlüsse Profit zu machen. Wir haben auf die Dharma-Schulen unserer Lehrer verzichtet, und sind dann in Stadtvierteln herumgezogen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(74) Wir haben auf unseren eigenen Lebenserwerb verzichtet, und dann gestohlen, um unser Einkommen zu (bestreiten). Wir haben auf den Lebensunterhalt verzichtet, den wir von unseren Eltern (geerbt) haben, und haben ihn dann von anderen geraubt. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(75) Wow! Unser Glück in der Meditation ist gering, doch (wir erwarten) von unserem höher entwickelten Gewahrsein, dass es geschärft ist. Wir haben noch nicht (einmal) den ersten Schritt auf dem spirituellen Pfad gemacht, doch unsere Beine laufen bedeutungslosen Dingen hinterher. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(76) Wir geben Ratschläge, die zu unserem eigenen Nutzen ausfallen, und betrachten dann die Menschen ärgerlich als Gegenspieler. Wir werden durch hinterlistige Schmeicheleien genarrt, und erwidern ihre Freundlichkeit dann ohne Verstand. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(77) (Andere) vertrauen sich uns als intime Freunde an, doch dann verraten wir ihre intimsten Geheimnisse an ihre Feinde. Voller Wohlwollen freunden (andere) sich mit uns an, doch es kümmert uns wenig wie es auf sie wirkt, wenn wir sie ihrer Stärke und ihres Mutes berauben. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(78) Unser schnell aufbrausende Gemütsart ist vollkommen, doch unsere Vorurteile sind grobschlächtiger als die von irgendjemand anderem. Wir haben Schwierigkeiten, anderen ein Freund zu sein, doch wir entfachen fortwährend die schlechten Charakterzüge (anderer). Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(79) Wenn wir gefragt werden, ob wir etwas für andere tun könnten, hören wir nicht zu, stattdessen versuchen wir (ihnen) im verborgenen Schaden zuzufügen. Wenn (jemand) mit uns einverstanden ist, verbeugen wir uns nicht und (akzeptieren es nicht), vielmehr distanzieren wir uns und trachten danach, weiter darüber zu streiten. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(80) Über die Ratschläge (anderer) regen wir uns innerlich auf, und finden es dann stets schwierig (ihnen) ein Freund zu sein. Dinge, die uns ein Ärgernis sind, gibt es in Fülle, dennoch ist unser Festhalten (an ihnen) immer stark. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(81) Heftigst machen wir Hochstehende nieder; heilige Wesen betrachten wir als unsere Feinde. Weil unsere Wollust gewaltig ist, nehmen wir eifrig junge Menschen zu (unseren Partnern). Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(82) Da die künftige Dauer (unserer Freundschaft) nur kurz ist, halten wir frühere Freunde auf Distanz. Da wir mannigfaltig neue Freundschaften haben, geben wir ihnen allen leere Versprechungen, (gemeinsam) Spaß zu haben. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(83) Da wir keine Hellsichtigkeit besitzen, müssen wir bereitwillig die Missbilligung für unsere Lügen akzeptieren. Da wir kein Mitgefühl besitzen, reißen (wir anderen) das Vertrauen, (das sie in uns haben), aus ihren Herzen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(84) Da (der Umfang, in dem) wir (den Belehrungen) zuhören, unerheblich ist, müssen wir herumkratzen und Vermutungen über alles und jedes anstellen. Da der Umfang unserer Kenntnis der Schriften winzig ist, entwickeln wir über alles und jedes verzerrte Sichtweisen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(85) Da wir uns an Anhaftung und Ärger gewöhnt haben, beschimpfen wir all unsere Gegenspieler. Da wir uns an Eifersucht gewöhnt haben, verunglimpfen wir andere und bringen sie in Misskredit. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(86) Wir haben unsere Studien nicht einwandfrei durchgeführt, und stehen daher den weitreichenden (Belehrungen) geringschätzig gegenüber. Wir haben uns den Gurus nicht anvertraut, und beschimpfen daher ihre mündlichen Überlieferungen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(87) Wir können „Die Drei Körbe“ nicht darlegen, und täuschen daher (Belehrungen) vor, die wir uns selbst ausgedacht haben. Wir haben keine Meisterschaft durch (echte) reine Visionen erlangt, und so wird der Maßstab (für die Authentizität) unseres Diskurses, dass wir zurechtweisend sprechen. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(88) Gegenüber nicht-dharmischen Handlungen, üben wir keine Kritik. Aber gegenüber allen hervorragenden Erläuterungen (des Dharma), speien wir Beleidigungen aus. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(89) In Situationen, in denen man sich schämen sollte, empfinden wir keinerlei Schamgefühl. Aber das, worüber man sich nicht zu schämen braucht, halten wir auf verdrehte Weise, für beschämende Dinge. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(90) Was angemessen gewesen wäre zu tun, haben wir nicht ein einziges mal getan. Aber das, was nicht angebracht ist, getan zu werden, das tun wir alles. Zerschmettere, ja, zerschmettere diese verderbliche Vorstellung, (schmettere) ihr genau auf den Kopf. Versetzte diesem Schlächter, dem „wahren Selbst“, unserem Feind, den Todesstoß mitten ins Herz.

(91) (Oh Yamantaka), geschmückt mit dem Dharmakaya eines Glückselig Gegangenen (Buddhas), Zerstörer des Dämonen, der Ansicht eines „wahren Selbst“ – oh, wow – (oh du), der du Stärke und Kraft besitzt, und einen Knüppel mit einem Schädel an seiner Spitze, – die scharfe Waffe deiner Handlungen eines nicht „wahren Selbst“ – lasse sie dreimal ohne zu zaudern über deinem Kopf kreisen.

(92) Wir ersuchen dich, befreie uns von diesem Feind, mit deiner großartigen wilden Kraft! Wir ersuchen dich, zerschmettere diesen üblen Gedanken, mit deinem großartigen unterscheidendem Gewahrsein! Wir ersuchen dich, beschütze uns vor unserem Karma, mit deinem großartigen Mitgefühl! Wir ersuchende dich, vernichte (dieses) „wahre Selbst“, ein für alle Mal!

(93) Soviel Leid, wie es in samsarischen Wesen gibt, häufe es auf jeden Fall, darum bitte ich dich flehentlich, auf meinem Greifen nach einem „wahren Selbst“ an! So viele giftige, störende Emotionen wie es sie in allen Wesen gibt, häufe sie auf jeden Fall, darum bitte ich dich flehentlich, über diesem hier an, der zur selben Gattung gehört.

(94) Wenngleich wir auf diese Weise, mittels der Vernunft, jenseits aller Zweifel, die Wurzeln unserer Fehler ausnahmslos identifiziert haben, wenn du (irgendeinen Teil von uns), der noch immer mit dem (wahren Selbst) Partei ergreift, entblößen kannst, ersuchen wir dich, zerstöre eben diesen, der seine Partei ergreift.

(95) Nun, da ich alle Schuld auf ein Ding gehäuft habe, wollen wir kraftvoll über Freundlichkeit gegenüber allen Wesen meditieren. Nachdem wir auf unseren eigenen Geistesstrom genommen haben, was andere sich niemals gewünscht haben, wollen wir die Wurzeln unserer konstruktiven Handlungen jedem umherwandernden Wesen widmen.

(96) Indem wir (die negativen Konsequenzen) in dieser Weise auf uns selbst genommen haben, für das, was andere durch die drei Zeiten hindurch mittels der drei Tore (der Handlung) getan haben, mögen die störenden Emotionen in Hilfsmittel für die Erleuchtung verwandelt werden, so wie Pfauen in leuchtenden Farben, sich von giftigen Pflanzen (ernähren).

(97) Und indem wir den umherwandernden Wesen die Wurzeln unserer konstruktiven Taten gegeben haben, und so als ob wir Krähen mit Medizin heilen würden, die giftige Pflanzen gegessen haben, haben wir (dann) das Leben der Befreiung für alle Wesen gerettet; mögen sie schnell die Glückselig Gegangene Buddhaschaft erreichen.

(98) Bis zu dem Zeitpunkt an dem wir und alle, die unsere Väter und Mütter gewesen sind, in Akanishta, der Welt Unterhalb Keiner, die Erleuchtung erlangen, mögen wir uns gegenseitig (helfen), die eine Geisteshaltung aufrechtzuerhalten ( – die Bodhichitta-Ausrichtung – ) obgleich wir aufgrund unseres Karmas möglicherweise durch die sechs umherwandernden Zustände von Samsara streifen.

(99) Mögen wir während der Zeit, wenn wir uns aufgemacht haben, in die drei üblen Zustände von Wiedergeburt einzutreten, und sei es zum Wohl eines einzelnen umherwandernden Wesens, (jedes Wesen) aus dem Leid der drei üblen Zustände von Wiedergeburt herausführen, und niemals unser wertvolles Bodhisattva-Verhalten aufgeben.

(100) Mögen die Beschützer der freudlosen Höllen, sobald (wir dort angekommen sind), uns als ihre Gurus erkennen. Möge sogar (der Regen) der scharfen Waffen, sich in einen Regenschauer aus Blumen verwandeln, und mögen Frieden und Glück gedeihen, ohne dass es noch Schädigendes gibt.

(101) Wenn sogar jene, die sich in den üblen Zuständen von Wiedergeburt befinden das erhöhte Gewahrsein und die aufrechterhaltene Kraft (für den Dharma) erlangt haben, und nun, da sie einen himmlische oder menschliche Körper angenommen haben, Bodhichitta entwickelt haben, mögen sie durch ihre Dharma (-Praxis) die Freundlichkeit zurückgeben, die sie von uns empfangen haben. Mögen sie sich (uns) anvertrauen, nachdem sie uns als ihre Gurus angenommen haben.

(102) Zu dieser Zeit mögen alle umherwandernden Wesen, auch die in höheren Wiedergeburten, nachdem sie äußerst intensiv, ähnlich der Betrachtung des „wahren Selbst“ (der Personen), über kein „wahres Selbst“ aller Dinge meditiert haben, schließlich in vertiefter Konzentration nichtkonzeptuell über die gleichartige Natur von zwanghafter Existenz und ruhigem Nirwana meditieren. Und mögen sie sich selbst darin erkennen, dass auch sie diese gleichartige Natur besitzen.

(103) Wenn wir das so gemacht haben, wird dieser Feind zerstört werden. Wenn wir das so gemacht haben, wird die Vorstellung (davon) zerstört werden. Nachdem wir über kein „wahres Selbst“ mit nichtkonzeptuellem tiefen Gewahrsein meditiert haben, wie könnten wir dann nicht die Ursachen für die Wirkung erreicht haben: einen Formkörper eines Buddha?

(104) Hei, die ihr so seid wie ich! All dieses sind Dinge, die abhängig entstehen; und was sich auf das abhängige Entstehen stützt, kann nicht selbst-unterstützend sein. Sich in dieses hier drüber zu verwandeln und sich in jenes dort drüben zu verwandeln; ihre irrigen Erscheinungen sind Illusionen. Sie sind Spiegelungen die (lediglich) erscheinen, wie ein wirbelnder Feuersturm.

(105) Gleich einer Bananenstaude hat unsere Lebenskraft keinen Kern. Gleich einer Wasserblase hat unsere Lebensspanne kein Herzstück. Gleich einem Nebel, der sich niederlässt, handelt es sich um Dinge, die sich auflösen. Gleich einem Zauberspiegel, handelt es sich um Dinge, die (lediglich) aus der Ferne schön erscheinen.

(106) Wie Spiegelungen in einem Spiegel, erscheinen sie so wahr, so wirklich. Wie eine Wolke oder Nebel in den Bergen, scheinen sie zu bleiben und zu bleiben.

(107) Dieser Schlächter, das „wahre Selbst“, der Feind, ist genau so. Er scheint zu existieren und zu existieren, doch er hat überhaupt nie existiert. Er scheint wahr zu sein und wahr zu sein, doch er wurde niemals irgendwo als wirklich erlebt. Er scheint zu erscheinen und zu erscheinen, er ist jenseits dessen, ein Objekt zu sein, das hinzugefügt oder weggenommen werden kann.

(108) Welche scharfen Waffen des Karmas dieser (Schlächter) auch besitzen mag, obwohl auch ihnen die selbst-bestätigende Natur fehlt, ebenso wie sie diesem (Feind) fehlt, sie steigen wie die Spiegelung des Mondes in einer mit Wasser gefüllten Tasse empor. Diese karmischen Ursachen und Wirkungen sind bunt zusammen gewürfelte Schaustellungen, die falsch sind, doch obwohl sie bloße Erscheinungen sind, sage ich dir, hei: „Wir müssen die (richtigen Handlungen) annehmen und ablehnen.“

(109) Auch wenn dort, in der Traum-Welt, ein Zeitalter-beendendes Feuer lodert, so haben wir doch, obwohl ihm die selbst-begründende Natur fehlt, immer noch große Angst (vor ihm). Obwohl auch dem, was in den freudlosen Höllen-Bereichen erscheint, gleichermaßen die selbst-begründende Natur fehlt, müssen wir doch aus Furcht davor, gekocht, verbrannt oder ähnliches zu werden, (ihre karmischen Ursachen) aufgeben.

(110) Wenn wir im Fieberdelir fantasieren, (fühlen wir uns,) obwohl wir uns nicht im Dunkeln befinden, (so als ob) wir in eine tiefe, längliche Höhle gleiten und dort ersticken. Gleichermaßen müssen wir, obwohl ihnen die selbst-begründende Natur fehlt das Delirium der Unwissenheit und so weiter mittels der drei Arten des unterscheidenden Gewahrseins beiseite räumen.

(111) Wenn Musiker ein wunderschönes Lied spielen und wir (das) analysieren, können wir keine durch sich selbst begründende Natur des Klanges finden. Doch wenn wir nicht analysieren, dann wurde ein melodiöser Klang, der eine Ansammlung darstellt, hervorgebracht, und hat dann die Qual in den Herzen der Menschen gelindert. Gleichermaßen,

(112) Wenn wir gründlich die karmischen Ursachen und Wirkungen analysieren, obwohl sie keine selbst-begründende Natur besitzen, als (etwas) Gleiches oder Verschiedenes, ist es doch so, dass die Phänomene, obgleich sie scheinbar erscheinen und erscheinen, dazu gemacht sind, zu entstehen und vergehen. Und scheinbar existierend und existierend, erleben wir das Entstehen und Vergehen verschiedener (Dinge). Doch, obwohl sie bloße Erscheinungen sind, sage ich dir, hei: „Wir müssen die (richtigen Handlungen) annehmen und ablehnen.“

(113) Wenn eine Vase durch Wassertropfen angefüllt worden ist, dann wurde die Vase nicht durch den ersten Tropfen gefüllt, und ebenso wenig von jedem (der anderen Tropfen) – so auch nicht vom letzten und so weiter. Stattdessen wird die Vase durch eine abhängig entstandene Ansammlung gefüllt. Gleichermaßen,

(114) Wenn wir irgendeine Form von Glück oder Leid als eine karmische Wirkung erleben, so geschieht das nicht durch den ersten Augenblick seiner Ursache und auch nicht durch den letzten Augenblick und so weiter. Wir erleben Glück oder Leid durch eine abhängig entstandene Ansammlung. Doch, obwohl sie bloße Erscheinungen sind, sage ich dir, hei: „Wir müssen die (richtigen Handlungen) annehmen und ablehnen.“

(115) Wow! Diese Erscheinungen angenehmer Dinge, die ununtersucht (so erscheinen, als ob sie) ganz für sich allein (existieren würden), haben keinen Wesenskern, und doch erscheinen diese Dinge (immer noch so), als ob sie wahrhaft existierten! Das ist tiefgründig!Aber für die mit geringeren Geistesfähigkeiten schwer zu begreifen.

(116) Doch wenn wir uns nun vollständig in diese (Leerheit) vertiefen, was gibt’s dort, das definitiv bloß erscheint? Was gibt’s dort, was (überhaupt) existiert? Was gibt’s dort, das sogar nicht-existent ist? Was gibt es überhaupt, das als existent oder nicht-existent bestätigt werden kann?

(117) Aber wenn wir unsere Intelligenz, ohne etwas zu erfinden, ernsthaft auf ihren ursprünglichen Zustand ausrichten, der keine Objekte beinhaltet, und nicht das, was die Objekte hält, (die beide) tatsächlich eine wahre Natur besitzen, die getrennt ist von allem Annehmen und Ablehnen, und getrennt ist von geistigen Fabrikationen, Dann werden wir große Wesen werden.

(118) Indem wir das relative Bodhichitta üben, und ebenso das tiefste Bodhichitta, und ohne Unterbrechung den Aufbau unserer zwei erleuchtenden Netzwerke zur Vollendung bringen, mögen wir die Pracht (der Erleuchtung) erlangen, welche die zwei Absichten erfüllt.

(Schlussschrift:)

Auf einer Meditationszeit im Dschungel, in dem mancherlei furchterregende Raubtiere umherstreiften, verfasste Dharmarakshita, ein großer Yogi, der mit Kenntnis der Schriften, logischem Denken und Verwirklichungen (ausgestattet war), im Einklang mit den Worten des heiligen Gurus, (diesen Text), der als „Das sternförmige Wurfgeschoss, das den Lebensnerv des Feindes trifft“ bezeichnet wird. Dann übte er (diesen Text) im hohen Alter, in einer Meditationsklausur im furchteinflößenden Dschungel (verweilend).

Er übermittelte Atisha diesen Text, und auch Atisha übte nach diesem Text, und zwar niemals nur teilweise in die eine Richtung oder die andere Richtung. (Er übte,) um die vielen begrenzten Wesen zu zähmen, die schwierig zu zähmen waren. Als er die Verwirklichung erlangt hatte, machte er folgendes über diese Verse bekannt:

Als ich das Königtum aufgab und schwierige Entbehrungen praktizierte, sammelte ich die positive Kraft an, die mich in die Lage versetzte meinen herausragenden Guru zu treffen. Indem er mir diese Nektar-gleichen Unterweisung veranschaulichte, übertrug er mir die Kraft des Dharma. Als ich einen Gegenspieler für die gegenwärtigen (Probleme) gewonnen hatte, Vertraute ich (den Text) meinem Gedächtnis an.

Ich habe mein Auffassungsvermögen erweitert, und ringsumher studiert, ohne gegenüber einem Lehr-System voreingenommen zu sein, und obwohl ich die unergründlichen Wunder (in all diesen Lehr-Systemen) sah, hat doch (insbesondere) diese Unterweisung in diesen degenerierten Zeiten Nutzen gebracht.

Unter den vielen unvorstellbaren Schülern, die er in Indien und Tibet gehabt hat, übermittelte Atisha diese Unterweisung an Upasaka Dromtonpa – der von den unermesslichen Buddha-Gestalten, wie beispielsweise der Siegreichen Herrin Tara, als das am besten passende Gefäß (für die Unterweisung) prophezeit worden ist – so dass es die schwer zähmbaren Schüler im fernen Tibet zähmen könnte. Der triumphreiche, väterliche (Atisha) und sein spiritueller Sohn (Dromtonpa) haben selbst (dieser Schrift) als gelehrte Lehrer und Übersetzer gedient.

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